Montag, 27. Februar 2012

Bewunderung und Bedauern: die Homepage einer anderen MA Gruppe

Gerade bin ich zufällig über die Seite einer anderen Mittelaltergruppe (Sælde und êre) gestolpert. Da wir auch anstreben unsere Homepage in näherer Zukunft ein wenig zu füllen, kam ich nicht umhin gewisse Vergleiche zu ziehen. Die grundsätzliche Aufmachung der Seite möchte ich nicht näher kommentieren. Mir geht es gerade viel mehr um den Inhalt.

Ich bin zum einen positiv überrascht, dass diese Gruppe sich auch so intensiv mit dem Mittelhochdeutschen und der mittelhochdeutschen Literatur auseinandersetzt. Selbst wenn dieser Bereich allein nur einem einzigen Mitglied zu verdanken ist, so finde ich es dennoch (gerade deshalb?) beachtlich. Man hat sich ja schon deutlich damit auseinandergesetzt.
Was ich allerdings in diesem Zusammenhang nicht verstehe, ist die Ausdrucksweise über weite Teile der Seite. Also es ist schon verständlich ausgedrückt, jedoch in so einer affektierten Sprache, die dem Inhalt spottet. Ich hätte gerade bei einer so intensiv scheinenden Beschäftigung mit dem Mittelhochdeutschen nicht erwartet so eine - man möge mir den Ausdruck verzeihen - verkorkste Sprache zu finden. Das ist irgendwas zwischen Marktsprech und Umgangssprache. Nicht durchgehend, ich möchte es nicht schlecht reden! Ich finde es nur schade, denn da steckt so viel Potential drin! Ich bewundere diesen vergleichsweise ungewöhnlichen Ansatz, denn ich habe bisher auf noch nicht so vielen Seiten von Mittelaltergruppe /-darstellern Beiträge übers Mittelhochdeutsche gefunden.

Was mir auch ein wenig gefehlt hat, waren Angaben, woher man das Wissen bezieht. Mir schien das ganze schon irgendwo fundiert - zumindest zu großen Teilen konnte ich vieles davon mit dem Wissen, dass ich im Laufe meines Studiums gesammelt habe in Einklang bringen. An wenigstens einer Stelle kam es mir allerdings so vor, dass ein nicht mehr aktueller Forschungsstand, der inzwischen mehr im Bereich des Klischees anzusiedeln ist, wiedergegeben wurde. Ich möchte nicht unterstellen, dass dort Klischees verbreitet werden - das ist nicht so! Ich möchte nur sagen, dass es einen Unterschied macht, ob man eine sehr allgemeine Aussage trifft, die einem veralteten Forschungsstand geschuldet ist oder ob man nur allgemeine Klischees wiedergibt.

Zugegeben, in der Forschung ist es auch ein wenig so, dass es verschiedene Lager gibt, die jeweils ihre Ansichten / Theorien vertreten, von daher kann man auch nicht generell sagen, etwas ist grundweg falsch. Die Forschung wird nur immer differenzierter, was z.T. auch daran liegt, dass jede Generation Historiker etwas beizutragen wünscht und es nicht mehr Mittelalter wird, nur weil es mehr Historiker werden die sich damit beschäftigen. Man geht stattdessen ins Detail.

Um auf das Thema zurückzukommen, der Beleg macht den Unterschied zwischen (veralteter/m) Theorie / Forschungsstand oder Klischee für den Leser einfach deutlicher. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Beiträge und Artikel dort belegt werden könnten, das ist ganz sicher nicht an den Haaren herbeigezogen. Deswegen ist es eben schade, und ich bedaure diesen Mangel. Ansonsten ist das nämlich inhaltlich eine ziemlich gute Seite.

Samstag, 25. Februar 2012

Stellenausschreibungen der Terra Coloniensis

Schon vor einiger Zeit hatte ich rumgesponnen, eine Stellenausschreibung sei doch mal eine gute Idee! Bestimmte Darstellungen, die wir gut integrieren könnten oder in gewisser Weise brauchen um die Darstellung anderer zu vervollständigen.

Beispielsweise wären ein paar Kammerdienerinnen für Henrike und mich durchaus angebracht. Entsprechend ist seit einiger Zeit auch ein von mir verfasstes Inserat zu finden.

Aber eben kam mir der Gedanke: Wir gehören dem Gefolge des Erzbischofs von Köln an und haben nicht einmal einen Beichtvater bei uns? Keinen Mönch oder Nonne? Nicht eine klerikale Darstellung befindet sich in unserer Gruppe. Das ist irgendwie traurig. Das sollte ebenfalls geändert werden!

Was könnten wir denn noch gebrauchen?

Sonntag, 19. Februar 2012

Einen Verein gründen: Was gilt es zu beachten?

Da ich ja mehr oder weniger nochmal von Vorn angefangen hab bei meiner Recherche bezüglich Vereinsrecht und -steuern, bietet es sich ja an die Früchte meiner Arbeit mit der Allgemeinheit zu teilen.

Wie ja bereits erwähnt, gibt es im Internet eine Fülle an Informationen auch zu diesem Thema, dass man - wie bei den meisten Dingen - nicht blind allem vertrauen kann oder darf.
Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich eigentl. keine wirklich falschen Infos gefunden habe auf eher inoffiziellen Seiten. Es ist viel mehr so, dass sie z.T. eben nicht allumfassend informiert haben. Natürlich habe ich lange nicht alle Seiten zum Thema Verein und Vereinsgründung besucht, aber durchaus eine representable Auswahl.

Die verbindlichen Seiten seien hier kurz gekannt:
* Das BGB zum Thema Vereine
* Der Ratgeber Vereinsrecht vom Bundesministerium für Justiz
* Ein Merkblatt von der Oberfinanzdirektion Niedersachsen
* Und zuguter letzt die Broschüre Vereine und Steuern vom Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.

Aber mit den passenden Suchbegriffen findet man auch noch wesentlich mehr. Allein die Fülle an Mustersatzungen empfand ich als erschlagend. Wobei ich zugeben muss, allein in den letzten 3 Monaten hat sich das Suchergebnis schon sehr verändert.

Da meinem Verständnis nach unser Verein durchaus als gemeinnützig gelten kann, werde ich die wichtigsten Punkte zusammenfassen und den anderen vortragen. Mindestens eine Änderung muss an unserer Satzung jedoch vorgenommen werden. Dieser Satzungsentwurf muss dann dem Finanzamt vorgelegt werden. Das Finanzamt kann ggf. Änderungsvorschläge machen. Anhand dieses Entwurfs wird dann über eine vorläufige Bescheinigung der Gemeinnützigkeit entschieden. Liegt eine solche Bescheinigung erst einmal vor, ist die Kontoeröffnung kein Problem mehr, dann entfallen auch die Kontofürhungsgebühren.

Dank der ein oder anderen Seite ist mir auch klar geworden, was das Amt des Schatzmeisters alles für Pflichten mit sich führt. Nun muss ich mich auch noch mit den Grundlagen der ordentlichen Buchführung vertraut machen. Ein paar Dinge weiß ich ja noch, aber ich fürchte, ich habe schon wieder mehr vergessen als behalten zu dem Thema.
Aber es gibt ja auch diverse Software und vor allem Freeware, die einen dabei unterstützt.

Ein wenig verwirrt hat mich die Paragraphen zur Vermögensvermehrung. SO richtig klar geworden ist mir nicht, was alles als Vermögen zählt. Und ob unsere Mitgliedsbeiträge nun Vermögen darstellen, oder ob sie im engeren Sinne Rücklagen bilden, da sie eigentlich der Anschaffung von gemeinsam genutzten Ausrüstungsgegenständen wie Zelten und Kochgeschirr dienen. Aber es wird auch sicher dazu noch brauchbare Infos zu finden geben.

Zunächst einmal müssen wir ersteinmal das zuständige Finanzamt finden (o=

Samstag, 18. Februar 2012

Organisatorisches für das Februar Treffen - den Kopf frei kriegen.

Ich muss grad den Kopf ein wenig frei bekommen.
Morgen in einer Woche ist das Februartreffen des Vereins und ich habe leichtsinnigerweise einige Anliegen in die Tagesordnung gedrückt, die ich tatsächlich selbst vortragen und entsprechend auch vorbereiten muss.

Von den insgesamt 10 Tagesordnungspunkten habe ich zu 5 Punkten mindestens was beizutragen.

Zunächst einmal habe ich mich ja nun gemeldet für einen Kurzvortrag diesen Monat - zur mittelhochdeutschen Sprache. Natürlich werde ich nicht versuchen irgendwelche Lautgesetze oder grammatische Besonderheiten einzubleuen, da schon von vornherein klar ist, dass das niemanden wirklich interessiert. Zudem wäre das zu viel 'Stoff', bedenkt man, dass im Germanistikstudium ein Jahreskurs vorgesehen ist um erst mal nur die Einführung ins Thema zu bekommen. Das wären ca. 30 Semesterwochenstunden nur Unterricht, vom Lernaufwand Zuhause gar nicht zu sprechen.
Nein, ich beschränke mich auf die Tatsache, dass es kein wirkliche einheitliches Mittelhochdeutsch gab, woher wir überhaupt etwas darüber wissen, in wie weit das für uns interessant ist und allem voran wie man es ausspricht - letztlich möchte ich ja später zumindest ein paar historische Lieder mit denen singen können (o= Und für's Singen sind sie eigentlich immer zu haben. Wenn ich dann noch den meist anzüglichen Text der Lieder nahe bringen könnte (u.U. muss man manches ja wirklich übersetzen umd überhaupt zu verstehen worum es geht) dann haben ein paar noch mal Spaß.
Und zu guter letzt, werde ich das ganze noch mal in einer kompakten, schriftlichen Form für die Vereinshomepage zusammenfassen - aber das hat dann widerum Zeit.

Als neu gewählte Schatzmeisterin obliegt mir ja die Kontoeröffnung. Ich habe mich nun ein wenig damit auseinandergesetzt und meine eher begrenzten Buchhaltungskenntnisse haben mich doch recht bald zu Buchhaltungs Freeware geführt. Allerdings scheint mir langsam, dass dieses Programm vielleicht noch ein wenig zu fortgeschritten für mich und für unsere Zwecke ist.

Außerdem bin ich gerade etwas verstört. Mein Forschen in Sachen Gemeinnützigkeit hat mich auf immer neue Probleme gestoßen, und immer mehr Verpflichtungen und... PROBLEME.
Ich kann gar nicht aufzählen, was ich da alles entdeckt habe. Aber ich muss zugeben, wir und ich insbesondere, waren ein wenig naiv. Man hätte auch vorher mal auf die Idee kommen können nachzuschauen ob es konkrete Gesetze gibt, an die wir uns halten müssen. Das hätte schon mal einige unnötige Mühe erspart, denke ich.

Eben war ich noch voll dabei meinen Vortrag vorzubereiten und dann kam eine Pause in der ich mich nur mal kurz mit der Gemeinnützigkeit befassen wollte - ich kam vom Hölzchen aufs Stöckchen. Ich habe knapp 2h etwa mit der Recherche verbracht, die ich eigentlich für morgen vorgesehen hatte. Soviel zum Thema Prioritäten setzen! Und mit dem Thema bin ich noch nicht durch. Das waren einfach zu viele, zu unterschiedliche Informationen, als dass ich die sinnvoll wiedergeben könnte. Deswegen wollte ich das morgen machen, und das ganze mit Notizen in eine sinnvolle Struktur bringen und vor allem auf unsere Bedürfnisse angepasst portionieren.

Aber mich hat das ganze so verstört, dass ich die unsere de facto Gründung inzwischen in Frage stelle und das ganze lieber als eine Art Übung ansehen würde. Meine Bedenken habe ich so gut es geht versucht den anderen Vorstandsmitgliedern in einer Mail nahe zu bringen mit eben selbigen Vorschlag.

Oh, jetzt weiß ich wieder nicht wo mir der Kopf steht!
An meinen Vortrag kann ich ja kaum denken im Moment.

Also meine Scherpunkte für die Tagesordnung waren Gemeinnützigkeit, Inventarliste und Transportprotokolle, Haftung der Mitglieder, die Pflege und Erweiterung unserer Homepage und eben besagter Vortrag zur Mittelhochdeutschen Sprache. Um die Sache mit der Homepage mach ich mir grad am wenigstens Sorgen, auch das mit den Inventarlisten bedarf wenig Vorbereitung. Aber Gemeinnützigkeit, Haftung und der Vortrag waren so oder so schon komplexe Themen. Nur muss ich jetzt natürlich meinen Schwerpunkt mehr auf das organisatorisch relevante richten, der Vortrag ist sowas von nachrangig T_T

Freitag, 17. Februar 2012

Kurzvorträge und Artikel für die Homepage

Schon vor zwei Jahren hatte ich den Gedanken in den Raum geworfen auf den monatlichen Vereinstreffen immer mal wieder Kurzvorträge mit einzubauen. Auch so ein wenig als Möglichkeit unseren Vereinskollegen ein wenig Hintergrundwissen in wohldosierten Happen zuführen zu können, ohne sie mit der persönlichen Recherche zu belasten.

Bisher gab es nur 2 Kurzvorträge, welche beide der liebe Pöschi gehalten hat. Leider bin ich nie dazu gekommen meinen Vortrag über mittelalterliches Recht zu halten. Das Thema ist aber auch sehr komplex. Gerade lese ich ein Buch zum Thema, welches ein Rechtshistoriker geschrieben hat und ich muss sagen... auch wenn die Aufmachung eher populärwissenschaftlich scheint, ist der konkrete Inhalt eher schwere Kost. Bei vielen Dingen bin ich nie so ganz sicher und ohne mein Vorwissen, hätte ich einiges nicht wirklich verstanden. Er setzt schon in seinem einleitenden Kapitel sehr viel voraus, was man von Lesern von populärwissenschaftlicher Bücher einfach nicht erwarten kann. Ganz ehrlich, das ist auch eher ein spezielles Thema wie ich finde, da kann man auch von Geschichtsstudenten nicht so viel erwarten. Die Einleitung sollte zumindest schon mal das ein oder andere klarstellen. Was aber widerum seltsam ist, obwohl so viel vorausgesetzt wird ist die Tatsache, dass für durchaus bekannte historische Persönlichkeiten o.ä. in Klammern immer die Lebensdaten angegeben werden. Das, finde ich, könnte man schon voraussetzen. Noch interessanter ist, dass bsw. bei wichtigen Quellen wie dem Sachsenspiegel bei jeder Erwähnung der Entstehungszeitraum in Klammern angegeben wird. Die Literaturangaben und Belege sind dafür aber sparsam. Hier sind wir ganz populärwissenschaftlich und geben nur wenige Fußnoten an und beschränken uns dann auf ein allgemeines Literaturverzeichnis. Dieses Buch ist eine ganz seltsame Mischung aus Sach- und Fachbuch.

Wie dem auch sei, der Versuch mit diesem Buch meine Kenntnisse zum Thema Recht im Mittelalter aufzufrischen ist eher nicht so gut verlaufen. Das fordert von mir deutlich mehr Aufwand, als ich eigentlich investieren wollte. Irgendwann werde ich das noch angehen, aber um unmittelbar einen Kurzvortrag zu halten, ist mir das zu viel.

Stattdessen habe ich mich nun - nach meinem Intermezzo mit den lokalen Banken - auf meine im selben Post erwähnte Hausarbeit besonnen. Heute habe ich mir die Mühe gemacht die Hausarbeit und die Unterlagen von damals rauszusuchen und mein Wissen diesbezüglich mal aufzufrischen.

Das Lesen meiner Einleitung hat eigentlich Spaß gemacht. Ich bin total begeistert von meiner eigenen Einleitung! Gemessen an der Tatsache, dass das meine aller erste Hausarbeit war, ist diese Einleitung ein Meisterwerk! Ein Aufhänger, eine Überleitung zum Thema, Thema, Schwerpunkt, Methode, verwendetes Material, Zielsetzung... und das schön kurz und knackig! Ich glaube, viel besser hätte man das nicht machen können (o=

Dafür fand ich den Rest meiner Hausarbeit doch irgendwie anstrengend. Mit so viel zeitlichen Abstand zur Entstehung (Abgabe war 26.10.2006) kann ich die Arbeit ja durchaus objektiv lesen. An manchen Stellen bin ich mir nicht mehr so sicher, was genau ich meinte und manche Bezeichnungen verwende ich, ohne aber näher darauf einzugehen. Ich denke, jemand, der nicht auf die selben Kenntnisse zurückgreifen kann wie ich, wird deutliche Schwierigkeiten haben den Zusammenhang zwischen einigen Dingen zu erkennen.
Das ist schade, denn ich hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, man können ja eigentlich auch gleich den Text meiner Hausarbeit auf unserer Homepage veröffentlichen. Ich mein, schließlich hab ich dafür auch ne 1,0 bekommen (o=
Aber es wäre halt schön gewesen, wenn es auch ein wenig gezielter auf 'unsere' Ziet und Region gemünzt gewesen wäre. Aber mir ist auch klar, dass das wesentlich mehr Aufwand bedarf. Vor allem, da die Sekundärliteratur hauptsächlich allgemeine Aussagen trifft für größere Zeiträumen und geographische Gebiete. Um letztlich lokalgeschichtlich relevante Aussagen treffen zu können, müssten wir uns wohl mit den Quellen selbst auseinandersetzen. Dass widerum ist ja ordentliche wissenschaftliche Arbeit und erfordert Zeit. Dazu kommt noch, dass man ja nicht einfach mal so irgendwelche Dokumente aus dem 13 Jh. 'durchblättern' kann. >.<


Nun bin ich mir nicht sicher, aber ich meine, ich hatte mal eine Liste mit Themenvorschlägen für Kurzvorträge irgendwo.
'Meine' Themen sind ja nun jetzt einfach mal sehr wissenschaftlich orientiert. Ich erinner mich auch immer wieder daran, dass es evt. auch einen praktischen Nutzen für die Gruppe haben sollte, aber das ist schon schwierig, da ich mich eh in Details verliere T_T

Über den unmittelbaren praktischen Nutzen für uns, so kam mir eben der Gedanke, könnten solche Kurzvorträge auch 'archiviert' werden und in einem öffentlicheren Rhamen wiedergegeben werden. Warum in einem 'öffentlicheren' Rahmen? Und was genau soll das sein? Nun, zum einen gibt es ja mit unserer Teilnahme an Lagern o.ä. einen offensichtlichen Berührungspunkt mit der 'Öffentlichkeit', nämlich Menschen, die nicht Mitglied in unserem Verein sind. Bei solchen Gelegenheiten plaudern wir ja mal gern aus dem Nähkästchen und geben die ein oder andere Information an unsere Besucher weiter. Für diesen Rahmen eignen sich Kurzvorträge aber eher nicht so wirklich. Von der medialen Unterstüzung mal ganz abgesehen, ist das auch einfach das falsche Publikum. So einen Vortrag hält man nicht mal eben spontan und für ein oder zwei Personen auch nicht.
Kurzvorträge sind eher was, dass man auf eine Zielgruppe abstimmt und einer kleinen Gruppe präsentiert.
Viel interessanter wären solche Vorträge, sollten wir wirklich die Gemeinnützigkeit für die Terra beantragen. Pöschi hat beispielsweise vor kurzem eine Kindertagesstätte besucht um den Kindern etwas über das Mittelalter zu erzählen. Die Terra wird auch dieses Jahr wieder in Deutz auf dem Kastellfest zugegen sein um eine Modenschau zuveranstalten und zur hochmittelalterlichen Mode ein paar Worte zuverlieren.

Ja, zu dem Thema hab ich schon so den ein oder anderen Gedanken und bin auch noch nicht ganz fertig damit (o=

Dienstag, 14. Februar 2012

Die Assoziationskette zum Brettchenweben.

Manchmal kommen manche Dinge ja ganz seltsam zustande. Gerade zum Beispiel bin ich wieder ganz dem Brettchenweben verfallen. Theoretisch Assoziation. Aber wie bin ich gerade jetzt wieder darauf gekommen? Die dazugehörige Assotiationskette war lang und schwer nachvollziehbar.

Gerade, als ich auf dem neuen Laptop die Lesezeichenordner füttern wollte, gab ich u.a. auch unsere Homepage ein (Terra Coloniensis). Und weil ich schon mal da war, und die Neugier auch groß war, hab ich unter 'Galerie' geschaut, ob möglicherweise schon neue Fotos online sind (zugegeben, ich hatte es nicht erwartet). Im direkten Vergleich - ich mit dem dunklen Kleid und ich mit dem roten Kleid - schien mir, dass mir das dunkle doch besser steht. Mit dieser Erkenntnis, so dachte ich, sollte ich mein künftiges - lindgrünes - Kleid angehen. Die Form, mit den Trompetenärmeln lenkt ein wenig vom 'Rest' ab. zugegeben, es könnte auch einfach daran liegen, dass selbst mir das Rote Kleid doch um einiges zu groß ist - auch in der Weite. Was das angeht, sitzt das dunkle Kleid wesentlich besser - auch wenn es eher ein 'Wiesenkleid' (weil recht kurz) ist.

Nun, ein wenig über das künftige Kleid gesponnen, kam mir der Gedanke, jenes anders zu gestalten als meine bisherigen. Beispielsweise eine hübsche (Brettchengewebte) Borte am Oberarm - dort wo der Trompetenärmel ansetzt. Und auch am Halsausschnitt eine Borte. Aber der Halsausschnitt soll enger werden, mit einem Schlitz denke ich.

Und als ich nun schon so am spinnen war, gab ich aus einer Laune heraus 'Brettchenwebstuhl' bei eBay ein. Es gab nur ein einziges Ergebnis und das begeisterte mich ob seiner praktischen Natur! Im bespannten Zustand ließ er sich zusammenklappen. Außerdem sah er bei weitem nicht so 'industriell' aus, wie viele Webstühle, die man sonst so sieht mit den vielen Zapfen oder wie man es nennen möchte, zwischen denen der Kettfaden im Zickzack geführt wird. Das hat sowas von Fließbandfertigung und außerdem sind diese Modelle selten gut zu transportieren. Ganz davon ab, dass noch keiner einen irgendwie gearteten Beleg für diese Art Brettchenwebstuhl anführen konnte.

Und mit Erstaunen habe ich eine ganze Sammlung von Buchmallereien gefunden, die eine ganz andere Art von Brettchenwebstuhl zeigt. Aber das nur am Rande. Ich meine, ein oder zwei Abbildungen dieser Art waren mir bekannt, aber dass es von diesem Modell noch mehr Abbildungen als diese gibt, war mir nicht bekannt.

Nun, so verlockend im ersten Moment das eBay Angebot war, ich werde nicht zuschlagen. Unteranderem, weil mir der Startpreis schon zu hoch ist - ich bin halt grad blank. Damit will ich nicht sagen, er sei sein Geld nicht wert, aber ich kanns mir halt nicht leisten. Außerdem steht in der Artikelbeschreibung nach spätantikem / frühmittelalterlichem Vorbild gearbeitet - nur konkrete Angaben wie der dazugehörige Beleg aussehen soll stehen nicht dabei.

Ganz kurz war ich versucht irgendwie an die Bilder zu kommen um unseren Schreiner zu bitte mir so was nachzubauen... Aber eBay hat mich nicht an die Bilder gelassen und mir die Adressen aus dem Quelltext zu fischen war mir dann doch zu viel Aufwand. Und davon abgesehen, mit den Belegen für dieses andere Modell, würde ich mir dann doch lieber einen belegbaren Webstuhl nachbauen lassen ^.^

Dass aber derzeit nur ein einzige Brettchenwebstuhl angeboten wurde, verwunderte mich etwas. Mit anderen Suchworten forschte ich weiter. Dann gelangte ich zu wunderschönen fertig gewebten Borten *_* Nachdem ich die Baumwollborten, die nicht minder schön, dafür aber weniger 'a' sind raus gefiltert hatte war ich fast in einen Kaufrausch verfallen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich so schöne, gleichmäßige Borten weben kann, wie die dort angebotenen. Leider sind diese Borten aber von begrenzter Länge - oder soll ich sagen zum Glück? Aber mit 2m könnte ich auf jeden Fall einen schönen Gürtel machen...

Wie dem auch sei, der Gedanke, ein Webstuhl könne das ganze ein wenig vereinfachen war hängen geblieben. Und für die Zukunft, falls unser Schreiner jemals Zeit haben sollten ^.^, wollte ich mal sehen was für Möglichkeiten es so gibt.

Letztlich blieb ich am Mittelalter Forum hängen. Dort präsentierte ein Mitglied seinen sehr massiv aussehenden Brettchenwebstuhl aus Eiche, mit justierbaren Spannern. Wie gesagt, Belege für ein solches Modell sind mir nicht bekannt. Aber die Arbeit muss man bewundern. Es folgen andere Mitglieder mit weiteren Bildern ihrer Konstruktionen, die u.a. eher für den Hausgebrauch oder mit Tarnung von evt. Schrauben 'markttauglich' waren.
Aber in mitten dieses Threads stolperte ich über einen Nicknamen, der mir bekannt vorkam. Und als mein Blick an der Signatur hängen blieb wurde der Verdacht zur Gewissheit - er war, wer ich dachte wer er sein könnte. Einzig verwunderlich daran ist für mich, dass er, obwohl er einer besonders um Authentizität bemühten Fraktion angehört sich zu diesem Punkt gar nicht geäußert hat. Naja, der Threat ist fast 2 Jahre alt und möglicherweise wurde das Thema an sich schon an anderer Stelle zur Genüge durchgekaut.

Außerdem fand ich auf eBay einen Anbieter von Webbrettchen, die mir qualitativ deutlich hochwertiger als meine eigenen vorkamen und das zu einem vertretbaren Preis. Sicher, sie sind teurer als meine, aber wie gesagt, bessere Qualität zahlt sich da wirklich aus (o= Auch wenn die aus Estland kommen.
Ist gar kein so großer Unterschied! Ich habs grad mal nachgerechnet. 1,25€ kosten die billigen (ich verwende hier sehr bewußt dieses adjektiv) und 1,29€ die aus Estland. Dazu kommen die aus Estland im 24er Bündel und nicht als 20er Pack - was wesentlich passender für die meisten Muster ist!

Aber entgegen dem ersten Impuls gleich loszulegen und irgendeine Borte (weiter-)zuweben, schreib ich hier nur einen Blogeintrag.

Darüber hinaus hab ich auch mindestens zwei sehr erheiternde Bilder gesehen, wo Leute tatsächliche Stühle zum Weben von Bändern verwendet haben. Da hat man den BrettchenwebSTUHL sehr wörtlich genommen *lach*.