Freitag, 20. September 2019

Resümee: 1. (mittelalterlicher) Zunftmarkt in der Burg Nideggen 2019

Achtung! Schleichwerbung. Beitrag enthält Links. (-;

Am 14. und 15. September habe ich auf dem ersten mittelalterlichen Zunftmarkt an bzw. in der Burg Nideggen geholfen. Bekannte  und Mitglieder aus meiner Mittelalter Gruppe Malleus Paganorum betreiben noch eine Eventagentur namens 3P - Past Present Promotions, welche diesen Markt organisiert haben.

Das war ein Versuch um zu sehen, ob sich eine solche Veranstaltung etablieren kann. Nehmen die Besucher das an? Lohnt sich der Aufwand? In diese Richtung. Im Mai findet zwar schon seit Jahren eine Veranstaltung statt samt Lager, jedoch ohne nennenswerten Markt. Diese Veranstaltung bezieht ihre Teilnehmer hauptsächlich aus dem Ritterconvent.

Es war etwas schwierig, da noch zwei andere Veranstaltungen am Ort stattfanden (in Nideggen, nahe der Burg), die zusätzliche Besucher anlocken könnten oder monopolisieren. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob oder wie die Werbung für die Veranstaltung aussah, aber für einen ersten Versuch fand ich die Menge an Besuchern gar nicht schlecht.

Wir drei Mädels und ein Vater und Sohn Gespann, welches fleißig geschmiedet hat, waren etwas abseits des restlichen Marktes sodass mein Eindruck nicht repräsentativ gewesen sein muss. Wir haben einen Kinderarmbrustschießstand, eine Bogenbahn und das Karten Legen betreut.

Für mich fühlte es sich nicht wie ein Markt an, aber auch nicht wie ein Lager. Eine Art Hybrid, zumal der Großteil der Teilnehmer sich ebenfalls aus dem Ritterconvent rekrutierte und man sich natürlich kannte. Das trägt positiv zur Geselligkeit nach Feierabend bei.

Es sollte ein Handwerkermarkt sein, wo der Besucher auch gleichzeitig einen Einblick in die historischen Handwerke haben konnte. Es war kein 08/15 Markt mit Silberschmuck für jedwedes Level von Gothic, Gruftie, oder Emo, keine billig in China produzierten Kinderspielsachen aus fragwürdigem Holz, keine Epoxidharzdrachen, keine Pseudopiraten Outfits.

Mein Verständnis des Konzepts ist, dass das Vorführen des Handwerks, die teilweise Andersartigkeit der Werkzeuge und der eigentliche Arbeitsprozess von Hand im Vordergrund stehen sollten und die Produkte als Ware eher ein nettes Beiwerk, mit einer Funktion ähnlich den Souvenirs in stark touristisch erschlossenen Urlaubszielen.

Wir hatten einen Täschner, der Beutelchen, Gürteltaschen und Repliken der Ronneburg Tasche anbot und vor Ort fertigte. Einen Schildmacher, der seine Rohlinge anbot, die nur noch darauf warteten das Wappen seines zukünftigen Trägers zu erhalten, Töpferer aus Langerwehe, Stoffdruck zum selbst ausprobieren, Buntmetallbearbeitung, Einen Stand, der vornehmlich gedrechselte Holzartikel anbot. Einen Gürtelmacher, einen Steinmetz.... Ich bin gar nicht dazu gekommen mir alle Stände im Detail anzusehen, auch wenn es nur eine kleine Veranstaltung war.

Leider sind die Bilder, die ich selbst gemacht habe irgendwie nicht so aussagekräftig :-/

Wir hoffen, dass die Veranstaltung Anklang gefunden hat und sich als wiederkehrendes Event etablieren und wachsen kann.

Freitag, 16. August 2019

Lagerbeleuchtung III - Kerzenziehen II - Flohmarkt I (Fotos)

Anmerkung: Ich verwendet römische Zahlen um Folgeeinträge zu bestimmten Themengebieten zu ordnen und die Zusammengehörigkeit zu kennzeichnen.

Der Grund, weshalb ich überhaupt am vergangenen Wochenende die Ritterspiele in Freudenberg besucht habe, war ja, dass ein Bekannter gedrechselte Kerzenständer nach Fund in Facebook angeboten hatte. Da Beleuchtung ja ein Dauerthema ist, konnte ich da nicht anders als zuschlagen. Zumal sie erschwinglich waren und ich natürlich gerne für Handarbeit auch bezahle.
Die Frage war nun, abholen oder per Post zuschicken lassen. Ach, was soll der Geiz, der Westerwald ist nicht die Welt entfernt! Und einige meiner Freunde wohnen ja zudem eh in der Ecke. Warum das also nicht mit einem Besuch kombinieren? Nun wollten meine Freunde aber just an dem Tag die Ritterspiele in Freudenberg besuchen. Ist ja auch da in der Umgebung. Also meine Kerzenhalter abgeholt und dann weiter nach Freudenberg.

Sind sie nicht hübsch? Ich bin ja ganz verliebt! M. Meinte, ich müsste ja jetzt nur noch dazu passende Kerzen finden. Natürlich sind 55mm Kerzen jetzt nicht so exotisch... aber hübscher sähen sicherlich Bienenwachskerzen aus. Als ich nach solchen Kerzen gesucht habe, ist mir auch die Lust wieder vergangen. Stattdessen habe ich nach Bienenwachs gesucht und die Idee mit dem Kerzen selber ziehen wieder in Erwägung gezogen. Wie zu erwarten, ist Bienenwachs natürlich nicht günstiger geworden seitdem ich zuletzt hier darüber berichtete. Aber ich fand ein zumindest akzeptables Angebot auf eBay.
Dochte könnte ich durchaus fingerloopen aus Leinengarn - ist ja nicht so, als hätte ich nicht noch den ein oder anderen Kilometer davon - und schon könnte ich Kerzen ziehen! Ja gut, ein geeignetes Behältnis für den flüssigen Wachs muss gefunden werden. Ich grüble, welche Art Konservendose wohl am passendsten wäre. Da nun scheinbar doch eher dickere statt lange Kerzen gefragt sind, wird wohl eine der 08/15 Eintopfdosen ausreichen, vielleicht eine Nummer größer, mehr muss es aber nicht sein, oder?

Viel interessanter wäre doch eher, wie ich den Wachs flüssig zu halten gedenke. Vermutlich im Wasserbad auf der Herdplatte. Und wie der Produktionsaufbau insgesamt gestaltet wird. Sinnig wäre es, mehrere Kerzen in Serie zu ziehen. Am Besten mit einer Vorrichtung wo die Kerzen zwischendurch kurz auskühlen können zwischen den einzelnen Tauchgängen. Das kann ich mir durchaus vorstellen. Ich hatte auch schon fast 2kg Bienenwachs auf eBay gekauft. Nächsten Monat vielleicht.
Außerdem habe ich auf eBay ebenfalls ein Angebot gefunden von bereits gebrauchsfertigen Talg im Eimer. Ich erinnere mich nicht, was der Talg vom Schlachter damals gekostet hat, aber allein die Arbeit das auszulassen und quasi zu klären wäre mir das Geld wert. Also dann doch ein paar passende Talglichtsschalen bei Ilja bestellen.
Dieses Kleid.
 Foto: Gut Schiff 2010

Außerdem hatte ich das Treffen mit meinen Freunden dazu genutzt eines meiner Kleider - mein aller erstes - an eine Freundin zu verkaufen. Ich habe es in den letzten Jahren eh nicht getragen, da es mir doch ein wenig kurz war. Der neuen Besitzerin könnte es genau richtig lang sein. Ich bin gespannt, wie es an ihr aussieht. Lustigerweise war auch eine Freundin dabei, der ich mein zweites Leinenunterkleid verkauft hatte. Nachdem ich die lernen musste, dass Leinen Trotz vermeintlich versäuberten Nähten ausfranst und ich die Ärmel noch Mal komplett auftrennen und neu nähen müsste, waren die Ärmel etwas eng geworden und ich war zu genervt um es nochmal aufzutreiben und anzupassen. Aber Meine Freundin passte auch von der Länge besser in das Kleid, also für beide eine Win-Win Situation

Montag, 12. August 2019

Resümee Tagesgast: Ritterspiele Freudenberg 2019

Am vergangenen Sonntag (11.08.2019) war ich mit Freunden und Bekannten auf bei den Ritterspielen in Freudenberg (nahe Siegen). Das war wahrscheinlich die erste Veranstaltung seit über 10 Jahren für die ich tatsächlich Eintritt bezahlen musste. Natürlich nur den reduzierten Preis für gewandete, aber komisch war es schon.

Wir waren Ca. 5h da. in der Zeit haben wir zwei Turniere mitbekommen, die reiterlich sicher solide waren, aber eben Show. Es waren eben Reiterspiele im “mittelalterlichen Gewand“. Saustechen, Roland treffen, Ringe stechen, eine Axt AIF nehmen und im Galopp in der Wendung auf einem Holzblock einschlagen, so was in der Art. Die Kuvertüren waren von sehr unterschiedlicher Machart und Qualität und die Mehrheit der Reiter waren Reiterinnen. Auch bei der Siegerehrung waren viele Ritterinnen geehrt worden, die vermutlich bei Spielen zu Fuß ihr Können bewiesen haben. Insgesamt schien mir dies eine sehr emanzipierte Veranstaltung zu sein.

Am Sonntag haben sich die Besucherzahlen in Grenzen gehalten, da wir auch vom Unterstand des Gastronomiebereichs aus noch einen zumindest eingeschränkten Blick auf das Geschehen auf dem Turnierplatz hatten.

Gastronomisch gab es durchaus Abwechslung, wenn auch nichts so kompliziertes wie Eintopf oder irgendwelche Pfannengerichte. Würstchen, Verschiedene Backwaren, die üblichen Fladen, so was in der Art.

Einen wirklichen Markt habe ich darin nicht gesehen. Einige Lagernde hatten ein kleines Angebot an Waren dabei, aber keiner der Händler machte einen vornehmlich kommerziellen Eindruck. 

Die Lager selbst haben einen vergleichsweise soliden Eindruck gemacht. Vielleicht keine absoluten Authentiker, aber es sind mir zumindest keine absoluten GroMis aufgefallen.  Es war etwas weitläufig, da scheinbar einige Gruppen kurzfristig abgesprungen sind, aber noch lange nicht so übersichtlich wie die Veranstaltung in Rietberg. 

Mittwoch, 24. Juli 2019

Lagerresümee: 1. Rietberger Mittelalterspektakulum 2019

Am vergangenen Wochenende (19. - 21.07.2019) fand das 1. Rietberger Mittelalterspektakulum statt. Wie der Name vermuten lässt, in Rietberg. Ich hatte noch nie von dieser Stadt gehört zuvor, also hatte ich es, nachdem ich ein Inserat auf Facebook bezüglich noch offener Lager- und Händlerplätze an einem meiner freien Termine gesehen hatte, erstmal per Google Maps nachgeschaut, wo das überhaupt ist. Das Städtchen liegt etwa auf halber Höhe zwischen Bielefeld und Paderborn, 185 km von mir (Niederkassel, zwischen Köln und Bonn) entfernt. Das ist ja nicht die Welt, dachte ich mir, knapp 2h Fahrzeit. Und ich bin sowohl auf dem Hin- als auch dem Rückweg ohne Stau durch gekommen, trotz gefühlt 30 Baustellen.

Die Veranstaltung fand IM Landesgartenschaupark statt. Mir war bis dahin nicht klar, dass die Landesgartenschau auch in kleineren Städten stattgefunden hat, aber hey... Die Anlage ist auf jedenfall ganz hübsch und hat insbesondere für Familien mit Kindern viel zu bieten. Spielplätze, Rutschentürme, einen Wasserspielplatz und unglaublich viele große Legosteine. Also schon riesige Legosteine (die 8er Steine waren ca. 30cm lang und 7cm hoch). Und die Kinder haben damit in einem Tempo gebaut... da wurden ganze Städte gebaut und wieder eingerissen und neu gebaut keinen Meter entfernt. Oder eben 20 Meter weiter und dann wurden die Steine in einem Tempo darüber geschafft, das hatte was von Ameisen. Ich hatte einen perfekten Blick auf dieses Treiben, da mein Lagerplatz quasi ganz außen, vom eigentlichen Geschehen abgewandt lag.

Mein Lagerplatz war sowieso etwas... schwierig. Man muss sagen, der Boden im Landesgartenschaupark ist perfekt. Er ist eben, das Gras ist schön weich, saftig und grün, vielleicht etwas lang, würden einige sagen, aber bei denen ist der Rasen eh immer auf 35mm getrimmt und mehr tot als lebendig. Es war eine Wonne über diese Wiese barfuß zu laufen. Davon abgesehen, war bei meiner Ankunft erstmal niemand da, der mir meinen Platz zuweisen konnte. Vorab hieß es, man solle sein "[Heer-]Lager bitte nur in der für Sie gekennzeichneten Fläche auf[bauen], die Sie vom Einweiser gezeigt bekommen." und das Freitagmorgen, 10 Uhr. Wer danach kommt, kann wieder gehen... Ich bin also morgens hier losgeflogen. Mein Wecker hat mich nach nur einer Stunde um fünf schon wieder aus meinen Träumen gerissen. Ich habe das Auto fertig bepackt und bin deutlich später losgekommen hier, als ich geplant hatte. Aber das ist ja Standard. Jedenfalls war ich um 9:50 Uhr am Ort. Naja, genau genommen war ich um 9:50 Uhr an der Adresse, die auf dem Vertrag stand, und hab den Eingang zum Park nicht gefunden. Ich stand erstmal bei einem Anwohner vorm Haus und habe dumm gefragt. Die Zufahrt war kein Stück ausgeschildert. Auch als ich dann innerhalb des Geländes war, bin ich erstmal falsch gefahren, weil auch dort keinerlei Schilder oder hilfreiche Menschen, die mir hätten Auskunft geben können waren. Für Ortskundige und Leute, die schon mal da waren, mag das da alles klar gewesen sein, aber für Menschen vom anderen Ende von NRW war das ein Labyrinth. 
Dann habe ich endlich die anderen Zelte und Stände gefunden. Es war wirklich überschaubar. Und ob der Uhrzeit war ich etwas skeptisch, denn theoretisch wäre dass dann alles gewesen - eigentlich hätte alles was noch kommt abgewiesen werden müssen laut Vertrag. Ich ließ dann also den Blick schweifen nach einem Einweiser, oder wenigstens jemand, der irgendwas wusste. Letztlich wendete ich mich an einen netten Herrn, der noch an der Kulisse für die Pferdeshow arbeitete. Natürlich konnte er mir mit meinem Platz nicht direkt helfen, aber immerhin konnte er jemanden kontaktieren, der darüber bescheid wusste. "Hinter dem 'Hau den Lukas' ist die 6x10m Fläche eingezeichnet". Ich also da rüber. Den 'Hau den Lukas' konnte man wirklich nicht übersehen. Direkt daneben, quasi ebenfalls in meinem Rücken eine Bogenbahn. Herzlichen Glückwunsch! Die wollte ich nicht unbedingt im Kreuz haben. Also erstmal das Zelt hinter dem Lukas aufgebaut und dann zähneknirschend das Sonnensegel angefangen hinter der Bogenbahn aufzubauen. Spoiler: Ich habe das Sonnensegel insgesamt 3x aufgebaut an diesem Wochnende. Ich weiß inzwischen, wie es alleine geht und wie man es direkt hinbekommt.
Die Betreiber der Bogenbahn äußerten ebenfalls Bedenken über diese Konstellation. Ich konnte natürlich nur auf die Markierungen auf dem Boden verweisen, die ungefähr 6x10m entsprachen, aber sonst keinerlei weitere Informationen beinhalteten (sowas wie ne Nummer oder Name wäre z.B. hilfreich gewesen). Die beiden Jungs haben sich dann einen der Organisatoren herangeholt und ihn informiert, dass das so nicht im Sinne der Sicherheit sei. Kurzerhand wurden meine Standfläche quasi um 90° gedreht. Das Zelt blieb stehen, das Sonnensegel kam dann vor den Eingang des Zelts. So richtig glücklich war ich mit der Anordnung nicht. Die wenigsten trauen sich bei so einem Kompakten Aufbau noch ans Zelt heran, geschweige denn hinein. Wie gesagt, ich habe noch keine Absperrung gebraucht. Ich muss nicht eingezäunt wie im Zoo sitzen. Letztlich war ich auch das einzige Lager, das nicht eingezäunt war. Und als wäre das so geplant gewesen, war ich auch räumlich von den übrigen Lagern getrennt. 

Alle Lager waren in einer Reihe nebeneinander am Rand des Parks. Auf der rechten Seite wurde die Veranstaltung von der Turnierbahn begrenzt, an deren Ende nur ein einsames Sachsenzelt und eine weitere Bogenbahn zu finden waren. Auf der linken Seite gab es keinen sauberen Abschluss. Der Reihe Lager stand etwas versetzt der Aufbau der beiden Jungs vom 'Hau den Lukas' - ihr Schlafzelt, ein Axtwurfstand, die Bogenbahn und eben der Lukas. Rücklings vom Lukas stand ich dann, wie eine erste Reihe auf der linken Seite, theoretisch mit dem Blick nach 'innen' auf die zentral gelegene Taverne, bzw. deren 'Unterstand'. Parallel zu der Reihe Lagern und auf einer Linie mit dem Lukas, getrennt von diesem durch einen Gang, lagen noch ein sehr umfangreicher Tschechischer Holzstand, der unsagbar viele kleine Hocker dabei hatte und diverse Dekoholzartikel, die so ziemlich nichts mit Mittelalter zutun hatten und noch ein oder zwei andere Stände, wo ich gerade gar nicht weiß, was die verkauft haben. Diese Stände wurden wiederum von einem Gang vom 'Festzelt' - aka. dem Unterstand der Taverne getrennt. Dieser Unterstand ist schon kurios, sowas habe ich noch nicht gesehen. Mal von den Bierzeltgarnituren als Sitzgelegenheiten abgesehen, war das Dach, also Sonnensegel, aus LkW Plane, in gelb-blau, darauf natürlich obligatorisch die zwei Wimpel. Die Bauweise war massiv. Die Heringe warn schon jenseits von Erdnägeln, etwa einen halben Meter lang und fast 3cm im Durchmesser. Sehr vorbildlich waren darüber kleine gepolsterte Taschen gestülpt. Ob die wirklich viel abhalten oder nur der besseren Sichtbarkeit dienten, kann ich nicht sagen. Abgespannt war diese Konstruktion mit - haltet euch fest - Spanngurten. Ja, die richtigen, mit Ratschen und so. Ich sag's ja, massive Bauweise. Die Taverne selber war wie ein kleiner Holzturm aufgebaut. Eigentlich ganz hübsch. Ich habe schon deutlich unpassendere Aufmachungen gesehen. Auf selber Höhe stand noch ein elektrisch betriebenes Kinderkarussell. Das Angebot an Fressbuden war jetzt überschaubar. Baumstriezeln, die ich persönlich ziemlich teuer fand, Champignons und Kartoffelecken - das Angebot simpel halten und dafür die Menge liefern können. Einen Stand mit Würstchen, die merkwürdige Namen bekommen haben. ein Crêpes Stand, dann ein klitzekleiner Stand mit eingelegten Gurken - Milchsaure und Essiggurken - das Stück für 1,50€ o.O Holla die Waldfee. Dann wieder ein Gang und dann war da schon die abschließende Reihe auf der linken Seite. Wikingereis. ich lasse das mal so stehen. Eigentlich hätte ich das photographieren müssen. Ein großer Hänger auf Fachwerk gemacht, allerdings eher so mäßig - und dann oben ein Schild, das war ein Fotodruck von Holzplanken mit der Aufschrift Wikingereis auf einer Plane.... Ein Stand mit gebrannten Mandeln und Co. und dann die obligatorischen Heilstein- und Schmuckstände, sowie die Fantasie Harzgußfiguren, ihr wisst schon, Dracken, Schädel, Einhörner etc. und ein Likörstand, zu dem mich ein Gang trennte. 

Die Betreiber des Likörstandes schienen sehr nett. Als der Himmel sich verdunkelte und ein Gewitter sich anschickte sich über uns zusammen zu brauen, sah er mich, wie ich die Leinen meines Sonnensegels nachgezogen hatte - eigentlich unabhängig vom Gewitter, die haben sich immer wieder gelockert - bot er mir Sturmheringe an. Ich habe abgelehnt, da die elenden Holzheringe, so unpraktisch sie auch sonst waren, eigentlich ziemlich gut im Boden gehalten haben. Die meiste Zeit bekomme ich sie ja nicht mal - in einem Stück - wieder raus. Aber dann hat doch eine Böe mein Sonnensegel erfasst und mit einem Ruck war eine Schlaufe gerissen und drei Heringe aus dem Boden gerissen. Aber als hätte ich es geahnt, hatte ich den Tisch darunter schon halb abgeräumt und wie durch ein Wunder ist meinen übrigen Keramikgegenständen nichts passiert. Was ein Lager auf der anderen Seite des Gangs am Vortag leider nicht behaupten konnte. Denen ist ihr Sonnensegel gleich 2 oder vielleicht auch 3 Mal vom Wind zerlegt worden und unter dem Gestänge hat es ordentlich gekracht und gescheppert. Den netten Betreibern vom 'Hau den Lukas', der einen Bogenbahn und dem Axtwurfstand ist am Vortag sogar das Zelt zusammengefallen dank einer kräftigen Böe. 
Mit den anderen Lagern hatte ich nur marginal zutun. Ein kurzes Gespräch, als einige bei mir vorbeikamen, das war's auch schon. 

Dafür war ich zugegen, als sich die beiden Nachbarn hinter mir, mit den Lagernden ihnen gegenüber unterhielten. Da hatten sich wohl zwei Gruppen zusammen getan. Zumindest die eine der beiden Gruppen muss schon vorher bei der Vorläuferveranstaltung gewesen sein. Die haben einen sehr gemischten Eindruck gemacht. Einige schienen durchaus eine solide Ausrüstung zu haben, und dann standen da die afrikanischen Gebärstühle aka. Steckstühle rum. 

Der geneigte Leser mag da nun viel Kritik rauslesen. Aber ich möchte herausstellen, dass die Location und das Angebot der Veranstaltung mehr auf Familien mit Kindern ausgelegt gewesen schien. Dies ist keine museale oder auf Authentizität ausgelegte Veranstaltung - auch wenn ich eine solche Tendenz wahrscheinlich in den Vertrag reinlesen wollte. Es ist ein Mittelalterspektakulum. Der Name sagt es schon. Auch die Begleitgeschichte des Turniers, die Moderation war ein wenig 'reißerisch' um eben Kinder mitzureißen und zu begeistern, sie zu involvieren. Die Ausrüstung der Reiter und Pferde war, sagen wir, historisierend. Gerade genug, um das Ambiente zu unterstützen und auf gängige Klischees aufzubauen.  Unter diesem Gesichtspunkt fand ich das Karussell ehrlich gesagt etwas unpassend. Es gibt wirklich schöne handbetriebene oder zumindest gut verkleidete Varianten.
Das ganze hat wahrscheinlich noch etwas geschwächelt, da der Veranstalter gewechselt hat und erst einen Grundstock an Gruppen, Händlern, Ständen etc. für diesen Termin an dieser Location zusammen bekommen muss. Außerdem hat sich der Freitag nicht wirklich gelohnt. Nur wenige Veranstaltungen haben freitags schon Programm und das aus einem guten Grund! Die Leute arbeiten freitags meist und es kommen nicht wirklich genug  zusammen um den Plan zu füllen.

Ich habe nachträglich ein wenig über den Veranstalter recherchiert. Die scheinen einige Veranstaltungen zu organisieren, allerdings schienen die mir alle noch recht 'neu'. Und eben diesen Eindruck hat mir die ganze Organisation gemacht. Die Lagerbesprechung am Freitag war etwas holprig und sparsam. Ich bin ja gern so ein Kontrollfreak, der alle Informationen sofort und am liebsten schriftlich haben will, um nachher genau darauf verweisen  zu können... hat mir jetzt persönlich natürlich gefehlt, aber ich konnte zumindest die wichtigsten Informationen für mich rausziehen. Tatsächlich gab es vor Ort Menschen, die das nicht so konnten und sich diesbezüglich geäußert haben. Da musste ich allerdings eine Lanze für den Organisator brechen, da genau dieser Punkt in der Besprechung erwähnt wurde.
Insgesamt, denke ich aber, dass diese Veranstaltung unter dem Fokus einer Familienveranstaltung wirklich Potential hat. Und es wird zumindest Wert darauf gelegt, dass keine modernen Gegenstände, oder Müll in den Lagern zu sehen ist. Mehr kann man von solchen Veranstaltungen wahrscheinlich nicht erwarten.

Und mein Persönliches Hightlight waren die zwei Ziegen. Die sind wohl im Kofferraum ihrer Besitzer mitgefahren. Jedenfalls haben die äußerst gut gehört. Ich würde sagen, besser als die meisten Hunde, die viele mitnehmen. Die Ziegen wurden auch im Turnier eingebaut, als Scherz, ehe der erste Ritter in die Bahn eingeritten kam.

Ich brauche wirklich mal einen zweiten Tisch für Displays. Und noch einen, vielleicht etwas kleineren für im Zelt. Das ewige hin und her räumen im Zelt, nur weil ich an diese Kiste oder jene Korbtruhe muss, ist schon äußerst lästig. Mal sehen, wie oft ich das erwähne, bevor ich es endlich umsetze XD

Am ärgerlichsten fand ich allerdings, dass ich mich auch nicht von meiner besten Seite zeigen konnte. Nachdem mir das Sonnensegel zusammen gekracht war, musste ich eine Schlaufe wieder annähen und bin dabei fast eingepennt. Ich saß in meinem Zelt auf dem Boden mit dem Feldbett im Rücken und bin fast weggeknackt. Deswegen hat das Nähen auch echt lange gedauert. Insgesamt habe ich mich da schon ziemlich schlapp gefühlt, weswegen ich die Nachbarn gefragt hatte, ob sie mir beim Aufbau des Sonnensegels behilflich sein könnten.Es stand gerade so, da riss die nächste Schlaufe ab! Nun stand das Sonnensegel aber noch und ich musste vor Ort diese halbabgerissene Schlaufe wieder annähen. Dann fing es wieder an zu regnen. Ich hatte die Schlaufe so halbwegs angenäht mit einem Leinenzwirn, als der Zwirn so viel Feuchtigkeit aufgesogen hatte, dass ich ihn kaum noch durch das Segeltuch ziehen konnte. Ich habe es dann so belassen, und erstaunlicherweise hat es tatsächlich gehalten. 
Wie dem auch sei, war ich nachher arg am schwächeln. Ich bin glaube ich schon vor acht Uhr schlafen gegangen, weil ich so groggy war. Am Sonntag Morgen war ich dann völlig feddisch. Erkältet bis zum Anschlag, gegen Mittag war ich mir sicher, dass das wieder eine Nebenhöhlenentzündung ist. Mein Auge tat weh, meine Zähne taten weh, die Nase lief tatsächlich wie Wasser und ich hatte ernstlich Sorge, dass ich nicht ausreichend Taschentücher dabei haben könnte. Mir graute es wirklich vor dem Abbau. Im Laufe des Tages ging es dann so langsam. Einer der Nachbarn kam immer mal wieder und hat nach mir geschaut. Irgendwann meinte er, du siehst ja gar nicht gut aus. Und als ich meinte, es ginge mir aber schon wieder besser, da war er etwas verwundert ^_^; Wirklich fit war ich nicht bis zum Abbau und es hat dann auch wirklich lange gedauert, bis ich endlich fahren konnte, aber ich bin wie ein Terrier, ich beiß mich durch XD. Das Ausladen habe ich dann auf den Montag verschoben, denn ich war wirklich fix und alle, als ich im Dunklen Zuhause ankam.

Ob ich noch mal an dieser Veranstaltung Teil nehmen würde? Alleine wahrscheinlich nicht. Aber vielleicht mit befreundeten Gruppen, die nicht unbedingt auf Authentizität bestehen.

Montag, 1. Juli 2019

Fotoauswahl zum Convenimus Saeculo XIII (Foto!)

Und hier noch ein paar Fotoeindrücke vom Convenimus Saeculo XIII

Von den Workshops habe ich leider keine Fotos gemacht.

Ein deutlicher Schwerpunkt war aber sicherlich die Reiterei auf der Veranstaltung. Es gab mehrfache Trainingseinheiten für den Kampf zu Pferd, natürlich inklusive Lanzen. Außerdem wurde auch Infanterie gegen Kavallerie geübt. Und für den ein oder anderen gab es auch noch mal eine Auffrischungsstunde im mittelalterlichen Sattel.

Erstmal die Unterkünfte der pferdigen Teilnehmer:

links Gladiador, in der Mitte Falito  und rechts Brasilieno (Brezel)
 Die Freidigen haben ein paar 'Reiseboxen' (oder Apfelsinenkisten liebevoll genannt) gebaut. Schön zu sehen auch mit Sonnensegeln für die Pferde, damit sie auch bei diesen enormen Themperaturen ein wenig Schatten haben. Leider ist die Sonne dann doch gewandert, dass manchmal der schöne Schatten dann neben oder hinter der Pädockbox war -.-; Oder noch beliebter, die Pferde haben den Schatten ignoriert, wenn er in Reichweite war. Nicht besonders klug, unsere equinen Freunde. Der linke der beiden Schimmel ist der quasi ortsansässige Hengst Gladiador, in der Mitte der aus ... schlag mich tot, ich habe einige Ortsnamen in Kopf, aber ich will euch jetzt keinen Mist erzählen. Ich weiß aber dass der Besitzer Schweizer ist und aktuell bei einer Akademischen Reitschule in Deutschland arbeitet (nicht so wie wir das aus Kindheitstagen kennen, Schulpferde, und 3x am Tag ein anderer Reitschüler, teilweise täglich). Jedenfalls in der Mitte residierte Falito. Ein kurzes googlen ergab, dass dieser Hengst 'Fräulein' heißt - kein Kommentar. Rechts der braune in seiner erweiterten Pädockbox ist Brasilieno oder Brezel genannt. Brezel ist ein Wallach und dies war sein erster Ausflug auf eine solche Veranstaltung. Er hat sich wirklich sehr gut gemacht. Ein sehr neugieriger und interessierter Kerl, der sich von fast nichts hat schocken lassen.
Eterno in seiner Reiseresidenz
Links von dem ersten Foto ging es weiter mit einem Berg aus Heu- und Strohballen und daneben hatte der Wallach Eterno seine mobile Behausung. Eterno hat sein Dach über den Kopf nachträglich installiert bekommen. Er war so ein Spezialist, der sich scheinbar aus dem Schatten auch nichts gemacht hat. Sehr süß war es, als er sich hingelegt hat und einfach weiter Heu gemümmelt hat, bis er eingeschlafen war. Diese Apfelsinenkiste ist seine höchtspersönlich eigene, die mit ihm und seinem Besitzer reist. Ja, auch ein Schimmel, aber ein Wallach.
Alle vier sind Spanier. Eterno, Falito und Brezel sind Spanier. Gladiador ist ein Lusitano Hengst. Mea Culpa!
Rufus und Emm - keine Ahnung wer wer ist.
Eternos Nachbarn waren die Freiberger (... vielleicht auch Rheinländer, ich habe unterschiedliches gehört) Brüder Rufus und Emmeran (keine Ahnung wie man den Namen schreibt). Rufus haben wir letzets Jahr schon zu Gast gehabt. Dieses Jahr war sein Bruder mit dabei. Die beiden haben von Sonntag bis Donnerstag aber einen Abschnitt des Rennsteigs mit ihren Besitzern befahren / zurückgelegt, weshalb man sie quasi die meiste Zeit nicht sehen konnte, da abwesend. Ihr Paddock war quasi was ich gesehen habe, wenn ich aus meinem Zelteingang geschaut habe. Der Karren, mit dem Rufus schon letztes Jahr das Gelände, die Straßen, den Rewe - vermutlich alles wo ein Einachsiger Karren im Umkreis hin kommt - unsicher gemacht hat mit seinen Besitzern, war auch wieder mit dabei. Zusätzlich kam auch noch der Karren der Freidigen zum Einsatz, den vor zwei Jahren der nun leider hoch betagt verstorbene Pedro gezogen hat, beim Nachstellen der Rückkehr von - hab ich vergessen - aus dem heiligen Land. Glaube ich. Mein Gedächtnis ist auch nicht mehr was es mal war und ich bin in den 9 Tagen zugebombt worden mit Informationen. Die beiden Brüder haben nicht bei den Waffenübungen etc. mitgemacht.

Leider sind die meisten Fotos der Übungen sehr verschwommen, da mein Handy gar nicht gut mit sich bewegenden Motiven zurecht kommt T_T Also man möge es verzeihen.

Eterno in vollem Ornat fliegt dem Gelantineblock entgegen.

Es gab auch noch ein Experiment. Welchen Schaden richtet eine Lanze an. Dazu wurde aufwändig auf unserer Feuerstelle in einer Zinn... Zink... Metalwanne ^.^ im Wasserbad zwei Pferdeeimer mit ballistischer Gelatine erwärmt. Alleine das hat ca. 4h gedauert und darin sind das vorherige Quellen der Gelatine nicht mit inbegriffen, genauso wenig wie der Irrweg hin zu dieser Konstruktion, mit der es schließlich funktioniert hat. Ein Block war als Probestück für den Freitag gefertigt, der zweite war für eine Vorführung für die 4h 'Tag der offenen Tür'.
Der Gelantineblock nochmal mit Gladiador.
 Spontan hat sich jemand überlegt, dass es schon cool wäre den Einstichkanal einzufärben. Nicht, dass dieser Vorschlag nicht schon früher gemacht wurde, ... Dann wurde ich plötzlich befördert vom Gelatinereiniger zum Reiniger nebst Färber ^.^ Dies sollte mittels Tinte geschehen... "roter" Tinte. Also eigentlich pinker Tinte. Und meine Hände waren danach pink. Mein Unterkleid hat ein paar fette Tropfen abbekommen. Ich schätzte mich glücklich, dass das Wollkleid nichts abbekommen hat, und zack, abends sah ich, dass dort auch - sehr stark verdünnte - rosé farbene Punkte auf Schienbeinhöhe waren T_T. Der Stoffeimer, mit dem ich das Wasser zum Reinigen des Blocks hoch getragen hatte zum Turnierplatz hatte auch dezente rosé schimmernde Stellen.... Ich habe dann ca. 1/2 h meine Hände gewaschen, was es aber nur abgeschwächt hat. Auch die Nagelbürste zum Schrubben hat wenig gebracht. Insbesondere rund um die Nägel, die Nagelheute und sehr raue, verhornte Schwielen haben die Tinte besonders gut gehalten -.- so dass ich aussah, als hätte ich den Nagellack nur sehr schlampig entfernt. Aber nach zwei mal Haarewaschen war es erstaunlicherweise gleich weg.
 
Ein wenig Tjosten. Falito sieht aus wie Superman mit seiner Kuvertüre
Es wurde natürlich auch ein wenig klassisch getjostet. Leider erkennt man Eternos ebenfalls rote Kuvertüre (mit den drei Seerosenblättern) nicht. Die Palia ist eben sehr massiv und undurchsichtig ^.^;






Ringelreigen? Pas de deux?
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahung, was die hier treiben, aber die Allgemeinheit hatte Spaß. Sah lustig aus.


Brezel macht sein Ding


Währenddessen hat Brezel seine Runden gezogen und sich mal ganz in Ruhe angeguckt, was die da treiben. Dieses Pferd ist schon ne ziemlich coole Socke.
















Gladiador, der wilde Spanier
Gladiador derweil hatte zwischendurch einen unbändigen Bewegungsdrang. Manche Sachen, die er da gezeigt hat, sahen schon sehr spektakulär aus, auch wenn das sicher so nicht geplant war. Vielleicht ist das aber auch nur aus Sicht von Pferdeleuten so. Eigentlich müsste man mal Menschen ohne Pferdebezug über sowas befragen. Wäre interessant, wie die sowas wahrnehmen.





Aufrödeln
Und so sah dann das Aufrödeln aus. Schild und Helm mit Helmzier. Ja, da war ein Hocker für nötig. Nein, ich hätte mich im Leben nicht auf diesen Dreibeinhocker gestellt. Von diesem Hocker sind die gerüsteten Reiter übrigens auch aufgestiegen. Nope. würde mich immer noch nicht drauf stellen. 






Aber es gab natürlich nicht nur Pferde da zu sehen.














Es wurde direkt vor unserer 'Haustür' getanzt.
Am Montag gab es einen Tanzworkshop. Die Workshopleiter haben Sonntag sozusagen eine Generalprobe gemacht und schon mal versucht ein paar zu 'erfahrenen' Tänzern zu machen, damit es mehr Orientierungspunkte beim tatsächlichen Workshop für die anderen Teilnehmer gab. Und weil die Leute auch einfach tanzen wollten in der unmittelbaren Umgebung XD. Ich habe das am Sonntag mal probiert, aber ich bin einfach sehr unkoordiniert, unbalanciert und bin schnell frustriert, wenn ich Knoten in Armen und Beinen habe... Also habe ich mich da als bald wieder raus gezogen. Aber es war schön anzusehen.Und danach wurde eigentlich an jedem Tag getanzt. Später sogar gleich bei uns hinterm Zelt. Auf demselben Platz, wo auch die Infantrieübungen und das Lanzenwerfen statt fand.
Vorbereitung für die Übung Infantrie vs. Kavallerie 


Die Infanteristen wurden gebeten sich in einer Reihe aufzustellen, und dann haben sich später die Pferde durch die Reihen gedrückt. Davon habe ich leider kein Foto gemacht. Da dies am frühen Abend stattfand, kam dann auch der Angriff der Brandenburgischen Luftwaffe, der Junikäfer, die wirklich penetrant waren teilweise. Und sie schienen sich besonders für die Pferde zu interessieren.

Innenhof des Naumburger Doms
Unseren Ausflugstag habe ich natürlich auch fotodokumentiert, in kleinem Rahmen. Leider ist irgendwie das Bild von der Außenseite des Naumburger Doms nix geworden - ich find es einfach nicht o.O. Die Neuenburg habe ich scheinbar gar nicht von außen fotografiert. Vom Innenleben werde ich jetzt keine Fotos teilen, da ich mir nicht ganz sicher bin wegen des Datenschutzes, Lizenzen etc. Aber auch dort gab es vieles und vor allem schönes und informatives zu sehen. Sicherlich einen Besuch wert.










Und mit der Ruine der Brandenburg in der Abenddämmerung als wunderschöner Kullisse möchte ich mich verabschieden

Die Burgruine der Brandenburg in der Abenddämmerung.

Mittwoch, 26. Juni 2019

Lagerresümee: Convenimus Saeculo XIII 2019 auf der Brandenburg Ruine

Disclaimer: Die hier erwähnte Veranstaltung hat knapp 10 Tage gedauert. Der Beitrag spiegelt selbstverständlich - wie immer - meine subjektive Sicht wieder und könnte Spuren von Wirrwar und Chaos enthalten. Zukünftig werde ich diese anders handhaben, aber dieses Mal müssen die werten Leser damit leben! Und Ja, es ist viel Text und entgegen der nahe liegenden Vermutung ist dies trotz allem schon eine Kurzfassung.

Mal was anderes zur Abwechslung. Vom 15. - 23.06.2019 fand eine etwas andere Veranstaltung statt. Zum einen war es meine erste so lange Veranstaltung. Einige innerhalb meines Bekanntenkreises haben ja schon länger gelagert, aber das war immer eher angehangen. Freundlicherweise durfte man den Stellplatz, den man für eine gewöhnliche Wochenendveranstaltung bezogen hat auch noch privat nutzen. Von so einer Art Veranstaltung und verlängerter 'Lagerzeit' rede ich hier nicht.
Das Convenimus Saeculo XIII ist als Projektwoche konzipiert gewesen. Zum Ende hin gab es sozusagen für 4h die Möglichkeit für Besucher ("Touris") das Gelände zu besuchen und für uns im Gegenzug unsere 'Ergebnisse' der Projektwoche zu präsentieren. Entsprechend war das kein 'Mittelalterurlaub' mit Rumlümmeln auf der Bank oder ähnliches, sondern tatsächlich schon eine Weiterbildungsmöglichkeit. Natürlich konnte man sich auch erholen, aber es war dann doch was anderes. 

Nehmen wir zum Beispiel die Essenssituation.
Da ich aus Erfahrung weiß, dass meine Kühlakkus bei sommerlichen Themperaturen bestenfalls (optimistisch) zweieinhalb Tage halten, war mir klar, dass 9 Tage völlig außer Frage standen. Davon abgesehen habe ich beim Packen der Provianttruhe auch gesehen, dass ich vor zwei Wochen nach Rothenhain vergessen hatte die Kühlakkus wieder in den Gefrierschrank zu legen. Damit war das Thema auch schon im Keim erstickt. Einige hatten Kühlakkus mit und die bei den Ortsansässigen immer wieder einfrieren lassen. Daran hatte ich nicht gedacht und hätte es auch nicht ernstlich in Betracht gezogen, ehrlich gesagt, selbst wenn ich es vorher gewusst hätte. Da ich auch gar nicht daran gedacht hatte vorab vielleicht Saft einzufrieren, war ich dann komplett ohne Kühlakkus losgefahren. Da irgendwann die Styroporbox mal gereinigt werden musste, ich sie deshalb aus der Truhe entfernt hatte und sich in der Zwischenzeit die Truhe etwas verzogen hatte, habe ich nicht wieder versucht die Box da rein zu prügeln. Stattdessen habe ich seit letztem Sommer meine asbach-uralte Kühlbox aus Kunststoff reingestellt. Die hat erstaunlicherweise trotz fehlender Kühlakkus etwas gebracht.Die Temperatur war soweit reguliert, dass die Butter nicht zerflossen ist. Was man von der Buttertrine nicht sagen kann. Allerdings hatte ich diese Erfahrung schon letztes Jahr gemacht und damals schon festgestellt, dass es schon sehr hilft, wenn man die Buttertrine noch mal komplett in einen Eimer Wasser stellt. Steht besagter Eimer im Schatten, ist sie sogar ziemlich fest. Ansonsten einfach nur weich, aber nicht flüssig.
Währenddessen waren andere schon weiter. Ich hatte noch überlegt so einen Erdkühlschrank könnte man ja ausheben... so wie wir das damals bei den Pfadfindern mal gemacht haben. Allerdings besitze ich keinen Spaten, den ich 300km weit hätte karren können. Aber andere hatten tatsächlich einen Spaten mit. Dann haben sie noch einen 'Kugeltopf' (Blumentopf) nebst einem 'Deckel' mitgebracht, den zu 2/3 eingebuddelt und zwischen Deckel und Topf noch ein feuchtes Leinentuch gelegt. In der Praxis war das dann doch nicht so effektiv, wie man sich das erhofft hat. Die Vermutung wurde geäußert, dass der Topf ggf. nicht offenporig genug gewesen sein. Eventuell wäre ein nicht gesinterter Topf dafür besser geeignet. Man hat schon überlegt, sich da an Ilja Frenzel zu wenden, um geeignete Behältnisse hierfür zu produzieren.

Man ist aber irgendwie automatisch zum mittelalterlichen Essensrhythmus übergegangen. Vielleicht ein Häppchen als Frühstück, tagsüber eher was kleines snacken und dann gegen Abend wurde gekocht. Keine 3 oder 5 Mahlzeiten, aufwändig mit allem drum und dran.

Es standen natürlich sanitäre Einrichtungen zur Verfügung. Anfangs war ich etwas skeptisch, ob der Anzahl, jedoch war das völlig unbegründet. Selbst Duschen waren vorhanden. Allerdings waren wir am Mittwoch mit einem Teil der Leute im Gerstungener Freibad und haben uns dort abgekühlt. Einige waren in Eisenach im Schwimmbad. Ich kann allerdings nicht sagen, dass die Leute ständig Duschen waren, noch dass mir irgendjemand begegnet wäre, der übermäßige körperliche Ausdünstungen verströmt hätte. Und das, obwohl wir ja schon teilweise die wollenen Kleider getragen haben. An den wirklich heißen Tagen war die Mehrheit aber nur in 'Unterwäsche' unterwegs. Ich habe mich davon nicht beeirren lassen und bin brav in meinem Zwiebellook rumgelaufen. Natürlich war das warm, aber es war auszuhalten. Nur in Leinenkleidern ist natürlich angenehmer als in Wollkleidern. 

Nachdem ich herausgefunden habe, dass man Leinen durchaus mit Pflanzen färben kann, das nur ggf. etwas aufwändiger, und nicht ganz so farbintensiv wie auf Wolle wird, habe ich mir sogar farbiges Leinen bestellt und vor der Veranstaltung im Hauruckverfahren ein Kleid zugeschnitten und die gröbsten Sachen schon mal mit der Maschine genäht gehabt. Allerdings ging mir dann irgendwann die Zeit aus und ich habe den Kleiderbausatz einfach mitgenommen. Dann hat man auch was zutun. Am Ende bin ich am Beleg für den Kragen fast verzweifelt. Da ist also ein eigentlich fertiges Kleid, bis auf den Kragen... :-/ Ich hatte für einen ärmellosen Surcot auch noch hellroten Leinen Stoff (nannte sich Rost, seh ich jetzt nicht unbedingt) dazu gekauft, da hatte ich sogar schon mal den Schnitt aufgemalt, aber noch nicht zugeschnitten. Den hatte ich auch mit. Das einzige, was dieser Stoff in der letzten Woche gemacht hat, war als Unterlage im Schwimmbad zu dienen ^^; Jedenfalls werde ich dann demnächst wohl mal ein bisschen wühlen. Vielleicht hat man ja irgendwo farbiges Leinen gefunden. Mehr als nur einzelne Fäden oder eine Borte oder sowas kleines. Dann sind doch alle zufrieden.

Was allerdings wirklich anders war, dass nicht ein vereinzelter Workshop angeboten wurde, sondern tatsächlich für die Woche vor dem Tag der offenen Tür für die Besucher jeden Tag Programm war für uns Teilnehmer. Jeden Tag gab es einen anderen Vortrag und Workshops. Das Konzept hat mir persönlich sehr gut gefallen. An den Vorträgen habe ich jetzt nicht Teil genommen, aber zwei Workshops habe ich mir gegönnt. Einmal  zum Pflanzenfärben - wobei ich da abbrechen musste dank der Temperaturen - und zum Filet Netzknüpfen. Das war sehr interessant und ich denke, das werde ich mal ausprobieren. Ist ja nicht so, als hätte ich nicht schon genügend andere Baustellen, aber das hat mich immer schon interessiert. Ich werde den Knoten auf jeden Fall mal für mein neues Gemüsenetz ausprobieren XD Da kann ich auch mit einem normalen kleinen Webschiffchen arbeiten.

Am ersten Sonntag hatte es dann in der Nacht und am Morgen geregnet. Ich habe mich von dem geprassel einlullen lassen, in der völligen Gewissheit, dass mein Zelt ja dicht ist. Ein dichteres Zelt als meins, hat keiner, habe ich ja schon mal berichtet, oder? Und da ich am Hang stand, die Bodenplane extra nicht rausgeschaut hat, war ich sicher, dass alles Regenwasser wenn unter der Plane ablaufen würde. So war die Theorie. Bei genauem betrachten, tropfte der Regen von der Zelthaut und dank der Neigung war da noch ausreichend Bodenplane in Reichweite, um darauf zu tropfen. Das Ergebnis waren Nasse Felle auf dem Boden. Als ich aufwachte, war die Kuh glänzend und ich habe mich da noch drüber gewundert. Als meine Füße dann nach dem Aufstehen nass waren, war mir alles klar. Ich habe dann die oberen Heringe aus der Bodenplane gezogen und sie eingeschlagen und anschließend die Böcke meines Faketischs reingeholt um die Kuh darauf zu trocknen. Die hat fast zwei Tage gebraucht um wieder trocken zu werden, da ich sie nicht in die pralle Sonne stellen wollte. Die Dammwildfelle ziehen ja schon Luftfeuchtigkeit, dafür waren sie aber erstaunlich trocken. Lediglich dort, wo die 'Flüsse' über den Boden, durch Falten in der Plane gelenkt, flossen, waren die nass. Ich hatte gar nicht genug Ablagefläche um die wieder zu trocknen. Also sah es aus wie kurz vor Abbau. Danach habe ich mich wieder ins Bett gelegt und überlegt, was hast du für das Zelt bezahlt, was für die Stangen, die Bodenplane, Heringe, Porto...  und habe ernstlich überlegt, für wie viel ich das Zelt weiterverkaufen könnte. An sich ist es ja kein schlechtes Zelt, allerdings entspricht es natürlich auch nicht meiner Vorstellung - egal. Alles andere war glücklicherweise trocken geblieben. Nachdem die Plane eingeschlagen war, war auch das Problem behoben und es gab keine weiteren Zwischenfälle dieser Art.

Dank der Schräge, die wohl die ausgeprägteste Schräglage die mir bisher untergekommen ist, war die Schlafsituation auch nicht optimal. Ich  musste was Feldbett unterfüttern mit dicken Feuerholzklötzen. Am ersten Abend hatte ich noch überlegt, ob ich mein Isomattenverhüterlie nicht mit Stroh füllen wollte - es stand Stroh zur Verfügung und ich hatte viele fleißig ihre Strohsäcke füllen sehen - und hätte dann ggf. das Feldbett und alle Kisten im Auto gelassen. Ich war kurzfristig sehr experimentierfreudig. Aber Sonntagmorgen, nachdem ich die nassen Felle gesehen habe, war ich froh, dass ich das doch nicht durchgezogen hatte. Ein breiteres Bett wäre aber nach wie vor schön.

Insgesamt habe ich diesmal etwas flexibler  mit der Zeltaufteilung gearbeitet. Durch die längere Dauer ist mir aufgefallen, dass ich im Zelt dringend eine Ablagefläche bräuchte. Bisher habe ich immer auf einer der Korbtruhen, oder der Provianttruhe abgestellt, was auch immer ich gerade nicht in der Hand halten wollte. In dieser Woche habe ich von A nach B und zurück geräumt. Ich kann durchaus verstehen, weshalb man irgendwann auf die Idee kam eine Truhe auf die Seite zu stellen und man sie damit jederzeit öffnen kann. Als ich dann meinen Tisch reinstellen wollte, hätte ich tatsächlich alles im Zelt rücken müssen und das war mir wieder zu aufwändig. Theoretisch könnte das passen. aber ein kleinerer, wie ihn ein Pärchen bei uns schon im letzten Jahr dabei hatte, würde für im Zelt ja völlig ausreichen.
Dazu dann eine passendere Sitzgelegenheit und zack! Schon macht das was mehr her. Meinen bestenfalls spätmittelalterlichen Scherenstuhl muss ich ja nicht ewig mitschleppen. Da ich auch so talentbefreit bin, ist der gerade auf der Schräge wirklich teilweise etwas mehr als wackelig gewesen. Das kann im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los gehen. Die Standfläche ist einfach zu klein. Einen Scherenhocker mit vier Füßen statt zwei 'Leisten' wäre vielleicht schon deutlich stabilder, schätze ich. Ein Teilnehmer aus Franken hat den Vogel was das Thema Stuhl angeht ja abgeschossen. Der gute Mann hat sich von Oktober bis jetzt in seiner Freizeit in seinem Bastellkeller verkrochen und einen komplett beschnitzten, und bemalten Stuhl produziert. Inklusive vieler Wappen. Mit Stoff bezogen etc. pp.. Da hieß es nur noch, der mit dem Stuhl. Oder es war die Rede vom Pornostuhl. Ja, Mittelalterdarsteller können schon mal komisch sein. Als wir vorbeikamen, um uns selbst von der Existenz dieses Fleißstücks zu überzeugen, brachte er ihn schon nebst einlaminiertem Foto des mittelalterlichen Originals aus dem Zelt. Es wird wohl in dieser Form ein Einzelstück bleiben, da seine Frau Gemahlin von seiner andauernden Abwesenheit nicht begeistert war ^.^

Auch andere nette Darsteller habe ich dort kennen gelernt und viele neue Kontakte geknüpft. Aber das ist ja irgendwie meistens so, oder? Es gab viel Inspiration und ich verneige mein Haupt vor all den fleißigen und detailgetreuen Darstellern. Ihr seid meine Vorbilder, euch will ich nach eifern. Ja, zugegeben, bei mir dauert es was länger aus den unterschiedlichsten Gründen. Doch jetzt, wo ein Grundstock da ist, brauche ich keine schnellen Krücken mehr. Die können jetzt hoffentlich nach und nach ausgetauscht werden.

Wo wir bei dem Thema Austausch sind. Meine blaue Knutschkugel ist zwar frisch mit TÜV Plakette versehen, jedoch macht sie bedenkliche Geräusche. Ich kann nur hoffen, dass sie die zwei Jahre noch durchhält. Andernfalls suche ich mir einen ollen Polo oder so mit TÜV für kleines Geld und spare lieber für ein 'richtiges' Auto. Wir alle wissen wie richtige Autos aussehen: Kombi mit Anhängerkupplung. XD Transporter oder LKWs sind für den Alltag einfach unpraktisch. Ggf. muss ich dann kurzfristig reduzieren um auch in einem Kleinwagen noch lagerfähig zu bleiben. Ich werde abkotzen, aber wat mut, dat mut.


Mittwoch, 5. Juni 2019

Lagerresümee: Burgfest Rotenhain 2019 (Fotos)

Am 1. & 2. Juni 2019 habe ich (allein!) auf dem Burgfest in Rotenhain gelagert. Ich war 2017 schon mal dort mit einer Gruppe. Es ist eine eher kleine Veranstaltung, sowohl vom Lager her, als auch was den Markt betrifft. Der historische Anspruch ist entsprechend kein vordergründiges Kriterium. Also ein durchaus geeigneter Rahmen um das Sololagern auszuprobieren. Sollte es nicht so rund laufen, wäre es unauffällig genug, sollte es super laufen, kann ich vielleicht sogar positiv auffallen. Und in jedem Fall eine gute Gelegenheit um Erfahrungen zu sammeln.

Das Burgfest Rotenhain war auch ein Termin, der mir vorgeschlagen wurde nach meinem Aufruf wegen freier Termine. Leider war dann derjenige, der mich mit ins Boot geholt hat selbst kurzfristig verhindert, aber dafür lagerten dort auch noch andere Menschen, die ich kannte. Allerdings gefühlt am anderen Ende des Lagerplatzes.

Aber es kam, wie es immer kommt, hier noch was zu erledigen, da keinen Katzensitter, noch ums Pferd kümmern und misten und schwups, statt Mittwoch oder Donnerstag erst Samstag Vormittag aufgebaut. Das war schon ärgerlich. Dazu kam noch, da ich dann ob der Abwesenheit meines Bekannten nicht unter deren Sonnensegel unterschlupf suchen konnte, musste ich noch sehr schnell geeignete Pfosten für mein eigenes Sonnensegel besorgen. Mein Experiment mit den 2m Stangen auf dem Brandenburgfest im letzten Jahr waren ja eher nicht so erfolgreich. Also habe ich einen sehr kurzfristigen Aufruf in einigen Facebook Gruppen gestartet, ob nicht der eine oder die andere bereit wäre ihren Maibaum zu spenden. Die Bereitschaft war groß, vor allem in den umliegenden Dörfern. Aber ich war dann erstmal den halben Freitag damit beschäftigt Bäume auf 3m Häppchen zu sägen und aufs Dach zu spannen. Anschließend musste ich ja noch zum Pferd, duschen, Auto beladen und vor Sonnenuntergang in Rotenhain sein - war der Plan. Ich war beim Pferd als ich eigentlich schon wieder weg sein wollte. Und Zuhause war ich, als ich eigentlich in Rotenhain ankommen wollte. Das Auto war beladen als ich eigentlich anfangen wollte vor meinem fertigen Lager endlich was leckeres als Abendessen zu kredenzen... Man sieht, da besteht noch offensichtlicher Optimierungsbedarf..

Jedenfalls ist das schon ein logistischer Mehraufwand wenn ich ganz alleine unterwegs bin. Siehe Sonnensegel, Kochstelle nebst Utensilien. Jetzt habe ich zwei Bündel Stangen auf dem Dach und ich muss sagen 3m sind auch wirklich so das Maximum, dass ich per Dachgepäckträger transportieren sollte / könnte. Mein nächstes Auto wird sowas von ein Kombi, oder vergleichbares. Ein Dacia Logan wäre nicht verkehrt. Vermutlich werde ich aber über lange Sicht trotzdem nicht um einen Hänger rum kommen. Das ist aber ein Thema, dem ich mich stellen werde, wenn es so weit ist.

Auf jeden Fall habe ich gemerkt, dass ich noch einen Tisch benötige und eine Bank o.ä.
Ich liebäugle mit einem Tisch von Mittelalterartikel.de - den würde ich von den Dimensionen her noch ins Auto bekommen. Vielleicht sogar auch noch eine von deren Bänken.  Aber insgesamt ist natürlich immer eine Wunschliste vorhanden, die ich wohl nie abgearbeitet bekommen werde.

Der Aufbau ging ganz gut. Zum Aufstellen der Steher im Zelt habe ich mir kurz Hilfe geholt. Als ich das Sonnensegel aufstellen wollte, hat sich ein Nachbar erbarmt. Jedoch habe ich danach festgestellt, dass die Art wie ich es aufgebaut hatte nicht sonderlich nützlich war. Selbst ich hätte mich ducken müssen. Nachdem ich es asymmetrisch aufgebaut hatte, war es erstaunlich geräumig unter meinem kleinen 3x4m Sonnensegel. Am Sonntag habe ich es noch mal optimiert mit zwei weiteren Seilen im hinteren Ende, damit es nicht so durchhängt. Der Wind hatte ganz schön auf meine Plane geblasen und die drückte mir dann beim Frühstück schon auf den Kopf. Selbstverständlich hat das geholfen um sofort Abhilfe zu schaffen. Und ich muss sagen, unter dem Sonnensegel war es schön erträglich, während es im Zelt eher stickig heiß war.

Auch kein Plan mit den drei Holzstämmen (naja, Ästen) für die Kochstelle hat gut funktioniert. Vielleicht kann ich irgendwann diese Wok ähnliche Feuerschale gegen was passenderes austauschen - sollte ich irgendwann mal ein besseres Transportmittel haben.

Mein Mini SUV ist ja wie immer an der Kapazitätsgrenze gewesen - und ich finde doch jedes Mal doch noch eine Möglichkeit noch was unter zu bekommen. Nur um das mal kurz zu illustrieren:

Hier Vorder- und Rückseite meines kleinen Lastenmobils. Trotz spiegelnder Scheiben sieht man, dass man nichts im Rückspiegel sieht. Baby (Name meines Autos) ist bis unter die Decke voll.
Selbst im Beifahrerfußraum habe ich einen Sack Feuerholz, auf dem Sitz einen Korb mit Frischen Lebensmitteln, mein Nähkörbchen (den Henkel sieht man von vorn gerade so). Für einen Passagier wäre also kein Platz.
 Und hier noch mal die Seitenansicht. Schön sind die Kisten und Boxen erkennbar, und natürlich die Stangen auf dem Dach. Die Kunststoffboxen verschwinden unter meinem Feldbett (ja, kein Steckbett, ein schöndes Feldbett), weshalb der Eindruck was alles wirklich in diesem kleinen Auto verschwindet gar nicht ausreichend von einem Lagerfoto gewürdigtwerden kann.

Leider ist mir beim Beladen Zuhause die Beleuchtungsbox aus dem Auto gefallen als ich an anderer Stelle gedeut habe. Dabei ist meine Öllampe zerbrochen. Alles andere hat es unbeschadet überstanden. Da ich die Öllampe schon ewig nicht benutzt habe, war das nicht sooooo dramatisch. Aber ich habe jetzt noch das eklige pflanzliche Lampenöl, weswegen ich die Lampe so lange nicht verwendet habe XD Was für eine Ironie!



Aufgebaut sah das ganze dann so aus. Natürlich erkennt man jetzt nicht so unglaublich viel. Es war schwierig alles auf einem Bild einzufangen. Da ich am äußersten Rand der Lagerwiese aufgebaut habe - wer zu spät kommt, malt halt zuletzt - sieht man da das Flatterband und das parkende Auto.
Die Wiese durfte nicht mehr befahren werden und ich hätte mir ein Wölfchen geschleppt T_T. Dafür entfiel das Auto wegbringen und holen, da mein Auto wirklich direkt neben meinem Lager stand. Nicht unbedingt schön, aber durchaus Praktisch und mein innerer Kontrollfreak hatte das Auto immer im Blick.

Und dann noch ein paar Nahaufnahmen von meinen 'Auslagen' / Displays, die ich mal testweise versucht habe auszustellen. Ohne genügend Stellfläche und anverwandtes war das nicht so leicht.
Display zur Ernährung inkl. Geschirr

Eine kleine Sammlung Accessoires und Gebrauchsgegenstände

Beispielhaft Unterkleid und Kleider von einer Magd, nebst dem einen oder anderen Accessoire.

Da ich am Samstag Besuch hatte, habe ich dann für uns beide gekocht. Natürlich hat es mal wieder länger gedauert - zugegeben auch weil ich mich anderswo verquatscht habe. Das ging dann von meiner Zeit ab, da ich sonst bei Bekannten mit in den Zuber hätte hüpfen können. Stattdessen habe ich im dunklen Gemüseeintopf gekocht. 
Das hat mich schwer an vergangene Zeiten erinnert, wo wir eigentlich immer gesagt haben, wir wollten nicht erst so spät essen und wer auch immer für's Kochen zuständig ist, soll es gefälligst besser timen! Ja mi, plan das mal besser, verdammt! Und ich war so hungrig, dank des ganzen heckmeck hatte ich nur schnell auf der Anfahrt was vom Bäcker geholt. Das hält ja auch nicht ewig vor.

Also mal wieder viel gelernt. Beim nächsten Mal wird es anders. Nicht zwingend besser, aber anders ^.^;




Montag, 14. Januar 2019

Freie Termine 2019

Im Zuge der Trennung haben sich bei mir freie Termine ergeben. Bevor ich den schon genehmigten Urlaub zurückgebe, stelle ich mal in den Raum, dass ich an den folgenden Terminen garantiert Urlaub habe und potentiell bereit stehe an Mittelalterveranstaltungen teilzunehmen.


  • 29.05. - 02.06.2019 (Mi.-So.; Donnerstag = Christi Himmelfahrt )
  • 12.07. - 14.07.2019 (Fr. - So. Da ich den Donnerstag vorher nicht frei habe, kann ich erst Freitag Abend anreisen & aufbauen)
  • edit: 19.07. - 21.07.2019 (Fr. - So.)
  • 02.09. - 08.09.2019 (Mo. - So.)

Natürlich erwarte ich keine Veranstaltung, die eine Woche geht im September (-; Ich werde schon im Juni eine Woche in Thüringen auf der Brandenburg lagern. Daneben stehen auch noch zwei andere Termine fest an.

Wer noch Platz für eine Person (einfache Darstellung 12./13. Jh.) mit einem 3x5m Sachsenzelt (+ Vordach, ggf. mit kleinem Sonnensegel 3x4m) hat an einem oder mehreren dieser Termine, möge sich bitte bei mir melden. Anschluss an eine nette lagernde Gruppe wäre schön, ist aber nicht zwingend erforderlich. Ich bin ausgestattet mit eigener Küche und kann mich selbst versorgen. Also keine Angst, niemand muss mich durchfüttern. Auch die Alkoholvorräte sind vor mir sicher. Ich beschäftige mich mit Handarbeit und zeitgemäßer Zubereitung von Mahlzeiten. 

Organisatorische Informationen wie Auf- und Abbauzeiten, ggf. (Müll-)Kaution, was vom Veranstalter gestellt wird (Holz? Stroh? Sonstiges?), Vorgaben (Feuerstelle? Abstand von Feuerschale zu Boden? Verhältnis Feuerlöscher zu Zelt / Feuerstelle?) wären vorab wünschenswert.

Veranstaltungen an anderen Terminen stehe ich auch offen gegenüber, jedoch müsste ich zunächst Urlaub beantragen, ehe ich irgendwelche Zusagen machen kann. Innerhalb der Schulferien in NRW wird es jetzt schwierig noch Urlaub genehmigt zu bekommen.
Bitte keine Anfragen für MPS oder ähnliche Veranstaltungen. Meine Schmerzgrenze liegt bei mehr als 3h Fahrzeit von Köln/Bonn aus (ca. 250km Umkreis um den Flughafen).

Für folgende Termine brauchen keine Anfragen gestellt werden, da ich bereits verplant bin:

  • 19.04. - 22.04.2019
  • 17.05. - 19.05.2019
  • 15.06. - 23.06.2019


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit