Freitag, 11. November 2011

Holz, Nägel, Holznägel und "Dackelgarage"

Gerade lese ich ein Buch, dass ich schon seit einiger Zeit in meinem Besitz habe - 5 oder 6 Jahre - und dessen ich mich nun das erste Mal angenommen habe. Ehrlich gesagt, hatte ich etwas anderes erwartet, als ich es damals kaufte und vielleicht ist es auch gut, dass ich es erst jetzt lese. Ich hätte es damals gar nicht zu schätzen gewusst, hätte nicht die weiterreichenden Implikationen erkannt und hätte mich lediglich geärgert, dass ich so viel Geld ausgegeben hatte, für etwas, das mir scheinbar konkret nicht wirklich weiter helfen würde.

Nun bin ich gerade mal im zweiten Kapitel und kann nicht über das ganze Buch urteilen, jedochscheint es mir durchaus angebracht zu vermuten, dass die übrigen Kapitel ebenfalls irgendwo in sich einen Hinweiß der mir bei meiner Darstellung nutzen wird bergen.

Hier ist die Rede von Alltag im Mittelalter von Ernst Schubert.
Als ich dieses Buch kaufte, erwartete ich wie gesagt etwas anderes. Ich erwartete Informationen über das Handeln und Alltagsgegenstände von Menschen, von ihren Gewohnheiten ... alles mehr so im Kleinen und im Detail.

Aber Herr Schubert geht das Thema sehr generell an. Er fängt bei den offensichtlichen Faktoren an, die das menschliche Leben damals bestimmt haben: die Landschaft, Umgebung, die Umwelt, der Wald, Gewässer... Dinge, die man eigentlich als gegeben hinnimmt und somit eher übersieht. Mir war klar, dass im Mittelalter wesentlich mehr Wald in Deutschland vorhanden war. Allerdings war mir neu, dass es sogar im Mittelalter Phasen gab, in denen es weniger Wald als heute gab. Dass es damals neben den Jagdrechten von Wild im Wald auch noch andere konkrete Nutzungsverabredungen gab. ... Und ich hatte mir keine Vorstellung davon gemacht, wie abhängig die Menschen im Mittelalter vom Faktor Holz waren!

Darüberhinaus, was die konkreten Hinweise für die Darstellung angeht... die waren für mich auch eher von allgemeinerer Natur. Beispielsweise dass kaum Metalnägel verwendet wurden - selbst beim Hausbau.
Entsprechend würden ja auch Truhen o.ä. nicht mit Metalnägeln zusammengehalten werden. Sattdessen Holznägel. Ich kann mir Holznägel allerdings nicht so gut vorstellen... Funktionieren die wie Dübel? Sind Dübel Holznägel? Bohrt man Löcher durch und schleift ggf. überstehendes vom Nagel ab? oder sieht man sie nicht wie moderne Dübel?
Ich vermute mal eher, dass sie abgeschliffen werden...

Das hat mich aber im Bezug auf Truhen noch auf weitere Gedankenspiele gebracht. Eine einfache Truhe wären dann ebenfalls nicht mit Metalscharnieren versehen gewesen - weil ohne Metalnägel, wie wollte man die mit Holznägeln denn befestigen? Eine einfache Truhe, so vermute ich mal, wäre dann eher mit Leder als Scharnier versehen. Um das aber anzubringen mit Holznägeln, müsste ein Holzstück als gegenstück angebracht werden... Angenommen, man baut die Truhe auch nicht aus einer Holzplatte, sondern aus mehreren kleinen, müssten diese ja auch verbunden werden. Das könnte man ja kombinieren. (Ok, diese Erklärung hilft vermutlich gar nicht zum besseren Verständnis).
Wie komme ich auf aus mehreren kleine Bretter? Weil Sägen schwierig zu schmieden waren und das Holz mit Äxten, Beilen und Keilen auf Form und Länge gebracht wurden und anschließend geglättet. So richtige Bretter in dem Sinne müssen also teuer gewesen sein. Und für eine einfache Truhe, hätten es da nicht auch Reste getan?

Ich glaub, sollte ich demnächst mal wieder etwas mehr Geld haben, werde ich das mal ausprobieren. Quasi eine Küchentruhe als Probestück - meine Truhe soll natürlich toll und überhaupt schön werden und Metalbeschläge haben :P

Zudem hatte ich noch mal durchdacht, wie ein praktisches Küchenzelt funktionieren könnte... Ich dachte an eine einfache Version einer Dackelgarage. Also quasi ein Satteldachzelt (ich bin mir nicht sicher, ob die auch so heißen). Im Anbetracht, wie unterschiedlich die Preise für Zeltstoff aus Baumwollen und aus Leinen sind, würde ich trotz allem 'A' Anspruch doch eher zur Baumwolle tendieren. Zeltleinen hab ich bisher für über 50€/lfm gesehen, wohingegen ich Zeltbaumwolle für 6,99€/lfm gesehen hab. Ich schäte mal ich werde gute 10m brauchen für den Stoff, da macht das schon einen imensen Unterschied im Preis!

Das Zelt würde ich dann so konzipieren, dass ich eine Seite auf zwei weitere, höhere Pfosten aufstellen kann, ähnlich den Wikimarktständen. So eine ähnliche Konstruktion habe ich mal als Lagerplane gesehen bei einer Gruppe. Meine Konstruktion hätte dann aber jeweils an jeder ecke einen Keil hängen, da im runtergelassenen Zustand möchte ich es auch verschließen können, um beispielsweise Wetterwidrigkeiten trotzen zu können.

Ist ja auch alles erst mal nur Theorie!

Was ich allerdings schon mal angehen könnte wäre mein Schapel. Inzwischen hab ich ja Metalbohrer - ich denke, damit sollte das ein Kinderspiel werden (o=

Dienstag, 1. November 2011

Neuanschaffungen und Folgeprobleme

Die Sache mit der Satzung ist noch nicht ausgestanden. Genau genommen habe ich es zu gut gemeint und ich denke, wir werden das gute Stück wohl um fast die Hälfte kürzen. Dafür wird zusätzlich ein Verhaltensleidfaden eingeführt - quasi den Codex Terrae Coloniensis. Der wird vermutlich recht umfangreich.
Da werden dann auch Dinge drin festgehalten, die eigentlich selbstredend und selbstverständlich sein sollten... aber sicher ist sicher.

Von der Satzung abgesehen, wäre letzte Woche ein Nähtreffen gewesen. Wäre, weil der Termin angekündigt war und von allen eingeladenen habe ich nur eine einzige Reaktion bekommen und das war eine Absage (vielen Dank, dass wenigstens eine so viel Höflichkeit besessen hat!) Ich muss schon sagen, ich bin schon schwer enttäuscht, dass die Leute (bis auf die eine) nicht mal abgesagt haben. Es ist ja nichts dabei, wenn man keine Zeit oder Lust hat... aber vermutlich denkt da auch niemand dran, dass es für mich trotzdem, obwohl es nicht stattfand, Aufwand bedeutet. Ich hätte in der Zeit auch gut etwas anderes machen können, statt wie ein Depp hier zu sitzen und auf Leute zu warten, die nicht kommen.

Solche Sachen lassen mich immer wieder draüber nachdenken, ob ich mich so einem Stress überhaupt aussetzen möchte. Auch Teilungen in Aktiv und Passiv werden mich vor dieser Frustation nicht schützen.

Es bringt mich auch wieder ans Nachdenken, ob ich mir überhaupt ein Zelt kaufen sollte. Denn sehen wir der Tatsache ins Auge, so ein Zelt ist selbst wenn es ein günstiges Modell ist eine kostspielige Anschaffung. Ich möchte so viel Geld nicht dafür ausgeben nur um es 2-3x im Jahr zu benutzen und den Rest des Jahres steht es dann im Keller. Dafür ist mir das Geld zu schade.

Ich verstehe sowieso nicht, wie Leute sich einem so kostspieliges Hobby aussuchen können, mehr oder minder stark investieren und die angeschafften Dinge dann doch nur so gering zu benutzen.

Legte ich mir ein eigenes Zelt zu, wollte ich das definitiv mehr als 3x im Jahr benutzen. Da es unwahrscheinlich ist, mit dem Verein auf mehr Veranstaltungen zu gehen, hieße das, als Privatperson alleine loszuziehen.
Das wirft aber Folgeprobleme auf. Eigenes Kochgeschirr (ich kann ja nicht erwarten, dass der Verein meine Alleingänge regelmäßig unterstützt), ggf. einen eigenen Baldachin, Tisch und dann definitiv eine Ansprechendere Sitzgelegenheit als den Schemel.

Bei all dem Gepäck steht aber auch ganz schnell fest, dass das nicht alles in den Opel passt, wo ich wieder beim Thema neues Auto wäre. Und für ein neues Auto fehlt mir nun doch das Geld.

So viele Anschaffungen kann ich nicht einfach so aus der Portokasse zahlen -.-

Montag, 17. Oktober 2011

Eine Satzung für die Terra Coloniensis

Vor Monaten habe ich mich dran gesetzt und einen Entwurf für eine Satzung geschrieben. Ich nannte das ganze Vorsatzung, da ich bis dahin noch in dem Glauben war, nur tatsächliche (eingetragene) Vereine hätten eine Satzung und die Option (wenn auch nicht übermäßig wahrscheinlich) aus der Gruppe einen (eingetragenen) Verein zu machen ein es Tages bestand. Inzwischen scheint es mir, dass eine Satzung tatsächlich gar nicht so restriktiv verteilt ist, wie ich damals angenommen hatte.

Dieser Entwurf lag sehr lang brach. Ich denke mal, außer mir hat sich niemand die Mühe gemacht die 5 Seiten zu lesen. Inzwischen kam aber der Bedarf nach so einer Art Regelwerk auf... Genau genommen wurden viele Dinge besprochen bei den monatlichen Treffen (und auch beschlossen), die ich damals bereits in der Vorsatzung berücksichtigt hatte.
Diesen Monat wollen wir nun die Satzung diskutieren und soweit anpassen, dass alle damit leben können.

Allerdings kam mir inzwischen auch der Gedanke, man könne das ganze ja eventuelle mal auf Form bringen. Ich suchte nach einem Muster und habe versucht meinen Entwurf damit in Einklang zu bringen. Allerdings bin ich langsam zu dem Eindruck gelangt, dass das nicht wirklich möglich ist (lineare Darstellung von multipel verknüpften Sachverhalten bereitet mir unglaubliche Schwierigkeiten). Gerade rief ich die ursprüngliche Datei noch mal auf und erschrack über die Fülle an Punkten, die in meinem inzwischen ebenfalls 5 Seiten umfassenden Entwurf noch gar nicht erwähnt wurden.
Der überarbeitete Entwurf liegt schon gut einen Monat hier. Ich habe ihn heute lediglich versucht auf ein einheitliches Format zu bringen und einige vereinzelte Punkte noch unter zu bekommen. Es hat mich Nerven gekostet.

Ich bin mir grad nicht sicher, ob ich diese Herkulestat überhaupt beweltigen kann, oder ob ich nicht lieber den ursprünglichen Entwurf rumschicken soll... das sollte sich quasi bald entscheiden. Ich weiß gar nicht, warum das so lange liegen geblieben ist, ich hatte recht zeitig damit angefangen.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Projekt: Weben / Beutelchen

Ich hatte eine neue Idee für einen Beutel. Nachdem sich ja bei meinem ersten Almosenbeutel herausgestellt hat, dass der bereits genähte Beutel sich nicht so schön besticken lässt, musste ich mir was anderes einfallen lassen. Ursprünglich wollte ich erst den Stoff besticken und ihn anschließend zusammen nähen. Aber aus zwei Gründen habe ich mich bei meinem aktuellen Projekt dagegen entschieden.

1. Sticken dauert bei mir einfach so furhtbar lang.
2. Hab ich irgendwo gesehen, dass es auch Beutel gibt, die nur auf einer Seite bestickt sind...

Also wollte ich einen hübschen Almosenbeutel machen, mit einer komplett bestickten Seite und die andere wollte ich dann mit einem Stück Stoff blank versehen. Nun ist die Auswahl an Farben in meinem Stofffundus nicht sonderlich hübsch und da ich die bestickte Seite in hellblau, dunkelblau und gelb gestalten wollte, wollte ich ggf. die Rückseite auch blau gestalten.

Ich wollte also ein kleines Stück selbst weben. Ich war naiv genug zu glauben, dass ein Stückchen von 12x18cm schnell von der Hand ginge. Das erste Problem war dann das fehlen eines Webrahmens. Weiterhin naiv, dachte ich, für soetwas kleines würde ein einfacher Rahmen aus Schaschlikspießen genügen. Ehrlicih gesagt, behindert mich dieser enge Rahmen aber nun bei dem Versuch das Webschiffchen durchzuführen. Davon ab ist der gewählte Wollfaden auch so fein und recht grob verzwirnt, dass ich manchmal gar nicht so recht erkenne wo der eine Faden anfängt und der nächste aufhört.

Meine nächste Naivität war der Gedanke, dass ich doch bestimmt so einen hübschen Diamantköper hinbekommen könnte. In der Theorie scheint das auch gar nicht so schwer zu sein... aber mit dem Rahmen und diesen widerspenstigen Fäden ist es wesentlich schwieriger, als ich dachte.

Alles in allem bin ich gerade eher etwas frustriert T_T

Sonntag, 2. Oktober 2011

Projekt: Pflanzenfärben

Obwohl sich mein erster Färbeversuch noch immer hinauszögert, reizte mich gerade der Gedanke, eine Färberin darzustellen. Ehrlich!

Seit gestern grase ich eBay nach einem ausreichend großen Topf ab, und habe sogar auf zwei geboten. Be einem wurde ich überboten und er war es mir nicht wert weiter mitzugehen, beim anderen bin ich jetzt noch auf 20€ gegangen, aber die Auktion läuft noch 5h und mehr als 20€ + 7€ Porto bin ich nicht bereit zu zahlen. Nicht für einen gebrauchten Emailletopf von knapp 20L.
Das wäre ein Exemplar, dass ich noch auf den heimischen Herd buxieren könnte, für ausgeweitete Experimente Daheim.

Aber dann stolperte ich über einen Anbieter, der Töpfe mit einem Volumen bis 100L anbietet... die sind explizit dafür gedacht über dem Feuer zu kochen. Original ungarische Gulaschtöpfe :P Die bieten sogar Komplettsets an, Topf, Holzlöffel, Dreibein mit Kette und emaillierter Feuerschale...

Aber dann betrachten wir es realistisch. Was sollte ich privat mit einem so großen Topf? Nur um mal rumzuprobieren, wäre er dann doch wirklich zu teuer nebst übertrieben. Sowas lohnt sich ja erst, wenn man das auch als Darstellung verfolgen möchte.

Da bin ich jetzt natürlich in einem Interessenkonflikt.
Ich kann mir das auch noch so richtig gut vorstellen. wie dann da der Kessel steht, und Wasbütten und Eimer mit Wasser, Wäscheleinen zum Trocknen des Färbeguts, Säckchen mit den Färberpflanzen usw., Körbe oder Säcke mit der (gekämmten) Wolle... hach ^.^
Da könnte ich Spaß dran haben. Und das wäre mal wirklich was zum Zeigen und vor allem natürlich zum Gucken. Da könnte man auch Erklärbärkisten oder so machen, oder nen kleinen Katalog basteln...

Das hat schon Potential.

Dienstag, 27. September 2011

Bastelmaterial für diverse Projekte

Ich hatte gar nicht erwähnt, dass ich mich doch dazu habe hinreißen lassen Alaun für's Färben bei eBay zu kaufen. Quasi unmittelbar nach dem letzten Lager, hab ich eBay danach abgeklappert und auch was gefunden. Bzw. ich hatte schon mal danach geguckt, war mir aber nicht sicher in welcher Darreichungsform und Menge das für meine bescheidenen Bedürfnisse sinnvoll wäre. Dazu waren die Preise noch so unterschiedlich!

Hin und her, ich entschied mich für eine 2kg Packung, da dort das Verhältnis von Preis zu Menge vertretbar war sowie die Menge an sich, 2kg überschaubar ist. Das ganze dann per PayPal bezahlt und schwups! hatte ich eine Instantbewertung! Wirklich, in dem Moment, in der ich die Zahlung abgeschickt hatte, war die Bewertung sofort da! Immer diese automatisierten Vorgänge (o=

Das Päckchen ist dann heute mit GLS gekommen.

Gestern kam mir so aus einer Laune heraus der Gedanke, ich könnte ja mal versuche was aus Horn zu basteln. Ich hatte das bei den Bekannten vom letzten Jahr auf Gut Schiff gesehen und mir schien das vergleichsweise einfach zu sein. Warum ich jetzt gerade auf die Idee gekommen bin, weiß ich allerdings nicht. Aber sollte ich nicht ganz talentfrei dabei sein, könnte ich mir schon das ein oder andere Teil aus Horn gemacht vorstellen. Einen Kam, eine Haarspange und/oder Haarnadeln, eine Gürtelschnalle? Eine Fiebel? Kleine Schalen für Zeug, Armreifen....
Aber erstmal hab ich mir bei eBay drei Streifen Horn gekauft, quasi breite Streifen von einem Horn abgesagt, als Ringe aus Horn... Für den Anfang sollte das zum Rumprobieren genug sein.

Wenn das so weiter geht, brauche ich eine eigene Werksatt! Mein persönlicher Näh-, Bastel-, Werkel- und Sonstwasraum! Ich sollte da noch mal drüber nachdenken... an anderer Stelle.

Aber wo jetzt das Alaun hier ist... werd ich wohl gleich mal probehalber etws weißen Stoff beizen und anschließend färben! Ach ist das aufregend! Ich schneid mal ein Beutelchen zu und färb den Stoff dann vorm Nähen. Dann wäre es gleich auch neben dem Experiment noch etwas praktisches, was dabei entsteht ^.^

Montag, 26. September 2011

Mal wieder Bücher bestellt

Eigentlich wollte ich was über Perlen und Schmuck allgemein erfahren. Meine Suche war teils erfolgreich. Aber sie hat ich darüber hinaus auf ein Buch aufmerksam gemacht, das ich sicher schon mal in Erwägung gezogen hatte. Doch nachdem ich jenes von unserer Universitätsbibliothek zum Thema Schmuck / Perlen (bin mir nicht mehr sicher welches Suchwort es in diesem Fall war) angezeigt bekommen habe als Buch in einer Seminarbibliothek, hab ich mich doch hinreißen lassen, danach zu suchen in einschlägigen Onlineshops.

Gebraucht hab ich es dann auch bei Amazon gefunden. Aber ernsthaft. günstig war das nicht. Und dann kam mir der Geistesblitz, ich könne ja mal bei der WBG danach suchen. Ich hatte meine Bestellung für dieses Jahr sowieso noch nicht getätigt. Und in der Tat, das Buch gab es auch dort und vor allem war es neu und dazu noch mal 10€ günstiger. Außerdem habe ich dort gesehen, dass selbst der Buchhandelspreis günstiger gewesen wäre als das, was der Händler bei Amazon verlangt hat! Und weil ich schon mal da war...
Hab ich noch zwei Bücher mitbestellt. Eins war um fast 60% runtergesetzt und das andere war an sich günstig.

Und was hab ich nun da bestellt? Jaaa...?
- Scott, Margaret - Kleidung und Mode im Mittelalter
- Jankrift, Kay Peter - Mit Gott und schwarzer Magie
- Ehrismann, Otfrid - Einführung in das Werk Walthers von der Vogelweide


Ich hatte ja noch über Kania, Katrin - Kleidung im Mittelalter: Materialien - Konstruktion - Nähtechnik. Ein Handbuch nachgedacht, aber letztlich war es mir zu teuer -.- Vielleicht später irgendwann. Außerdem hat Pascal das... *g* Vielleicht leiht er es mir ja mal...

Das erinnert mich daran, ich sollte meine LibraryThing Accounts mal updaten...

Sonntag, 18. September 2011

Lagerresüme: VI. Belagerung von Gut Schiff (2011)

Am vergangenen Wochenende (16.-18.9.11) war nun die VI. Belagerung von Gut Schiff bei Bergisch Gladbach.

Bereits am Donnerstag machten wir uns auf um unser Lager aufzubauen. In Ermangelung eines mit Anhängerkupplung versehenen Autos mussten wir für den Hin- und Rücktransport jeweils einen Transporter mieten. Und obwohl bei der Autovermietung die großen Transporter wie der Sprinter bereits in die nächste Kategorie fallen, haben wir jeweils einen Sprinter bekommen, ohne einen Aufbreis bezahlen zu müssen.

Leider war ich schon etwas angeschlagen, so dass die Vorbereitungen bei mir Zuhause schon länger gedauert haben als gedacht. Bis ich dann den Sprinter hatte, eingeladen war etc. war es schon später, als wie ich beabsichtigt hatte bereits beim Lagerplatz zu sein. Schlussendlich haben wir gegen halb acht angefangen aufzubauen.

Beim Aufbau waren wir 3 Personen. Und ich möchte sagen, gerade ich, die nur so nen groben Plan davon hat, was wie aufgebaut wird und dann unsere beiden neuzugänge, das war ein kleines Abenteuer. Es hat aber geklappt, wenn auch eher schleppend. Anderthalb Stunden haben wir für die beiden Kegelzelte, den Baldachin und die Tische gebraucht - im Vergleich dazu letztes Jahr etwas über einer halben Stunde. Alles verbleibende Material haben wir dann noch ausgeladen und in das Voratszelt gepackt, bis ich endlich wieder abdampfen konnte.

Denn: Ich musste nach Hause meine Kater und den Kater meiner Tante füttern. Das war nicht so toll... Aber zunächst musste ich den Transporter abgeben - dazu musste ich ihn aber erst einmal tanken! Und nachts um viertel vor elf eine offene Tankstelle zu finden ist nicht so leicht, wie man sich das vielleicht vorstellt. Aber glücklicherweise bin ich ja ein wenig ortskenntlich gewesen in Kalk. Dann ging es ja weiter, mit meinem Auto Richtung Heimat.

Die Kater waren schon am hungern :P Außerdem musste mein Auto auch dringend betankt werden. Dann noch schnell ein paar Sachen eingepackt und dann wieder zum Lager. Alles in allem war ich von 22:15 - 1:05 unterwegs.

Am nächsten Morgen gings weiter. Nachdem ich effektiv gar nicht geschlafen hatte, weil es so arsch kalt war, klingelte um halb acht auch schon wieder der Wecker, damit wir noch vor Eröffnung der Kinderbelustigung wieder zurück sind vom Einkaufen. Pascal kam zur Kinderbelustigung und erst dann sind wir tatsächlich Einkaufen gefahren. Gegen neun Uhr sind wir also erst los. Halb zwölf waren wir wieder zurück, da wir noch nen Umweg machen mussten über eine Bank. Außerdem waren auch mehrere Geschäfte zu besuchen um alle Artikel zu kaufen.

Für das Lager habe ich ohne den Transporter und Sprit über 130€ ausgegeben (vorgestreckt) und trotz einiger finanzspritzen ist mein Konto immer noch im Dispo. Ich hoffe, dass die Rückerstattung zügig von statten geht.

Ich war aber nach dem Einkaufen nur kurz im Zelt, um meinen Haustürschlüssel zu holen, denn ich musste ja wieder los zum Katzenfüttern. Außerdem wurde dieses Jahr kein Brennholz in ausreichenden Mengen gestellt, so dass ich dann unterwegs auch noch Brennmaterial, sowie das Grillfleisch und Lampenöl beschaffen musste. Letztlich haben wir die Öllampe gar nicht angemacht - da ich aus der Not schon Donnerstagabend jede Menge Kerzen mitgebracht habe und diese stattdessen verwendet wurden.
Zurück im lager war ich dann eigentlich gegen vier, jedoch kam dann niemand um das Auto auszuladen, so dass ich einmal 'um den Block' gefahren bin. Nachdem immer noch niemand ans Handy ging, hab ich dann erfragt, ob ich wieder mit dem Auto aufs Gelände durfte. Die haben vielleicht was geguckt, als ich da plötzlich mit dem Auto stand! :p

Ohne Schlaf, und so viel mit dem Auto gefahren, ich war total fertig mit der Welt. Zu nennenswert viel war ich nicht mehr fähig. Gegen Abend habe ich mich dann aber berappelt. Kurz nach acht bin ich dann wieder los Katzen füttern. Ich war gerade 3Km weg, da rief eine Freundin mich an, wo ich denn stecke, sie wären da. Ich hatte aber erst gegen viertel nach Zehn mit denen gerechnet, deswegen war ich ja losgefahren. Wir hatten dann ausgemacht, dass sie erst mal in Bergisch Gladbach was essen gehen und dann wieder kommen. Wir kamen etwa gleichzeitig an Gut Schiff wieder an. Ich hab dann lediglich ne kleine Tour übers Gelände gegeben, denn ich war ja noch gar nicht selbst rumgekommen, ich war ja die ganze Zeit unterwegs gewesen. Wir saßen noch ein wenig bei der Taverne und haben gequatscht. Danach bin ich zurück in unser Lager. Dort haben wir dann mit den Nachbar noch ein wenig gezecht.
Dummerweise, obwohl ich längst übernächtigt war, bin ich dann erst um viertel nach vier ins Bett gekrochen - und mir war da schon nicht so gut. Ich hatte gut einen im Tee und mein Magen hat das auch rebellierenderweise quittiert...

Am nächsten Morgen ging es mir immer noch etwas flau und hin und her... aber ich musste ja Katzen füttern. Nur ist es unterwegs noch schlimmer geworden. Oh mein Gott, ich dachte, ich würde mich jeden Moment übergeben. Die kleinste Berührung in der Bauch / Magengegend und es ging wieder los. Dazu noch Bodenwellen, Hubbel, Schlaglöcher... Interessanterweise hatte ich keine Kopfschmerzen. Aber ich war müde, ich hätte im Stehen schlafen können. Ich hatte mich schon zu einem Nickerchen auf dem Sofa bei meinem zu sittendem Kater gebettet. Aber als es nicht besser wurde, auch nicht, nachdem ich meine Kater gefüttert hatte, hab ichs mit Essen und Schlafen versucht... Aber irgendwann war klar, das gibt keinen mehr.
Erst Sonntagmorgen war ich wieder im Lager. Erst musste ich am hintersten Fleck parken, das war schon der nächste Ort! Und dann war das mit dem Einlass noch so ne Sache. Ich war ja nicht gewandet. Letztlich musste ich nichts zahlen, aber mich quasi rechtfertigen.
Der Sonntag ging natürlich sehr schnell rum. Ich hab dann noch ne kleine Runde gedreht und mich mit den Nachbarn vom letzten Jahr etwas verquatscht. Aber ich hatte ja faktisch noch nichts vom Lager gesehen.

Dann ging es schon an den Abbau. Wir mussten den Sprinter durch eine Engstelle manövrieren, was mit vereinten Kräften auch gelang - sonst hätten wir tatsächlich warten müssen, bis die ganzen Händler ihren Kram eingeladen und sich vom Acker gemacht hätten. So Geduldig war ich nicht. Dann lieber mit viel Gemütsruhe diese Millimeterarbeit vollbringen und loslegen! Ich musste natürlich wieder ans Ende der Welt laufen, um mein Auto zu holen -.- Und bis ich mit dem Opel zurück war und eingeladen hatte, war es schon wieder fast dunkel. Der Transporter war noch da, aber niemand zu sehen. Und als ich grad fertig eingeladen hatte, tauchten aus dem Nichts Pascal und Henrike auf. Die anderen waren schon weg. Wir sind dann alle aufgebrochen gen Heimat.

Ich habe einen Zwischenstopp bei meiner Mutter eingelegt, hab mich dort aber nicht lange aufgehalten, da mich schon bei Beginn des Abbaus schleichend eine Migräne belagert hatte, die immer schlimmer wurde. Nachher hätte ich heulen und kotzen können -.- Die Scheinwerfer des Gegenverkehrs waren die reinste Hölle. Um halb zwölf war ich dann auch wieder Zuhause.
Das Aufräumen ist aber noch nicht abgeschlossen.

Abschließend kann ich sagen: von diesem Lager kann ich gar nicht wirklich etwas sagen, da ich ja kaum da war. Für mich persönlich ein totaler Reinfall.

Mittwoch, 14. September 2011

Das Thema Gürtel... III

Gut, es ist vollbracht! Ich habe einen neuen Gürtel. Bei den letzten beiden Löchern machte der Drehmel-Ersatz doch fast schlapp -.- Ich fürchte, der Bohrer ist nun stumpf. Hab dann son kleines... Es sah fast aus wie ein Bohrer vom Zahnarzt. Rundkopfpfrähse? Gibts sowas? :P Aber es hat ganz wunderbar geklappt.

Das vernieten war so ein Tanz auf dem Seil. Ich fürchte, es war doch was lauter als gedacht T_T sowas sollte man wirklich nicht nachts machen. Erst mal musste ich so eine Quetschzange finden. Ich dachte immer Messing sei verhältnismäßig weich. Es war aber trotzdem ein kleiner Kraftakt jedesmal als ich die Stifte abgepitscht hab. Die ersten beiden sind vielleicht was lang geworden... Der letzte dafür evt. einen Hauch zu kurz. Schwer zu sagen. Aber für den ersten Versuch zu nieten, find ich das Ergebnis ok.
Der Hammer war vielleicht was groß... ich hab das Gürtelblech öfters mit gestriffen. War aber auch schwer zu vermeiden, so kurz wie die Stifte nur rausgeschaut haben. Ist aber auch recht relativ, denn beim Bohren war ich ein paar mal abgerutscht / hab das loch nicht sofort getroffen.

Eigentlich hätte man mit nem Bohrer o.ä. auch hübsche Muster reingravieren können :P Mit etwas Übung würde ich mir durchaus zutrauen ein ruhiges Händchen dafür zu haben. Überhaupt, mit dem richtigen Werkzeug wird der zweite Versuch sicherlich reibungslos über die Bühne gehen.

Wenn ich mir so die Rückseite von meinem Gürtel anschaue, finde ich meine selbst gedängelten Nietenköpfe fast hübscher als die, die schon dran waren. Damit die nicht zu perfekt aussehen, hab ich da auch ein zwei mal drauf gehaun :P

Und jetzt hab ich nen richtig langen Gürtel. Ich musste den Riehmen ja sogar kürzen! Hätte echt nicht gedacht, dass das nötig wäre, aber über den Boden soll es ja auch nicht schleifen. Dann noch ein paar Löcher reingemacht mit der Lochzange... Muss ja sagen, mit jedem Loch wurde es etwas schwieriger. Muss mal gucken, ob ich das leder aus den Stanzhülsen rausbekommen, ich denke, dann geht es auch wieder leichter.

Das Thema Gürtel... II / Projekt: Schapel selbermachen III

Wie ja schon erwähnt, mangelte es mir ja längere Zeit eines vorzeigbaren Gürtels. Gerade schaffe ich diesem Umstand Abhilfe.

Irgendwann hatte ich ja besagtes Gürtelblech einzeln zu einer bereits vorhandenen kleinen Gürtelschnalle gekauft. Problem an dem guten Stück war ja, dass es nicht vorgebohrt war. Ich hatte es ja bereits zurecht gebogen. Gestern habe ich den Lederriehmen abgeholt, welchen ich in das gebogene Blech eingeschoben habe und gerade begab ich mich daran die Löcher für die Nietstifte vorzubohren.

Zu diesem Zweck habe ich meinen Drehmel für Arme (ein 'Erbstück', welches wie mir scheint ein Aldi-Angebot war) ausgepackt. Danach ging es daran den passenden Bohrer zu finden. Wobei das nicht mal das Problem war, sondern die Tatsache, dass ich für den passenden Bohrer kein passendes Futter zu besitzen scheine o.O ich kann also die Hälfte meiner Bohrer gar nicht benutzen T_T [mit selbigen Modellbaubohrer habe ich übrigens damals auch das Öhr für die selbst efertigte Nadlebindnadel gebohrt].

Das obere Blech ging nach anfänglichem Zicken recht gut. Aber dann das untere! Erst dachte ich, das schafft der nie! Aber man muss nur etwas Geduld haben und ihn machen lassen - und schön ruhig und vor allem aufrecht festhalten. Bloß nicht zu sehr auf drücken! Dann bleibt der Bohrer stehen und ich denke, das kann für den Motor nicht gut sein!

Es scheinen auch die vorgesehenen Nietstifte tatsächlich durch die vorgebohrten Löcher zu passen. Vielleicht ein wenig gewalt, aber dafür werden sie nicht zu locker sitzen.
Die nächste Herausforderung wird sein die Nietstifte an der Unterseite schön umzuschlagen, dass es auch genietet aussieht.
Außerdem muss ich den Gürtel noch auf die richtige Länge kürzen und die Löcher für den Dorn machen... Wie viele wären angebracht? 3? 4, 5? Mehr? Ich denke, erstmal werden 3 ausreichen. Ich kann es ja sofort abmessen.

Eben fiel mir noch ein, dass ich ja an meinem Kleid die Schnüre noch mit Nestelspitzen versehen wollte... Das sollte ja schnell gemacht sein.

Nachdem das aber so gut geklappt hat, bin ich was das Schapel angeht wesentlich zuversichtlicher! Schon als ich das Blech gebogen hab, dachte ich mir, dass das wohl wesentlich einfacher werden könnte, als ich immer gedacht hab. Denn das Blech musste ja in einem wesentlich krasseren 'Winkel' verbogen werden als die lange Messingleiste die ich für das Schapel gekauft hatte.

Ich denke, zur Weihnachtsfeier werd ich mein Schapel fertig haben. Das tolle ist ja auch, das Material war so günstig, sollte es schiefgehen, kann ich es ohne großen finanziellen Aufwand noch einmal versuchen! In dem Päckchen mit den Nietstiften waren sehr viele drin, also müsste ich nur eine neue Messingleiste kaufen... (o= Das sind keine 5€! Natürlich muss ich auf der Leiste ein wenig rumdängeln, damit sie nicht mehr so industriell gefertigt aussieht... aber ich krieg das schon hin!

Montag, 12. September 2011

Marktgewandung, die zum Denken anregt.

Oh, in mir sprudelt es schon wieder!

Zum einen kam mir der Gedanke gerade als eine Diskussion über Twitter losgetreten wurde über das Thema 'Marktgewandung'. Eine Freundin merkte an, sie hätte ja auch gern mal so ein Kleid. Was genau sie sich vorgestellt hat, ist nicht ganz raus. Aber sie meinte, sie habe noch viel dunkelblaues Leinen... Man könnte ja schön über eine Cotte aus diesem Leinen ein ärmellosess Surcot tragen. Das sähe bestimmt sehr edel aus.

Und irgendwie kam mir dann der Gedanke, vielleicht könnte man ja Fingerloop geflochtene Bänder auch wie eine Art Zierpaspel oder so aufnähen. Wahrscheinlich kam das so ein wenig aus der Ecke Fell Verbrähmung an den Ärmelausschnitten oder so. Schwer zu sagen. Aber mit ausreichend dicker Wolle werden die Fingerschlaufenbänder ja auch recht breit plus, sie sind sowieso eher flach als rund...

Warum ist mir die Idee eigentlich nicht eher gekommen?? Das wäre bestimmt leichter als Sticken... Ich könnte mir schon vorstellen an meinem Roten Kleid um den Ausschnitt sowas zu machen... Ich bin gerade von meiner Genialität überwältigt. Hätte ich nur mehr Zeit (und vielleicht auch mehr Motivation... naja, nicht Motivation aber Durchhaltevermögen vielleicht und das initiale Überwinden des inneren Schweinehundes...) ich könnte so tolle Sachen machen!

Überhaupt, warum komme ich immer dazu für andere was zu machen aber meine Sachen bleiben auf der Strecke? Man siehe das Rote Kleid...

Samstag, 10. September 2011

Mittelhochdeutsch 'übersetzen'

Zum gruppeninternen Gebrauch, wollte ich mal ein paar tatsächliche mittelalterliche Lieder zusammentragen. Bisher üben wir uns ja eher an Pfadfinderliedgut.

Die eigentliche Arbeit bei diesem Unterfangen ist ja nicht wirklich das Suchen von geeigneten Liedern - es gibt ja manigfache Mittelalterbands, die auch tatsächlich historisches Liedgut in ihrem Repertoire haben.
Die Herausforderung daran ist ja dazu ebenfalls eine Deutsche Übersetzung zu finden, auf dass jene, die mit Latein und / oder Mittelhochdeutsch nichts anfangen können wenigstens verstehen, um was es geht. Zudem sollte man sich auf eine einheitliche Aussprache der Worte verständigen. Das wird vermutlich noch der schwerste Teil an der ganzen Sache, da es ja schon etwas von der modernen Aussprache abweicht und sehr ungewohnt ist.

Schon nach sehr kurzer Zeit treffe ich auf das nächste Problem. Einige Lieder sind ja recht bekannt, aber das Internet mag mir keine Übersetzung dazu liefern. Damit steht wohl fest, das Internet ist nicht Gott, es ist nicht allwissend!

Grundsätzlich verstehe ich zumindest den groben Inhalt von lateinischen oder mittelhochdeutschen Texten. Und da ich sowohl als auch eigentlich im Rahmen meines Studiums übersetzen können muss, dachte ich, ich könne diesem Problem durch ein wenig persönlichen Einsatz Abhilfe schaffen.
Ich scheitere dagegen am Gebrauch der Wörterbücher. Mittelhochdeutsche Wörterbücher sind noch ein wenig eigener als Lateinische, fürchte ich. Wobei die Printvariante noch etwas hilfreicher ist als die Onlineausgabe, denn diese gibt zumindest besser erkennbar eine Hochdeutsche Bedeutung an. Mir nutzen die vielen Angaben wo ein Wort überall in historischen Texten zu finden ist herzlich wenig, wenn ichd och nur wissen will, ob das Wort in etwa bedeutet, was ich vermute.

Gerade bereitet mir 'slaufen' ein wenig Probleme. In dieser Form finde ich es nirgends im Wörterbuch. Ähnliche Wörter wären sloufen (=schlüpfen) oder soufen (=untertauchen). Ich hätte ja eher auf schlafen oder saufen getippt. Und irgendwie, wenn man nur etwas vorstellungskraft hat, hängt das alles zusammen und ergibt sogar eine komplexe Idee. Man kann unter eine Decke schlüpfen und schlafen. Man kann im Wasser untertauchen und ersaufen. Man kann kann in den Schlaf gleiten und darin untertauchen, in Träumen ertrinken... Klingt jetzt doch irgendwie etwas komisch. Aber ich weiß nicht, wie ich diesen Zusammenhang sonst vermitteln kann. Plus, wenn man gesoffen hat, schläft man unweigerlich XD

Von diesen Semantischen Stolperfallen abgesehen, kämpfe ich auch ein wenig mit der Syntax. Nicht immer ist mir klar, ob das, was ich für das Verb halte, auch tatsächlich das Verb ist. Ob manche Worte als Artikel oder als Adverb in irgendeiner Weise zu gebrauchen sind. Wann Endet ein Satz bzw. wann endet der Gedanke des Satzes (schließlich gibt es keine Interpunktion), so dass ich daraus im Neuhochdeutschen einen Satz bilden kann.
Soll ich am Ende das ganze wörtlich, nach dem Sinn oder 'schön' übersetzen? Wörtlich scheidet vermutlich aus, dann verstehen die meisten es wohl immer noch nicht.

Es ist etwas ernüchternd, dass das mir das so schwer fällt. Eigentlich sollte das ein Selbstläufer sein. Ich sollte vielleicht mal einen Übersetzungskurs in der Uni besuchen... Und tatsächlich etwas üben ^.^ Ich hab mich da immer verleiten lassen von diesem rudimentären Verständnis. Doch sobald ich das jemandem versuche mitzuteilen kommt da nur Gestammel raus, aber keine zusammenhängende Sätze.

Nichts desto trotz werde ich es mal versuchen den Text zu übersetzen. (Vielleicht finde ich ja doch irgendwo eine Übersetzung an der ich es später gegenchecken kann (o= )

Donnerstag, 8. September 2011

Das Thema Gürtel...

... ist ein lange von mir vernachlässigtes. Halbgare überlegungen und Bemühungen und doch ohne ein Ergebnis.

Bisher laufe ich immer noch mit einem alten Ledergürtel meines Opas rum, der glaube ich eine verchromte Schnalle hat, völlig ausgeleihert und überhaupt insgesamt verkratzt, verfärbt und gar nicht so ansehnlich ist. So etwas gebührt einer Dame nicht.

Ich weiß gar nicht warum, aber es liegen ja schon zwei Gürtelschnallen hier rum. Vermutlich hatte ich die kleinere vergessen, da sie vom Händler mit ihrem kleinen Zipbeutelchen an die Rechnung geklebt war und die Rechnung... nun, Rechnungen führen ein ganz eigenes Leben bei mir. Nun habe ich mal einen Haufen alter Rechnungen abgeheftet und dabei ist die Schnalle wieder aufgetaucht. Interessanterweise hatte ich auch ein passendes Gürtelblech zur Schnalle nachbestellt.
Gestern habe ich mal Schnalle und Blech zusammengeführt. Sieht etwas merkwürdig aus, da das Blech schön blankes Messing ist und die schnalle (glaube ich wenigstens) ein Bronzeguß ist... jedenfalls ist die Schnalle etwas dunkler. Anschließend äußerte ich Pascal gegenüber die Bitte, er möge mir doch einen Riehmen schneiden. 1,5cm - die Breite ist ja von Schnalle und Blech vorgegeben.

Aber gerade kam mir noch ein anderer Gedanke. Irgendwo hatte ich vor einiger Zeit gelesen, Gürtel seien im Mittelalter nicht einfach ein Lederriehmen gewesen, sondern seien doppeltgenäht (!) gewesen sein, auch zum Teil angesetzt um länger zu sein etc. Nunw eiß ich leider nicht mehr wo ich das schon wieder gelesen hab. Ach mein Kopf ist auch für nix zu gebrauchen.

Nun, davon ab, muss ja nun der Riehmen mit der Schnalle / dem Blech verbunden werden. Das wird noch mal ein interessantes Experiment. Aber bei Reenactors.de gibt es ja ne Anleitung, damit versuch ichs mal. Und wennes nicht klappt, frag ich meinen Onkel, der ist ja wie gesagt Handwerklich versiert.

Jetzt die Frage: möchte ich Beschläge auf dem Gürtel? Möchte ich ein Riehmenende? Wie schick darf es sein?
Dann kam mir der Gedanke, ach die Beschläge sind vielleicht zu breit für so einen schmalen Gürtel. Dann mach ich lieber Beschläge auf einen zweiten Gürtel (hab ja noch die breitere Schnalle) und diesen hier punziere ich vielleicht?
Aber mal ehrlich, nen ganzen Gürtel punzieren? Das muss ja auch sehr aufwändig sein ... Und so viel Geduld werd ich nicht haben... Außerdem wollte ich ja auch noch einen Bortengürtel. Drei Gürtel wäre dann vielleicht doch ein wenig Overkill.

Eben wäre ich fast vor Tatendrang explodiert, schon wieder fast in blinden Aktionismus verfallen. Ich überlegte schon, welche Farben ich für einen Brettchengewebten Gürtel nehmen wolle... Aber es gibt doch noch so viele andere Dinge die ich vorher fertig machen wollte / muss.

Montag, 5. September 2011

All die kleinen Beutelchen II

Man kann gar nicht genug Beutelchen haben. Irgendwie haben die Beutelchen bei mir inzwischen weniger den Stellenwert von Hosentaschen, als den von Handtaschen. Ich hab doch sowieso kaum was in den Hosentaschen - und wenn nur temporär, bis ich es ablegen oder in eine andere Tasche deponieren kann.
Folglich entwickelt sich ein ähnlicher Bedarf. Man brauch ja zu jedem Outfit das passende Beutelchen. Gott, selbst im Mittelalter schon ein Fashion Victim! *lach*

Nein, ganz so schlimm ist es nicht.
Aber es besteht einfach erhöhter Bedarf, um Dinge zu transportieren. Ich würde nie meine Geldbörse in der Hosentasche rumschleppen, aber im Zelt möchte ich sie auch nicht liegen lassen. Ich denke ja meist von den Menschen gutes, aber da hört die Menschenliebe auf, so viel Vertrauen kann ich in fremde Menschen nicht setzen. Selbst unter der Voraussetzung, dass immer jemand im Lager ist, ist damit immer noch nicht gewährleistet, dass niemand unbemerkt mal ins Zelt schlüpft. Es laufen ja ständig Leute im Lager rum.

Da ich Götz Geschenk noch mal überdacht habe, wird die Kukulle wohl in den Fundus übergehen, oder ich benutze sie selbst. Aber theoretisch würde sie das Budget sprengen. Zu einer kompletten Gewandung gehört aber auch eben mindestens 1 oder zwei obligatorische Beutelchen. Also wieder Beutelchen machen.

Das schlimme ist, ich habe zu viele Ideen für Beutelchen. Ich finds ja auch immer langweilig, wenn alle die gleichen haben und zu gleich zum Stoff der Tunika solls ja auch nicht sein ... Und irgenwie wollte ich was mit meiner grünen Wolle machen. Aber nun wo ich schon ein beträchtliches Stück genadelt hab, stelle ich fest, dass das evt. für ein Geschenk schon sehr aufwändig ist. Also die Tage noch mal in der Stoffkiste wühlen, und schauen, was sich schön zusammen machen würde. Ich hab ja noch von dem wollweißen Stoff, darauf was gestickt sähe bestimmt auch hübsch aus.
Und während ich eben den Faden regulieren wollte, brach mir doch tatsächlich bei meiner Nadelbindnadel aus Knochen hinten ein Stück aus dem Öhr raus. Das ist schon sehr schade, denn außer diesem vielleicht halbfertigen Beutel hab ich damit noch nichts gemacht. Ebengrübelte ich, was ich denn nun mit dieser kaputten Nadel anstelle. Erst dachte ich, naja ok, vielleicht Nestellöcher vorstechen? Aber eigentlich, ich hab ja schon eine Nadel aus Wurzelholz selbst gemacht mit Hilfe so eines Drehmelverschnitts. Ich könnte also auch gut das alte Öhr ganz absägen, pfeilen oder was auch immer und ein neues Öhr bohren... Ich hab keine Ahnung, wie gut Knochen sich bohren lässt o.O

Und eigentlich müsste ich meinen Almosenbeutel mal weiter machen... Inzwischen ist mir aber der Gedanke gekommen, ich hätte besser erst den Stoff bestickt, und dann erst das ganze in Beutelform genäht... Aber nun, man lernt ja nie aus. Ich hätte aber durchaus sauberer arbeiten können.

Und was ich wirklich mal langsam brauche ist ein Beutel für mein Nähzeug. Ständig muss ichd as in meinem Handarbeitskorb zwischen angefangenen Handarbeiten, Wäscheklammern und sonstigen Kleinteilen suchen. Und immer hab ich angst, wieder was zu verlieren. Ich weiß ja nie so genau, wo meine zweite Messingnadel gerade steckt.

Ich weiß gar nicht, warum ich knapp 2 Monate nichts gemacht hab und jetzt wieder vor lauter Tatendrang gar nicht weiß, wo ich anfangen soll o.O

Mittwoch, 31. August 2011

Mehr Handwerker Braucht die Gruppe! II

Im Februar hatte ich ja schon festgestellt, dass die Gruppe mehr Handwerker braucht.

Neben jemandem aus dem lederverarbeitenden Handwerk, insbesondere einem Schuster, und einem Korbflechter, hätte ich gerade schon Bedarf für einen Bronzegießer!

Für unsere Zeit passende Tasselscheiben sind nicht gerade als breites Angebot in einschlägigen Shops vertreten. Ich hätte aber schon gern ein Paar hübsche Tasselscheiben für meinen Mantel. Auf der Suche durch das weite Internet, stolperte ich über www.scheibenfibeln.de. Die verkaufen zwar keine Tasseln, aber nachdem erstmal die Natur der Tasselscheiben als Scheibenfiebel enttarnt war, war der es nur ein kleiner Umweg zu dieser Seite. Die haben recht hübsche Funde und das ein oder andere könnte ich mir auch als Paar an meinem Umhang vorstellen.
Nun kommt der erhöhte Schwierigkeitsgrad: Nicht käuflich zu erwerben... Es ist eben eher so eine Art Archiv von Funden in Westfalen. Dann dachte ich mir, ok, eigentlich muss man doch nur nen Bronzegießer drauf ansetzen. Zufällig war ich auch mal mit jemandem bekannt, der zumindest als Gehilfe eines Bronzegießers auf Märkten auftrat. Leider nutzt er den einzigen Kommunikationskanal, den ich zu ihm hatte nicht mehr >.< Und mir ist sein voller Name nicht bekannt, so dass ich auch nicht mal eben das Telefonbuch befragen könnte. Möglicherweise weiß eine Freundin von mir mehr - auch wenn die zwei nicht mehr gut aufeinander zu sprechen sind... Es ist schon ein Kreuz.

Nachdem ich mir aber ein paar Videos im Internet angeschaut hab, war mir bald klar, zum Bronze gießen bräuchte man ja quasi ein Positiv, ein Model, welches den Abdruck in was auch immer diese pulvrige Substanz ist, in die später die Bronze gegossen wird... Ob Ton sich eignen würde? Dann hätte ich ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten!
Also, ich brauch jetzt demnächst nen Bronzegießer! Aber hoplahop!

Und ein Färber wäre ganz nützlich. Ja, das wäre wirklich sehr aufwändig. Ich äußere hier auch nur gerade die wildesten Fantasien.

Es sieht so aus, als bahne sich bei uns ein Neuzugang an, welche sich auf das Verarbeiten von Wolle spezialisieren wolle. Von dem Material zur Wollverarbeitung das ich gesehen hab, schien sie ja schon ganz gut in der Materie drin zu sein. Da wäre es ja nur ein kleiner Schritt zum Färben. Aber sehr erfreulich, dass sie bereits mit einem Konzept, einer bestimmten Vorstellung zu uns gekommen ist, und nicht einfach nur 'ich will mitmachen hab aber gar keine Ahnung' wie manch andere vertritt.

Dienstag, 30. August 2011

Halbjahres Bericht von der Geburtstagsministerin (2011)

Nachdem ich im letzten Jahr eher so inoffiziell den Posten des Geburtstagskomitees übernommen hatte, wurde in diesem Jahr eine Reihe von Posten eingeführt, die allgemein festgelegt wurde. David und Robin sind die Lagerminister, Benni der Protokollminister, Yvonne bleibt Finanzministerin und ich habe Benni, der zeitweise ebenfalls den Posten als Geburtstagsminister inne hatte abgelöst. Was ja auch nur konsequent war, da ich dort sowieso schon gewaltet hatte.

Jene Geschenke, welche ich vor 11 Monaten noch nicht ewähnen mochte, waren folgende:
Ewa hat ein Leinenbeutelchen aus naturfarbenem Leinen inkl naturfarbenem fingergeflochtenem Leinen Bändchen bekommen, welches eine Reihe von Nähutensilien beherbergte. Unter anderem 2 Knochennadeln, 1 Messingnadel, drei Garnrollen wo auf einer weißes und auf einer naturfarbenes Leinengarn aufgewickelt war sowie einer geschmiedeten Schere.
Matthes ein Umhängebeutel nebst zwei passenden kleinen Beuteln für an den Gürtel.
Benni hat ein Unterhemd bekommen - welches ich in Ermangelung der realen Maße mit geschätzten Maßen genäht habe und trotz allem noch zu klein geschätzt habe. Eigentlich war angedacht jenes Exemplar dann dem Fundus oder ggf. einem anderen Mitglied gegen einen Obulus zukommen zu lassen und Benni zu vermessen und diesmal ein passendes Unterhemd zu nähen.
Robin hat ein Paar Beinlinge in blass Krapprot bekommen, die ihm Pascal genäht hat.
Heinrich hat einen Knotenstock bekommen, so eine Art Wanderstab.
Jo bekam ein Messer. Toni ebenfalls ein Handarbeitssäckchen, allerdings aus feinem weißen Leinen mit dunkelroter fingergeflochtenen Kordel, einer Garnrolle mit naturfarbenem Garn, einer Schere, einer Messing und einer Knochennadel, sowie einer Nadelbindnadel aus Bein.
David konnte endlich mit einer Bruche ausgestattet werden (auch wenn diese immer noch bei mir liegt).
Dustin wartet leider immer noch auf seinen Hocker, da unsere Sammelbestellung den Bestand des Onlineshops überstieg.
Pascal hat einen weiteren Gutschein über 2 Kaninchenfelle bekommen, womit wir ihm inzwischen also 4 Felle schulden.
Martin, der immer noch auf seinen Gürtel vom letzten Jahr wartet, hat dieses Jahr eine Zange zum Schmieden bekommen und der liebe Götz wird eine Cappa / Kukulle bekommen. Die ist aber noch nicht ganz fertig. Der Oberstoff ist mittelschwerer Wollstoff in Fischgratbindung, Taback/Schwarz, und das Futter natrufarbenes Leinen. Beide Teile sind soweit fertig, die Nähte versäubert und müssen nur noch miteinander verbunden werden, und am Halsauschnitt werde ich eine Schnürung einfügen müssen, damit der Kopf durch passt.

Als Wichtel habe ich letztes Jahr den Benni gezogen, der eine Umhängetasche / Pilgertasche bekommen hat in so einem dunklen grün-braun mit orangen Tasseln.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Lagerresüme: Historisches Dorffest in Datteln (2011)

Vor knapp einer Woche hat das historische Dorffest Dattel stattgefunden. Dies war das erste wiederkehrende Lager, an dem die Terra Coloniensis teilgenommen hat. Gerade dieser Umstand hat nun deutlich gemacht, wie stark der Einfluss des Wetters auf die Qualität und das Gefallen eines Lagers ist. Das Lager im letzten Jahr war meines Erachtens nach rundum gelungen. In diesem Jahr spielte Petrus leider nicht so gut mit.

Neben dem Wetter, gab es auch noch das ewige Problem des Transports. Für dieses Lager fand sich die elegante, wenn auch sicherlich nicht wirklich faire Lösung, dass ein Mitglied das Lastentaxi spielt, selbst aber nichts davon hat. So begab es sich, dass wir Donnerstag schon unsere Ausrüstung zusammensammelten und 'gen Datteln fuhren, mit einer kleine Delegation von 3 Leuten, um schon mal ein wenig mit dem Aufbau anzufangen.

Der Aufbau beschränkte sich auf ein Kegelzelt und das war mit ungeahnten Schwierigkeiten verbunden. Das Zelt wollte und wollte sich nicht spannen lassen. Wir konnten abspannen so viel wir wollten, doch es passte einfach nie so richtig. Letztlich war ein zum Teil merklicher Abstand zwischen Zeltplane und Boden, so dass es in der ersten Nacht, die wir nur noch zu zweit dort verbrachten - Matthes, das Lastentaxi war inzwischen Zuhause - es merklich im Zelt zog.
Da zu dem einsamen Zelt nur ein Tisch und die beiden Bänke kamen. Um uns noch nicht mit der Feuerstelle festzulegen hatte ich meinen Grilleimer mitgebracht. Mit ein wenig Improvisation konnten wir darin einen Eintopf für uns beide kochen.
Als wir später zu Bett gehen wollte, frohr ich erbärmlich... und das frösteln veranlasste mich temporär den Eimer mit den immer noch glühenden Kohlen ins Zelt zu nehmen. Es war wirklich kuschlig warm nach kurzer Zeit. Aber ebenso merkte man, dass die Kohlen den Sauerstoff aus der Luft klauten oder was auch immer. Es war kein Qualm in dem Sinne, aber es war unangenehm auf Dauer, so dass ich den Eimer nach einer Weile wieder ins Freie stellte. Ich bin also etwas im Zwiespalt, Kohlebecken wären wirklich toll zum heizen, aber die Belüftung muss stimmen.

Am nächsten Tag bin ich durch den Ort gestiefelt, auf der Suche nach einem Bäcker für unser Frühstück - und ich sags euch! Datteln ist vielleicht die einzige Stadt, in der man nicht an mindestens jeder zweiten Ecke über einen Bäcker stolpert. Ich musste bis ins Stadtinnere zum Marktplatz laufen und die Verkäuferin war wirklich unfreundlich.

Der Aufbau ging dann weiter, als der Rest der Gruppe langsam eintrudelte. Da bermerkten wir endlich, wesehalb das mit dem Kegelzelt am Vortag nicht geklappt hatte! Die Zeltstangen sind zum besseren Transport geteilt. Bei 3 Zelten macht das 6 Teilstangen. Und für das große Kegelzelt hatten wir eine Stange des Speichenradzeltes und eine Stange des kleinen Kegelzeltes verwendet. Somit mussten wir die Stange austauschen um die anderen Zelte aufzubauen. Es sah schon unterhaltsam aus, mit der zukurzen Stange im Speichenradzelt...

Mit all er Verwirrung und dem Hin und Her war der Aufbau etwas langwieriger. Dabei hatten wir im letzten Jahr auf Gut Schiff festgestellt, dass mit 4 Leuten zumindest die beiden Kegelzelte und der Baldachin in ca. 30 Minuten aufgebaut sind.

Wie bereits erwähnt, war das Wetter auf Datteln nicht sonderlich wohlgesonnen. Es regnete immer wieder, zwischenzeitlich stürmte es gar, so dass uns einige Male die Leinen des Baldachins von den Heringen rutschten und selbiger eher wie ein Segel funktionierte. Unser Banner - bei seinem ersten Einsatz! - , in Ermangelung einer passenden Halterung, war an einen Pfahl des Balchains gebunden und hat sich verhältnismäßig gut in diesem Wetter gehalten.
Leider hat sich das Wetter auch auf das Rahmenprogramm ausgewirkt, so dass wenig Programm überhaupt stattfand, und wenn auch nur mäßig bis kaum besucht - die Besucher fanden das Wetter schleißlich auch schäußlich. Das Kubtunier, welches letztes Jahr so viel Zulauf hatte - und bei dem wir, so ich mich recht erinnere, gewonnen haben - fiel diesmal gänzlich aus.
Im letzten Jahr waren wir als erstes Zelt am Rande eine der ersten Anlaufstellen für Besucher. In diesem Jahr waren wir wohl auch das erste Zelt, wenn auch noch weiter außen als im letzten Jahr - aber es waren einfach nicht so viele Besucher da, die man mit unserer Darstellung hätte fesseln können. Hat Pascals letztes Jahr eine Menschentraube um sich gesammelt bei seiner Demonstration inkl. Erklärung zu mittelalterlicher Rüstung, waren wir dieses Jahr mehr damit beschäftigt alle metallenen Gegenständig immer wieder ins Zelt und wieder raus zu tragen, alles nur wegen dem Regen der unberechenbar einsetzte und aufhörte.

Aber ich wage zu behaupten, dass dieses Jahr mehr Darstellung möglich gewesen wäre. Handarbeiten, David hat endlich angefangen den Ton zu bearbeiten, es wurde bei Tageslicht gekocht - was wie ich finde auch sehenswert ist! Und all die kleinen Sachen, die das Bild immer weiter abrunden.
Insbesondere das Kochen und gemeinsame Essen hat diesmal sehr schön geklappt und Robin hat uns das Vater Unser auf Latein vorgebetet. Ggf. sollte das vielleicht von einigen mehr gelernt werden - wenigstens von uns Damen und Herren, die Knechte und Mägde mögen da ja noch drumherum kommen.

Auch in diesem Jahr hatten wir nach Einbruch der Dunkelheit Gäste in unserem Lager, mit denen wir fröhlich gezecht und gesungen haben - dem nass-kalten Wetter zum Trotze!

Der Abbau ging recht zügig von statten, da alle mit angepackt haben - zumindest jene, die noch da waren und nicht vorzeitig die Flucht ergriffen haben. Waren wir zwischenzeitlich auf dem Lager 11 Leute (wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe - Kinder nicht mitgezählt), so sind 5 Davon schon früher abgefahren (bzw. zwei waren eh nur zu Besuch).

Abschließend würde ich sagen, es war trotz dem Wetter ein recht gutes Lager. Natürlich war das Wetter aber so schlecht, dass es allgemeines Murren und Knurren ausgelöst hat und somit alles überschattet hat. Dieser Sommer scheint kein guter Sommer für Lager zu sein. Aber wir trotzen dem Wetter!

Montag, 13. Juni 2011

All die kleinen Beutelchen

Nahcdem mir die WAnderung ja gezeigt hat, dass ich dringend Beutel und Taschen brauche, hab ich das mal in Angriff genommen. Respektive versucht weiter zu führen.

Nun, der Almosenbeutel wird definitiv nicht fertig bis Datteln. Ich hatte leichte Schwierigkeiten das Muster auf die Rückseite zu übertragen - und ganz freihand wollte ich es dann doch nicht probieren, das hätte nur Chaos gegeben. Da ich aber den Innenbeutel nicht einsetzen kann, so lange er nicht fertig bestickt ist, ist er auch nicht einsatzfähig -.- Aber er wird wirklich super aussehen!

Aus einer Laune heraus, hab ich angefangen einen nadelgebundenen Beutel zu fertigen. Ich hätte es besser wissen müssen, schließlich hab ich ja an den Socken gesehen, wie lange es dauern kann... die Fertigstellung ist auch eher fragwürdig bis Datteln. Auch wenn er schon recht weit gediehen ist, hab ich mir trotz allem selbst ein Ei damit gelegt. Zum einen habe ich zu lange den Radius immer erweitert, so dass sich Wellen gebildet haben. Was ich aber, da es sich um die Unterseite handelt, für nicht so tragisch erachte. Aber ebenfalls ist der Radius zu weit, so dass es ewig dauern würde, mich hoch zu arbeiten. Inzwischen habe ich angefangen langsam wieder Schlingen abzunehmen, in der Hoffnung, dass ich einem Ende so schneller nahe komme. Geschätzt wird das ein recht geräumiges Beutelchen.

In Sachen Pilgertasche hab ich auch mal was angezeichnet. Der einzige Stoffrest, von dem ich noch genug hatte sowohl für eine Tasche, als auch den Tragriehmen, war mein weißer Stoff, aus dem auch mein Umhang genäht ist. Aber so ganz weiß sieht die Tasche recht langweilig aus, hab ich mir gedacht. Um den Stoff noch zu färben, fehlt mir definitiv die Zeit und ich habe auch nur weißes oder naturfarbenes Leinen, mit dem ich die Tasche füttern könnte - was genau gar keinen Kontrast bietet, bzw. bei naturfarbenem Leinen extrem schlicht aussähe. Ich wollte dann blaue Quasten dran hängen und ggf. ein wenig mit blau drauf sticken, was allerdings wiederum mehr Zeit beansprucht, als ich derzeit habe. Die Quasten sind ja verhältnismäßig schnell gemacht, die Stickerei - in ermangelung eines Musters - dagegen benötigt wieder Zeit.
Eigentlich wollte ich eine rote Pilgertasche machen und dann den Träger aus einer Brettchengewebten Borte fertigen, aber dass dauert ja wieder unendlich lange bei meinem Tempo.

Zuletzt werde ich wohl aus einem kleineren Stoffrest ein provisorisches Beutelchen nähen, damit ich irgendwas auf dem kommenden Lager habe.

Freitag, 10. Juni 2011

Alternative Kopfbedeckungen

So, ich hatte ja schon über Schleier, Gebende und Schapel sinniert. Nun wollte ich aber mal was anderes, als immer den gleichen Schleier. Probieren wir's doch mal mit nem Wimpel.

Nach Angaben aus Kleidung des Mittelalters selbst anfertigen - Kopfbedeckungen für Mann und Frau habe ich nun ein gut 1,80m langes und 50cm breites Stück Leinen angefertigt - Sparsam wie ich bin, ist es aus zwei Stücken zusammengefügt. Diese Stückelei fällt aber nicht weiter auf, wenn der Wimpel erst einmal gewickelt ist. Mein erster Wickelversuch hatte was von einem Turban. So deutlich musste ich zuvor nie an einen Turban denken bei dem Wimpel. Der zweite Versuch sieht schon wesentlich eher nach dem Bild in besagter Anleitung aus. Trotz allem etwas befremdlich.

Insbesondere, da diese Stoffmengen über den Ohren verlaufen, klingt die Welt nun etwas dumpf.

Anschließend wollte ich probieren, wie die Variante 'Wimpel mit Schleier' aussieht und wollte also denn meinen Schleier darauf drapieren - aber es fällt einfach sofort auf, dass der Schleier einen rosa Stich hat (das kommt davon, wenn man gedankenlos ein Rotes Wollkleid mit weißem Leinen zusammen wäscht T_T). Ob dieser Rosastich jemals wieder rausgeht, bezweifle ich... aber andererseits, dass soll weiß werden, da kann ich auch mit bleiche dran gehen im Zweifelsfall.
Also für diese Variante müsste ich dann noch einen neuen Schleier säumen. Da könnte ich auch gleich einen ovalen machen.

Der Schapel aus Brettchengewebter Borte wird wohl eher nicht bis zum Lager fertig. Aber mit den ganzen Accessoires kommt es mir vor wie mit meiner Wohnung, dass ich nicht weiß, an welchem Ende ich anfangen soll...

Da ja aber die Feststellung nun war, dass ich mit Leinen schneller arbeite, sollte zumindest der Wimpel und der Schleier schnell gemacht sein.

Anzumerken sei noch, dass 1,80m wirklich das kürzeste der Gefühle ist. Noch kürzer, und ich hätte das gute Stück kaum um meinen Schädel winden können o.O Zudem schränkt mich der Wimpel mehr ein, als das Gebende. Aber das könnte möglicherweise eine Sache der Gewöhnung sein.

Noch ist das gute Stück nicht fertig gesäumt, aber ich wollte zumindest schonmal probieren, ob das überhaupt was für mich ist. Desweiteren gestaltete es sich etwas schwierig, die Haare alle unter den Wimpel zu bekommen. Möglicherweise liegt das aber auch an meiner derzeitigen Frisur, die ist zugegeben in einer unglücklichen Länge für alles.

Montag, 6. Juni 2011

Kleine Fortschritte, Prioritäten bis Datteln

So, die Terra hat nun zumindest ein Tischtuch. Das ist heute fertig geworden. Zum Glück ist das ja nix aufwändiges gewesen, lediglich knappe 9m versäumen. Möglich, dass ich das Tischtuch irgendwann besticke. Aber bis Datteln schaff ich das auf gar keinen Fall mehr.

Außerdem wären mir Beutel und Taschen wichtiger bis dahin.
Ursprünglich wollte ich im Anschluss an das Tischtuch meinen bestickten Almosenbeutel weiterbearbeiten. Nun muss ich aber erst das Muster auf die Rückseite übertragen - das gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht.
Alternativ habe ich dann an dem nadelgebundenen Beutelchen ein wenig gearbeitet, während ich in meinem Garten saß und die Sonne genoß. Und obwohl ja eigentlich durch den recht dünnen Faden das ganze längerbraucht, als bei jenen, die Dochtwolle verwenden, finde ich schon, dass ich recht zügig voran komme. Und so ein Terracotta farbiges Beutelchen sieht bestimmt auch nett aus.

Wann werd ich wohl mit dem Almosenbeutel fertig? Ich denke, fertig sieht der bestimmt bombig aus! Ich finde, dass er sogar so auf der Vorderseite schon ziemlich gut aussieht. Vor allem, nachdem ich mich endlich an die Bindung des Leinenstoffs gehalten habe. Nur meine Versuche das Muster von Hand weiterzuführen an den Rändern hat zu Deformationen geführt, was ich sehr schade finde. Ich werde wohl doch das Muster noch mal aufbügeln. Glücklicherweise passt ein Reclambüchlein gerade gut hinein, so dass die Unebenheiten durch die Stickerei ausgeglichen werden können. Andernfalls würde wohl das Muster nur fleckig übertragen werden, wo der Stoff gar nicht bis an das Transferpapier kommt beim aufbügeln...
Ich frag mich ja, wie die das mit der Motivstickerei im Mittelalter gemacht haben. Haben die vorgezeichnet oder einfach frei Hand gearbeitet? Von den Handschriften weiß man ja, dass die Linien vorgezeichnet waren ... Freihand wird bei mir immer krumm und schief.

Ich denke, dass dieser Almosenbeutel meine Gewandung deutlich aufwerten wird.
Mir fehlt natürlich der passende Gürtel. Naja, da findet sich auch noch ne Lösung.

In Sachen Pilgertasche hat sich auch noch nichts ergeben.
Ich habe gesehen, dass ich noch etliches von dem wollweißen Stoff habe - nicht genug für ein Kleidungsstück, aber wohl genug um andere Sachen daraus zu fertigen. Da könnte ich bei Gelegenheit auch versuchen zu färben. Ich habe Scharfgarbe, Zwiebelschalen und Wallnüsse. Also grün, gelb oder braun wären drin. Sind jetzt alles eher keine high-end Farben.

Und mir ist aufgefallen, dass ich noch gar nicht die Nestelspitzen auf die Schnüre vom roten Kleid gemacht habe. Dass bis Datteln zu machen ist ja nun echt kein Akt.

Samstag, 4. Juni 2011

Feststellungen zur persönlichen Gewandung und Ausrüstung

Es wird Zeit darüber zu sinnieren, was ich aus der Wanderung am Donnerstag gelernt habe. Vor allem hat mir das gezeigt, dass ich definitiv eine Tasche und am Besten noch Beutel brauche, um mich freier bewegen zu können. Da mein bestickter Almosenbeutel immer noch in der Mache ist - er liegt jetzt schon wieder ein Weilchen brach - und ich noch nicht bis zu einer eigenen Pilgertasche gekommen bin, fühlte ich mich doch verhältnismäßig nackt. Man stelle sich das mal vor! Jemand wie ich, der immer eine Tasche, Rucksack oder vergleichbares dabei hat, völlig ohne selbige.

Zudem habe ich gelernt, dass mein dunkles Kleid bei so schönem Wetter in Verbindung mit Bewegung eher eingeschränkt passend ist. Mein Unterkleid hat so an mir geklebt, dass es mich schon wieder in der Bewegung eingeschränkt hat. Da fühlt man sich nicht mehr wirklich wohl.

Der Neuzugnang, von dem ich schon im Eintrag über die Wanderung berichtete wird auch eine freie Dame darstellen. Sie hat auch auf der Wanderung mein Rotes Kleid getragen. Ich war schon ein wenig neidisch, dass es an ihr besser ausgesehen hat als an mir, auch, wenn es immer noch nicht fertig ist - nach über 10 Monaten -.-

Im Vorfeld, als ich nach einem bestimmten Stoffrest suchte, stolperte ich wieder über meinen maigrünen Stoff. Ach ist der schön! Ich hatte schon vergessen, dass ich den überhaupt hatte! Da das ein recht dünner Stoff ist, hatte ich vor das Kleid daraus komplett mit farbiger Seide zu füttern. Ich denke, Indigo gäbe einen schönen Kontrast und sähe edel aus. Kurz hatte ich über Krapp nachgedacht, aber eigentlich stand mir nicht der Sinn danach.
Das grüne Kleid soll dann richtig schön große Trompetenärmel bekommen. Und ggf. möchte ich dann auch demnächst ein Unterkleid aus Seide mit dazu passendem Schleier und Gebende aus Seide. Aber diesmal einen ovalen Schleier.
Ich glaube nämlich, dass mein rechteckiger Schleier die Wirkung des dunklen Kleids noch verstärkt und die Leute denken lässt, ich sei sowas wie eine Nonne.

Inzwischen kam mir mal in den Sinn, dass ich möglicherweise das mit dem Gebende falsch verstanden habe. Ich hatte angenommen, dass das Gebende der Kinnriehmen zusammen mit dem Stirnriehmen sei (toll, jetzt stell ich mir vor, wie ich in einer Pferdetrense stecke T_T). Aber tatsächlich scheint nur der Kinnriehmen das Gebende zu sein und was ich immer unter dem Schleier trug, ist eigentlich schon ein Schapel o.O Da bin ich gerade ein wenig verunsichert...

Nichts desto trotz, da ich mich ja immer noch nicht traue meinen Schapel aus Messing selbst zu fertigen, werde ich es mit einem aus Borte probieren. So schwer kann das ja nicht sein... Der erste Versuch für eine Borte für das Mützchen welches ich verschenken wollte ist ja fast fertig und somit entfällt ein Großteil der damit verbundenen Arbeit.

Und wo wir schon beim Thema Arbeit sind. Ich habe auch noch dunkelblauen Wollstoff in Köperbindung. Der ist vermutlich ziemlich warm. Aber für ein Kleid wäre das nicht genug. Da kam mir der Gedanke, daraus könne ich doch ein ärmelloses Surcot machen. Und darauf gäben Perlen in dieser Dreieckskonstellation einen schönen Kontrast! Aber die Perlen aufzunähen ist auch wieder eine unglaubliche Arbeit... Das trüge sich bestimmt schön über ein seidenes Unterkleid.

Ja, inzwischen sind meine Ansprüche und Wünsche für meine Gewandung etwas prunksüchtig geworden. Mir geisterten solche Gedanken immer im Kopf herum, aber seid ich ja nicht mehr die einzige freie Dame bin, muss ich ja doch ein wenig investieren.

Freitag, 3. Juni 2011

Die Terra Coloniensis wandert an Christi Himmelfahrt

Ja, wie der Überschrift zu entnehmen ist, ist eine kleine Delegation der Terra Coloniensis gestern auf einer mittelalterlichen Wanderung zu beobachten gewesen. Selbstverständlich in Gewandung. Ausgangspunkt war ein Parkplatz in Vischel bei Berg (Rheinland-Pfalz) und das erklärte Ziel war die Burg Altenahr. Veranschlagt waren ca. 5 Stunden für eine Strecke von ca. 12km inklusive der Besichtigung der Burgruine Altenahr.

Wir waren ein illustres Grüppchen von zwei Knechten, ein Herr, zwei Damen und einem Knaben. Leider war der Knappe spontan verhindert. Die übrigen 8 waren durch anderweitige Verpflichtungen ebenfalls nicht für die Wanderung abkömmlich.

Ursprünglich wollten wir uns um 12 Uhr treffen, jedoch war die genannte Adresse etwas irreführend. Nachdem dann doch das Zueinanderfinden geklappt hat und ich und ein Neuzugang zur Gruppe uns auch in Gewandung geschmissen haben, ging es dann auch endlich los.
Da wir allerdings entgegen der Planung, den Bollerwagen nicht mitnehmen konnten - die blanken Stahlräder waren einfach nicht mit dem Waldboden kompatibel - musste sowohl der Knabe zwischenzeitlich getragen werden, als auch die Verpflegung, für welche ich glücklicherweise einen Korb mitgebracht hatte. Allerdings war der Korb gerade groß genug für unsere Lebensmittel. Leider konten wir nur 2 Flaschen Wasser in den Korb packen, so dass wir, als es schlussendlich auf die Burg anging, schon bald auf dem Trockenen saßen. 3L Wasser für 5 Erwachsene war etwas wenig.
Da der kleine auch einen großen Teil selbst gelaufen ist, waren wir auch nicht ganz so schnell wie erwartet. Zudem ist uns der ein oder andere Umweg untergekommen, sodass wir gegen 16:30 Uhr erst an der Burg angelangt waren. Da die Burg ja in dem Rundkurs etwa die Mitte markierte, hatten wir bis dahin inkl. Umwegen nur ca. 7-8km hinter uns gebracht. Noch bis zu den Autos zurück zu laufen, hätte bedeutet, dass wir erst gegen 20 Uhr dort angekommen wären. Kurz um wurde erbeten, man möge die zwei Fahrer abholen und zu unseren Autos bringen, so dass wir die übrigen am Fuß des Burgbergs einsammeln könnten. Dass hat auch ganz gut geklappt.

Ob der Tatsache, dass ich natürlich die Nacht vorher arbeiten musste und natürlich nicht pünktlich in den Feierabend geschickt wurde, in Verbindung mit dem phänomenalen Sonnenschein und der frischen Luft, haben stark dazu beigetragen, dass ich ziemlich fertig war als wir an der Burg ankamen. Das Wandern selbst war nicht so übermäßig anstrengend gewesen, insbesondere nicht, da wir in einem wirklich gemächlichen Tempo gegangen sind. Aber zugegeben, das Berg auf hat mir dann doch gezeigt, dass ich konditionstechnisch wirklich Besserungsbedarf habe. Dabei zu reden hat mich schon ein wenig schweratmig gemacht. Also eigentlich war es körperlich nur bedingt anstrengend.

Als Wegzehrung habe ich einen Laib Brot, 1kg Äpfel (die waren sehr lecker o.O), einen Keil Käse, ein kleines Stück Schwarzwälder Schicken, eine mittlere Hartwurst (Salami) und ein Töpfchen Schmalz gekauft.

Da mir ja bekannt war, dass ich mir leicht in meinen Mittelalterschuhen die Hacken wund laufe, habe ich mir profilaktisch Pflaster geklebt. Aber zu meinem Erstaunen muss ich sagen, dass meine Füße und Schuhe diese kleine Wanderung trotz allem ziemlich gut überstanden haben.

Samstag, 30. April 2011

Fortschritte im 1. Quartal und ein paar Träumereien zur Ausrüstung

Ja, so ein bisschen hat sich schon bei mir getan. Traurigerweise wäre ich jetzt schon seit ein paar Stunden auf dem 1. Deutzer Kastellfest, wo die Terra Coloniensis einen kleinen Infostand hat. Nur kam eine Komplikation zur nächsten und inzwischen ist es auch schon ziemlich spät. Das war bestimmt eine nette kleine Veranstaltung. Aber wie zu erwarten, verträgt sich Nachtarbeit nicht gut mit Terminen früh am Morgen und möglicherweise kaue ich immer noch an den Folgen meiner Aufgabe der letzten 3 Wochen - jedenfalls plagen mich fiese Rückenschmerzen und meine Schulter war bis vor kurzem so sehr am schmerzen, dass ich kaum den Arm weit genug heben konnte, um auch nur eine SMS schreiben zu können. Das ist besonders ärgerlich, weil ich mir gestern noch die Mühe gemacht hab meinen ganzen Krempel zusammen zu suchen. Die Körbe mit Gewandung und Nähutensilien stehen immer noch mitten im Wohnzimmer. Jetzt muss ich ja alles unverrichteter Dinge wieder zurückräumen - lästig.

Zudem, was sich getan hat:
Mein Almosenbeutel ist schon zu einem beträchtlichen Teil bestickt. Auf der einen Seite ist das Muster schon beinahe komplett aufgestickt. Die Farben, finde ich, passen auch schön zusammen. Das Muster sind gleichschenklige Kreuze, die um 45° gekippt sind. Die Balken treffen aufeinander und umgrenzen somit einen kleinen quadratischen Raum, der von jeweils 4 kleinen Quadraten ausgefüllt wird - dank der Neigung sind es eigentlich eher Rauten. Die Hälfte der Kreuze sind etwa safrangelb, die andere Hälfte ist tief dunkelrot und die kleinen Rauten sind etwa himmelblau. Möglicherweise werde ich die Zwischenräume - kein Motiv berührt ein anderes - weiß aussticken. Mal sehen wie viel Zeit und Lust ich noch habe.

Desweiteren habe ich gleich zwei Jungs aus der Gruppe mit Bruchen versorgt. Irgendwie muss es ja voran gehen. So ne Bruche ist ja gottseidank ein recht einfaches Kleidungsstück und mit allenfalls mittelmäßigem Aufwand verbunden.

Und bei einem weiteren Bestellmarathon hatte ich mir sowohl ein weiteres Messer bestellt - ich hoffe, es eignet sich besser zum Schneiden als mein derzeitiges - und einen Beinkamm. Ich wollte ja immer einen stilechten Kamm :P Nun, es bedarf ja noch einiger Accessoires.
Wenn ich mir überlege, was mir noch alles vorschwebt - da bin ich schon sehr ambitioniert. Bedauerlicherweise wird es dieses Jahr auch nichts mit dem eigenen Zelt, das ist finanziell einfach nicht drin. Und so lange ich noch kein eigenes Zelt habe, sind Dinge wie ein ordentliches Bett und eine Truhe für meine Kleider eher sekundär.

Aber unsere Sitzsituation gestaltet sich inzwischen schwieriger. Da noch keine Bänke angeschafft oder gebaut worden sind, und der Ehrgeiz gebietet nicht noch ein drittes Jahr mit Bierbänken rumzugurken, sind persönliche Schemel als Alternative vorgeschlagen worden. Nun muss ich aber zugeben, die sind mir vermutlich zu niedrig, um noch am Tisch zu essen. Außerdem, seien wir doch mal ehrlich, soll ein edles Fräulein wie ich wirklich wie eine Magd auf einem kleinen Dreibein hocken?! Das ist doch schon bald eine Zumutung :P Ne, aber ich bin wirklich was klein für sowas und zudem finde ich schon Bierbänke anstrengend für den Rücken - und des nächtens auch was frisch. Mir schwebt da doch etwas mit Rückenlehne vor. Ich habe so eine Art "Thron" gesehen, der besonders interessant war, weil er dank Stecksystem platzsparend transportiert werden konnte. Es war eigentlich eher ein Stuhl, mit Rücken- und Armlehnen - aber sicher, im Vergleich zu einem Schemel ist das schon fast ein Thron, insbesondere, wenn er noch irgendwie aufwändig verziert ist. Und so ein Sitzmöbel könnte ich gut mit Fellen auskleiden, was es gleich eine Nuance wärmer macht, als sich lediglich in den Umhang einzuwickeln auf einer Bank / Hocker.

Traurigerweise sind meine Strümpfe noch nicht viel weiter gediehen - weder die genähten, noch die nadelgebundenen. Eine Freundin, die mich auf mittlerweile drei Betriebsversammlungen dabei beobachtet hat, hat mich inzwischen für bekloppt erklärt. Aber eigentlich findet sie schon allein die Idee sowas zutun für besonders exzentrisch bis unnötig, unabhängig, wie lange ich dafür brauche. Ich bin mir nicht sicher, ob sie weiß, wie selten sich an den nadelgebundenen Strümpfen gearbeitet habe. 2-3 monatliche Treffen und etwa 3 Betriebsversammlungen - das sind dann jeweils vielleicht 2, höchstens 3h gewesen und schnell bin ich ja auch nicht. Nachdem es jetzt wärmer geworden ist, hab ich überlegt, ob ich mir nicht für tagsüber auch ein paar Strümpfe aus Leinen fertigen sollte? Aber wenn man nun realistisch betrachtet, wie weit die anderen gekommen sind, sollte ich es wohl erst einmal dabei belassen und eins zuende bringen.

Leider kann ich immer noch nicht sagen, dass mein rotes Kleid fertig ist. Mittlerweile bin ich fast soweit, die Nähte noch mal aufzutrenen und überall Kappnähte zu setzen. Damit wäre das Versäubern jeweils um einen Arbeitsschritt pro Naht verringert. Natürlich kommt der Gedanke etwas spät, da ich schon bald das ganze Kleid versäubert hatte. Besonders ärgerlich ist ja noch, dass mir das Kleid ein beachtliches Stück zu weit war. Ich bin mir nicht sicher, was ich da wieder angestellt habe. Und die so mühsam umnähten Nestellöcher sollten wirklich verstärkt werden. Also eigentlich alles für die Katz und noch mal von Vorn. Ich fürchte, auf Datteln wird das auch nichts, mit dem wechsel Kleid. Ist das traurig! An dem Kleid bin ich seit Juli dran!

Nun, von dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg habe ich diverse Seifen mitgebracht. Dazu habe ich ja jetzt noch den Kamm. Mir würde ja besonders gut eine schlichte Silberschale als Waschschale gefallen. Vielleicht sogar noch ein Silberspiegel? Naja, der Spiegel ist ja egal, aber so ne Schale könnte ja auch ggf. als Spiegelfläche fungieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es solche Schalen gegeben hat - nur Bilder dazu zu finden oder auch nur wo man sich sowas besorgen kann, gestaltet sich als schwierig.

Wie ich gestern auf die Idee gekommen bin weiß ich nicht mehr, aber ich fand sie ungemein gut. Eine kleinere, schlichte Truhe, meinetwegen auch mit Lederschanieren, als Küchentruhe fand ich gut. Die könnte man auch als weitere Sitzgelegenheit verwenden. Darin könnte man Sachen unterbringen wie Honig, Senf, Kräuter- und Gewürzbeutelchen etc.
Sollten wir tatsächlich mal ein eigenes Küchenzelt haben, fänd ich es super, wenn es kein Kegelzelt wäre, sondern eher so ein Giebelzelt (heißen die so?) mit zwei stüzenden Pfosten, wo man dann ggf. auch eine Seite auf zwei weitere Pfosten wie ein Dach oder Baldachin aufrichten kann. Dort kann man dann ja dann auch ein Hängeregal für allerlei Holzgeschirr unterbringen und einen Korb oder Kasten für das Tonzeug, sofern es nicht in Dauergebrauch ist. Und man jat ja schon von sehr clever versteckten Kühltaschen o.ä. gehört bzw. gesehen, die in Holztruhen versteckt waren. Zudem einen Korb, in dem man einen Müllbeutel verstecken könnte und die Küche wäre schon vorzeigbar! Klar, die Bierkästen... Aber mal im Ernst, ein Faß wäre wirklich Stilechter (o= Aber das ist alles noch Zukunftsmusik. Ich fürchte fast, Utopie.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Mehr Handwerker braucht die Gruppe!

Jetzt mal ehrlich. Gerade habe ich mich erneut über die Seite von CP Schuhe gemacht, die im übrigen gerade überarbeitet wurde - eher zu meinem Missfallen, wie ich gestehen muss. Und gefühlt, ist das Angebot an Schuhen dort dünner geworden, und gleichzeitig wollen sie trotzdem den ganzen Krimskrams, den sie außerdem angeboten haben, nach und nach reduzieren. Ist ja schön, wenn sie sich wieder auf's 'Kerngeschäft' konzentrieren wollen, aber dann doch nicht gleich diverse Schuhe mit unter Restposten verramschen, wo ich dann auch noch nichts davon habe, weil die gängigen Schuhgrößen natürlich als erstes ausverkauft sind...

Aber wie ich mich so umschaute, und möglicherweise über ein zweites Paar Schuhe nachdachte - das erste habe ich ja schwer misshandelt auf Gut Schiff -.-; - gab es einfach nichts, was mir wirklich zusagte. Unter der Rubrik 'Schuhe selber machen' fand ich aber auch nichts, dass ich nicht schon mal irgendwo gesehen oder im Zweifelsfall in meinem Besitz habe. Mir fehlt es dazu aber an zwei Dingen: das nötige Geschick und die ebenso nötige Zeit. Vielleicht auch noch ein wenig an der Kraft, denn 5mm dickes Sohlenleder ist etwas widerspenstig beim Vorstechen der Löcher.

Und da schien es mir wieder so, unserer Gruppe fehlt es an einem Schuster bzw. an jemandem, welcher zum Bearbeiten von Leder fähig ist. André macht ja ausgesprochen schöne Schuhe.
Und nicht nur das... unser all-around Handwerker schwenkt gerade vom Schreiner zum Schmied. Zugegeben, er hat sicher das Talent und alles was dazu gehört, aber als Schreiner hat ihm auch keiner was vorgemacht - gelernt ist halt gelernt. Nur wollte ein anderer ja eigentlich einen Schmied darstellen. Dass dieser fromme Wunsch einstweilen unerfüllt bleibt hat wohl unterschiedliche Gründe, und darauf mag ich jetzt auch gar nicht so eingehen. Aber so kann ich mir schwerlich vorstellen, dass das jetzt so jemals doch noch Formen annehmen sollte. Ebenso die Ausflüge in die kulinarischen Gefilde, was unsere Köchin, sagen wir mal frei gemacht hat, für andere Interessen... Natürlich lässt man einem gelernten Koch unaufgefordert die Feuerstelle (o= wer wollte oder könnte da schon mithalten? Von konkurrieren möchte ich nicht sprechen. Aber so wird es auch im holzverarbeitenden Handwerk zugehen. Sowas hemmt viele sehr leicht, auch ohne, dass sie sich dessen wirklich bewusst sind.

Unter anderem war mal die Rede davon, ein Beichtvater (niederer Priester oder Mönch) wäre auch eine nette Zugabe zu unserem Ensemble. Selbst dabei hat sich unser all-arounder angesprochen gefühlt! Das schlimmste ist wohl, das traut man ihm auch ohne weiteres zu. So eine Vielseitigkeit muss man einfach beneiden.

Zudem, wäre doch ein Korbflechter auch ganz nett anzusehen. Aber im Anbetracht der Tatsache, dass wir ja eigentlich nicht wirklich ein Handwerkerlager sind, sind solche Überlegungen auch Hinfällig. Nur scheuen sich alle wirklich etwas darzustellen, und tendieren zum vermeintlich einfacheren Knecht oder Magd. Dabei wäre ein wenig Hofhaltung auch nicht verkehrt. Gut, das scheitert nicht nur an der passenden Gewandung, auch an den Tischsitten, und anderem 'Schnickschnack' drumherum. Eigentlich schade, dass es auf verkleidetes Rumgammeln beim Campen und rituelles Biertrinken hinausläuft. Da wäre so viel Potential drin gewesen.

Und jemand, der Buntmetall händeln kann. Mein Schapel liegt nach wie vor in seinem Urzustand hier rum und wird zeitweise als Lineal beim Stoff Zuschneiden zweckentfremdet...

Ach, so viel wäre möglich, und letztendlich scheitert es wohl immer an zwei Faktoren: Geldmangel und Zeitmangel. Und ich fürchte, zweiteres ist sogar noch schlimmer als ersteres. Rohmaterialien lassen sich oft günstig beschaffen, nur die Zeit sich erst einmal in die Materie einzuarbeiten und schließlich das Gewünschte zu produzieren verlangt eben viel Zeit. Deswegen liegen seit bald 2 Jahren angefangene Schuhe hier in einer Kiste, und sie werden und werden nicht fertig. Es kommt ja immer wieder etwas dazu. Und nun, da CP die Damenhalbschuhe auszusortieren scheint, reut es mich doch etwas, dass ich die Schuhe nicht einfach fertig stelle...

Überdies, haben wir Überlegungen angestellt, die es Neulingen und Interessierten den Einstieg etwas erleichtern soll. Um überhaupt erst einmal entscheiden zu können, ob wir zueinander passen, war immer ein Lager / Veranstaltung zum Kennenlernen Pflicht. Nun ist es aber vielleicht unfair zu verlangen, sich für solch eine Veranstaltung erst einmal von Kopf bis Fuß einzukleiden, nur um hinterher doch festzustellen, dass das menschlich eher nicht passt. Dazu wollten wir einen Gewandfundus bereit halten. Erst einmal Gewandstücke, die einzelne 'abgelegt' haben oder die wenigstens doppelt vorhanden sind. Aber ich hab noch etliches an Stoff hier, und könnte noch das ein oder andere Teil dazu beisteuern. Aber das erfordert wieder Zeit, und jene welche habe ich gerade nicht im Überfluss.

Ach, so geschickt bin ich im Nähen auch wieder nicht. Ich traue mich nur im Gegensatz zu anderen es wenigstens mal zu probieren! Natürlich kommen da keine Meisterstücke bei raus, aber preisgünstige Alternativen zu den teuren gekauften Klamotten.