Mittwoch, 16. Februar 2011

Mehr Handwerker braucht die Gruppe!

Jetzt mal ehrlich. Gerade habe ich mich erneut über die Seite von CP Schuhe gemacht, die im übrigen gerade überarbeitet wurde - eher zu meinem Missfallen, wie ich gestehen muss. Und gefühlt, ist das Angebot an Schuhen dort dünner geworden, und gleichzeitig wollen sie trotzdem den ganzen Krimskrams, den sie außerdem angeboten haben, nach und nach reduzieren. Ist ja schön, wenn sie sich wieder auf's 'Kerngeschäft' konzentrieren wollen, aber dann doch nicht gleich diverse Schuhe mit unter Restposten verramschen, wo ich dann auch noch nichts davon habe, weil die gängigen Schuhgrößen natürlich als erstes ausverkauft sind...

Aber wie ich mich so umschaute, und möglicherweise über ein zweites Paar Schuhe nachdachte - das erste habe ich ja schwer misshandelt auf Gut Schiff -.-; - gab es einfach nichts, was mir wirklich zusagte. Unter der Rubrik 'Schuhe selber machen' fand ich aber auch nichts, dass ich nicht schon mal irgendwo gesehen oder im Zweifelsfall in meinem Besitz habe. Mir fehlt es dazu aber an zwei Dingen: das nötige Geschick und die ebenso nötige Zeit. Vielleicht auch noch ein wenig an der Kraft, denn 5mm dickes Sohlenleder ist etwas widerspenstig beim Vorstechen der Löcher.

Und da schien es mir wieder so, unserer Gruppe fehlt es an einem Schuster bzw. an jemandem, welcher zum Bearbeiten von Leder fähig ist. André macht ja ausgesprochen schöne Schuhe.
Und nicht nur das... unser all-around Handwerker schwenkt gerade vom Schreiner zum Schmied. Zugegeben, er hat sicher das Talent und alles was dazu gehört, aber als Schreiner hat ihm auch keiner was vorgemacht - gelernt ist halt gelernt. Nur wollte ein anderer ja eigentlich einen Schmied darstellen. Dass dieser fromme Wunsch einstweilen unerfüllt bleibt hat wohl unterschiedliche Gründe, und darauf mag ich jetzt auch gar nicht so eingehen. Aber so kann ich mir schwerlich vorstellen, dass das jetzt so jemals doch noch Formen annehmen sollte. Ebenso die Ausflüge in die kulinarischen Gefilde, was unsere Köchin, sagen wir mal frei gemacht hat, für andere Interessen... Natürlich lässt man einem gelernten Koch unaufgefordert die Feuerstelle (o= wer wollte oder könnte da schon mithalten? Von konkurrieren möchte ich nicht sprechen. Aber so wird es auch im holzverarbeitenden Handwerk zugehen. Sowas hemmt viele sehr leicht, auch ohne, dass sie sich dessen wirklich bewusst sind.

Unter anderem war mal die Rede davon, ein Beichtvater (niederer Priester oder Mönch) wäre auch eine nette Zugabe zu unserem Ensemble. Selbst dabei hat sich unser all-arounder angesprochen gefühlt! Das schlimmste ist wohl, das traut man ihm auch ohne weiteres zu. So eine Vielseitigkeit muss man einfach beneiden.

Zudem, wäre doch ein Korbflechter auch ganz nett anzusehen. Aber im Anbetracht der Tatsache, dass wir ja eigentlich nicht wirklich ein Handwerkerlager sind, sind solche Überlegungen auch Hinfällig. Nur scheuen sich alle wirklich etwas darzustellen, und tendieren zum vermeintlich einfacheren Knecht oder Magd. Dabei wäre ein wenig Hofhaltung auch nicht verkehrt. Gut, das scheitert nicht nur an der passenden Gewandung, auch an den Tischsitten, und anderem 'Schnickschnack' drumherum. Eigentlich schade, dass es auf verkleidetes Rumgammeln beim Campen und rituelles Biertrinken hinausläuft. Da wäre so viel Potential drin gewesen.

Und jemand, der Buntmetall händeln kann. Mein Schapel liegt nach wie vor in seinem Urzustand hier rum und wird zeitweise als Lineal beim Stoff Zuschneiden zweckentfremdet...

Ach, so viel wäre möglich, und letztendlich scheitert es wohl immer an zwei Faktoren: Geldmangel und Zeitmangel. Und ich fürchte, zweiteres ist sogar noch schlimmer als ersteres. Rohmaterialien lassen sich oft günstig beschaffen, nur die Zeit sich erst einmal in die Materie einzuarbeiten und schließlich das Gewünschte zu produzieren verlangt eben viel Zeit. Deswegen liegen seit bald 2 Jahren angefangene Schuhe hier in einer Kiste, und sie werden und werden nicht fertig. Es kommt ja immer wieder etwas dazu. Und nun, da CP die Damenhalbschuhe auszusortieren scheint, reut es mich doch etwas, dass ich die Schuhe nicht einfach fertig stelle...

Überdies, haben wir Überlegungen angestellt, die es Neulingen und Interessierten den Einstieg etwas erleichtern soll. Um überhaupt erst einmal entscheiden zu können, ob wir zueinander passen, war immer ein Lager / Veranstaltung zum Kennenlernen Pflicht. Nun ist es aber vielleicht unfair zu verlangen, sich für solch eine Veranstaltung erst einmal von Kopf bis Fuß einzukleiden, nur um hinterher doch festzustellen, dass das menschlich eher nicht passt. Dazu wollten wir einen Gewandfundus bereit halten. Erst einmal Gewandstücke, die einzelne 'abgelegt' haben oder die wenigstens doppelt vorhanden sind. Aber ich hab noch etliches an Stoff hier, und könnte noch das ein oder andere Teil dazu beisteuern. Aber das erfordert wieder Zeit, und jene welche habe ich gerade nicht im Überfluss.

Ach, so geschickt bin ich im Nähen auch wieder nicht. Ich traue mich nur im Gegensatz zu anderen es wenigstens mal zu probieren! Natürlich kommen da keine Meisterstücke bei raus, aber preisgünstige Alternativen zu den teuren gekauften Klamotten.