Montag, 20. Juni 2022

Catzenelnbogener Ritterspiele 2022

 Gestern war ich das erste Mal auf den Catzenelnbogener Ritterspielen, in *Trommelwirbel* Katzenelnbogen. 


 

Da es ein wenig Platzprobleme gab, habe ich nicht mein eigenes Zelt mitgenommen, sondern mir ein Zelt mit zwei jungen Männern geteilt. *Schock* wie skandalös! Nein, die beiden waren sehr nett und außer zum schlafen und Kram aus dem Sichtfeld zu halten, haben wir das Zelt eh nicht benutzt. 

Genau genommen habe ich eigentlich Nichts außer meiner Gewandung und Schlafutensilien mitbringen müssen, da ich eingemeindet wurde für diese Veranstaltung. Aber natürlich habe ich trotzdem gefühlt das Auto voll gepackt. Für diese unnötige Mühe hätte ich mich später selbst in den Hintern beißen können. Ist ja nicht so, als hätte ich nicht auch so schon viel zutun gehabt im Vorfeld.

Es ist so unglaublich heiß im Moment, dass ich wirklich, wirklich, wirklich, meine jungen Gemüse Pflanzen einpflanzen musste. Aber der Platz war noch nicht da. Ich habe vor dem Wochenende geackert und noch ein Hochbeet fertig zu bekommen. Ich habe mir das vorher so einfach vorgestellt. Palettenrahmen aufstellen, ne Folie um das Holz zu schützen, Erde rein und dann bepflanzen. Hahaha, ich lache immer noch. Am Standort war ein anderes Hochbeet, dass erst entfernt werden musste. Und dafür, dass es immer drohte in sich zusammen zu fallen, hat es STUNDEN gedauert, bis es endlich weg war. Dann hab ich festgestellt, dass mein Garten super uneben ist und ich musste zum Ausgleich Steine als Fundament platzieren. Dann die Sache mit der Noppenfolie, die es nur in zu groß oder zu klein gab. Also zurecht schneiden und antackern. Dann sind mir sie Tackernadeln ausgegangen und ich musste zum Baumarkt.....Blabla, Auto packen, duschen, essen, noch zur Post, die Nachbarn bitten die Katzen zu versorgen.

Und endlich unterwegs.

Etwa 1km von Zuhause kam mir der Gedanke, dass es ja wirklich, wirklich sehr sonnig ist. Das der Planet quasi brennt. Und genau dafür hatte ich mir einen Strohhut besorgt. Einen der mir nicht unendlich viel zu groß war... Und der lag noch sicher auf dem Garderobenschrank im Flur, Zuhause. Ich bin umgedreht. Und was soll ich sagen? Die beste Entscheidung meines Lebens. Dieser Hut hat mich am Wochenende gerettet.



Zur Veranstaltung gehört ein großzügiger Turnierplatz, vor dem wir unser Lager aufgeschlagen haben. Uns trennte nur der als Rettungsgasse geplante Weg vom Turnierplatz. Also eigentlich ziemlich gute Sicht und man konnte einfach nicht verpassen, wenn Programm stattfindet.


Zur Veranstaltung gehörte auch ein über eine Art Park verteilter Markt. Der war jetzt eher so ein standardmäßiger "Middelder Markt", mit einigen Kunst- & Handwerk Ständen. Ich habe da jetzt nicht wirklich was spannendes gesehen, aber es war einfach Mal nett zu bummeln und tatsächlich sich auch Mal was anzuschauen.

Darüber hinaus dass es unsagbar heiß war, war es aber auch zwischendurch ein bisschen windig. Grundsätzlich ist das bei den Temperaturen ja willkommen, aber mir ging ständig der Hut fliegen, wenn ich ihn nicht festgehalten habe. Glücklicherweise gab es selbstverständlich auf dem Markt auch mindestens einen Stand, der Lederbänder verkauft hat. Eine wirklich lohnende Investition.

Am Ende des Marktgeländes gab es auch eine Bühne. Wir haben uns einen guten Teil des Programms am Samstag Abend gegönnt. Es war sehr kurzweilig. Besonders die Feuershow am Ende war echt lustig.




Und ich glaube, das war meine erste Veranstaltung, auf der nicht gekocht wurde. Warme Mahlzeiten haben Gastrostände und lokale Pizzerien für uns zubereitet. Es war aber auch heiß, dann noch über offenem Feuer zu kochen wäre, sagen wir, unangenehm gewesen.

Und obwohl es so heiß war tagsüber, war es in der Nacht auf Samstag Arsch kalt. Ich hatte nur eine sommerliche Ausstattung zum schlafen im Zelt bereitgestellt. Aber natürlich hatte ich den kompletten Kram dabei, Decken, Felle, einfach alles. Relativ schnell war mir klar, dass es mir zu kalt zum schlafen sein würde (hat ungefähr 1,5h im Bett gedauert) und bin im Dunkeln auf den Parkplatz gewandert um mehr und dickere Decken zu holen. Dafür war die Nacht auf Sonntag dann doch ziemlich warm. Da hab ich die Decken wieder nicht gebraucht.

Sowieso war so warm, dass ich richtig Wasser in den Beinen hatte. Ich hatte das schon erwartet und habe vorsichtshalber Kompressionsstrümpfe mitgebracht. Aber ich habe es quasi falsch gemacht, wie mir Matteo, seines Zeichens Fachkraft in der Pflege, zu verstehen gab. Jedenfalls war es dieses Mal so schlimm, dass ich nicht mehr in meine Holzschuhe gepasst habe. Wird also wirklich Zeit für neue *eine Schweigeminute*

Unabhängig vom offiziellen Programm, haben aber auch andere teilnehmende Gruppen kleine Inszenierungen gemacht. Ein paar Lager weiter war eine Mongolen Truppe, die traditionelles Ringen vorgeführt hat und die Jungs wollten das auch unbedingt probieren. Außerdem gab es in einem anderen Templer Lager quasi eine Schwertleite, ein Knappe, der zum Ritter geschlagen wurde. Dies Gruppe hat das alles sehr ernst genommen und es ist extra einer angereist um bei der Zeremonie die Leitung zu übernehmen.

Unsere unmittelbaren Nachbarn, ebenfalls ein Templer Lager, war sehr nett. Tatsächlich wurden wir eingeladen mitzuessen, da sie anscheinend für ein Battalion gekocht hatten. What auch wirklich gut geschmeckt. Ein paar von uns kannten die Nachbarn schon und man hatte es so arrangiert, dass wir zusammen standen, da bei uns auch Templer dabei waren. Außerdem noch eine Ottonische Familie. Es war ein bisschen bunt durcheinander gewürfelt, aber dafür alles liebe Menschen, die trotz sehr unterschiedlicher Darstellungen harmonisch miteinander ausgekommen sind. E3