Mittwoch, 25. Juli 2012

Fehler in der Abrechnung T_T

Ahhhh! Ich frag mich grad, ob ich das Brett vorm Kopf habe, oder ob Excel mir nen Bären aufbinden möchte o.O

Ich versuche nun schon die zweite Woche, die Abrechnung für Ehrenbreitstein zu legen. Aber da sind so eklatante Differenzen, die ich nicht verantworten kann.

Ich habe das schön aufgeschlüsselt. Habe die Fahrtkosten durch alle Personen geteilt, die Lebensmittel habe ich sogar noch nach Anzahl der Personen pro Tag aufgeschlüsselt (wir sind peu á peu angereist) und als verantwortungsbewußter Rechner, habe ich alles am Ende noch mal gegen gerechnet. Theoretisch sollten ja die Anteile aller zusammen die Ausgaben ergeben... aber ums verrecken, es fehlen über 70€ o.O das kann nicht sein!

Aber wie ich es auch drehe und wende... ich mein, ich war mir bewusst, dass beim Teilen gerundet wird und dass dies eventuell das Ergebnis etwas verfälscht... aber nicht so gravierend o.O Ich hätte mit vielleicht nem Euro gerechnet, aber nicht mit über 70.

Vermutlich werd ich diese Datei ad acta legen und stattdessen noch mal alles von vorn aufrollen -.- Dabei war es so schön systematisch und hätte auch toll als Muster für zukünftige Lagerabrechnungen herhalten können T_T und jetzt bin ich total gefrustet, weil es einfach nicht hinhaut! Das schien mir so simpel ... als ob jemals etwas so ist, wie es schien.

Montag, 23. Juli 2012

Lagerresüme: Historienspiele Festung Ehrenbreitstein 2012

Mit den Historienspielen auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz (12. -15.07.2012) handelte es sich erneut um eine neue Veranstaltungsreihe für die Terra Coloniensis. Nun, zugegeben, da in den vergangenen drei Jahren die Historienspiele zugunsten der Bundesgartenschau ausgefallen sind, hätten wir dort auch noch gar nicht teilnehmen können. Die anderen Veranstaltungen, zu denen wir in den vergangenen beiden Jahren wiederholt gefahren sind, haben wir zum einen Zugunsten der zwei Sommerlager ausfallen lassen (Dorffest Datteln) und Gut Schiff findet in diesem Jahr leider nicht statt.

Es gab erstaunlich wenig Hin- und Her wegen dem Transport, lediglich das leidige Thema, dass der Hänger keinen TÜV hatte - was aber glücklicherweise nicht aufgefallen zu sein scheint. Inzwischen hat der Verein Karten für den Handelshof. Selbst die Kassiererin fragte uns verwundert, was wir denn vorhätten mit der Menge an Lebensmitteln - und ich dachte, da sei es an der Tagesordnung, dass man viel einkauft (o=Als wir ankamen berichtete uns die Aufbaucrew, einer der Organisatoren / Koordinatoren habe sich beschwert, weil sie das Lager so weit vom Weg aufgebaut haben - assoziierte aber frei, dass ja über die Wiese auch noch ein Weg führen könnte. Insgesamt klang das etwas planlos. Im Nachhinein waren wir aber froh nicht so nah am Weg aufgebaut zu haben - dazu später mehr!

Diesmal habe ich mich sogar noch am ersten Abend in Gewandung geworfen (o= Allerdings stellten wir fest, dass viele der anderen Gruppe noch nicht aufgebaut hatten und wir quasi die einzigen waren, die bereits donnerstags die Gewandung angelegt hatten.
Erwähnenswert war wohl, dass bei Pascals und meiner Ankunft nur Daniela - eine Anwärterin - im Lager war. Die drei Jungs haben Daniela erzählt, sie seien Wasser holen... Für die nicht eingeweihten, seit unserem aller ersten, nicht privaten Lager heißt Wasser holen die nächste Kneipe / Taverne etc. aufsuchen und alkoholhaltige Getränke 'tanken'. Mit anderen Worten, die Jungs kommen in der Regel ohne Wasser wieder. Die neue da so ahnungslos stehen zu lassen, fand ich dann schon ziemlich dreißt...
Nun, zu dritt luden wir also Pascals Auto aus und befüllten das derzeit designierte Versorgungszelt, richteten Pascals Speichenradzelt ein und all die kleinen anderen Dinge, während Pascal das Auto parkte.
Die Sache mit dem Parken war dort auch eher spontan geregelt, wie mir schien. Wir hatten gut geparkt, als man uns aufforderte die Autos wieder mit einem 'Parkschein' anderswo abzustellen. Solche Informationen wären wirklich vorab wünschenswert gewesen - oder jemand vor Ort, der die Leute gleich auf den korrekten Parkplatz einweist, hat man ja schon anderswo gesehen, das läuft.

Ja genau, diese Veranstaltung fand auf dem Gelände der BuGa statt! Alles noch schön neu und gepflegt, die Wege wie frisch angelegt (dazu später mehr) und im Rasen konnte man noch erkennen, dass vor nicht all zu langer Zeit Bete entfernt worden waren und dort nachträglich Gras ausgesät worden war - das zeichnete sich sehr deutlich durch den noch spärlichen Bewuchs und die geraden Umrisse dieser Flächen ab.
Etwas verdrießlich war die Ansage, dass man nicht nur eine Feuerschale zu verwenden hat (da waren wir drauf vorbereitet) sondern auch noch, dass diese gute 30cm Abstand zum Boden haben solle. Wir haben sie dann etwas abenteuerlich aufgebockt, das war sehr experimentell und improvisiert - hat aber leider auch nicht wirklich den Rasen vor Schaden bewahrt - auch hier gehe ich gleich noch mal drauf ein.
Aber insgesamt war die Festung Ehrenbreitstein sehr imposant. Ich war mir vorher nicht bewusst, dass es in Koblenz eine Festung gibt, geschweige denn, welche Ausmaße diese haben könnte! Die Mauern um die Gräben sind geradezu erschlagend! Das ganze hatte fast was von einer eigenen kleinen Stadt mit Straßenschluchten (o= Ich fand es auch die Wegführung durch die Gräben etwas verwirrend, mit Torbögen und Tunneln und im Prinzip bin ich immer nur in Begleitung rum gelaufen, sonst hätte man mich vermutlich irgendwann rumirrenderweise aufgegabelt ^.^;
Man hat auch die einzelnen Zeitepochen voneinander abgezirkelt. So war das Mittelalter (was halt alles dazugehört, da wurde nicht näher differenziert) oben, gleich  neben der Seilbahnhaltestelle. Die Kelten waren in einem Teil des Graben, die Römer in einem anderen und die Preußen haben die Platz nahe der Jugendherberge für sich beansprucht. Irgendwo dazwischen war der Markt mit einem reichlichen Angebot an Gastronomie. Allerdings, wenn man sich die Preislisten betrachtete, da konnte einem schon anders werden. Da war es schon gut, dass man als 'Schausteller' Rabatt bekommen hat! Das hat sich wirklich bemerkbar gemacht. Auch für die Seilbahn zahlte es sich aus in Gewandung zu erscheinen - da bekam man für lau eine Fahrkarte auf der schon handschriftlich 'Schausteller' drauf stand. Hätte nie gedacht, dass ich jemals als Schaustellerin enden sollte :P Und ich bin sogar mit dem Schrägaufzug am anderen Ende des Geländes gefahren (o= auch für lau :P Während meiner Fahrt mit der Seilbahn schossen zufällig die Preußen ihre Kanonen ab, das sah schon sehr cool aus, den Berg mit der Festung im Rauch des Mündungsfeuers zu sehen.


Wetterbedingt war das Lager eher eines der passiveren Lager. Den Großteil der Zeit schüttete es wie aus Eimern und unser Baldachin schien uns die Zunge rausstrecken zu wollen mit den Worten: Ätschibätsch, ich bin eigentlich doch nur ein Sonnensegel :P Er war recht bald so durchnässt, dass die Wasseransammlungen, die unglaublich schnell zusammen kamen anfingen zu tropfen. Irgendwann musste nicht mal mehr wirklich Wasser auf dem Baldachin stehen, damit es tropfte... Letztlich war nur die Mitte und nahe der Ecken ein trockenes Fleckchen zu finden.
Nicht nur war der Himmel entsprechend die meiste Zeit grau und wenigstens von Wolken bedeckt (was für einen Aufruhr es gab, als man mal das Blau des Himmels sehen konnte! Das waren fast bürgerkriegsähnliche Zustände :P), nein es windete dort oben auf dem Plateau auch ordentlich. Eigentlich war der Wind einfach nur unangenehm, aber es ging fast dramatisch zu! Durch den ewigen Regen war der Boden völlig aufgeweicht. Das Wasser stand recht bald fast 2cm hoch auf dem Rasen und an den Stellen die häufiger betreten wurden, so um die Feuerstelle rum, war auch bald der Boden matschig. Es war wie auf Kautschuk zu laufen. Dadurch, dass aber der Boden so weich war, und der Wind sich im Baldachin fing, hatten die süßen schmiede-eisernen Heringe gar keine Chance! Plötzlich krachte es und es fiel gleich ein Eckpfosten des Baldachins um. Ein ehemaliges Mitglied der Gruppe war zu gast mit ihren beiden Kindern und just in der Ecke stand der Kinderwagen - es war ein großes Glück, dass die kleine Svea zu dem Zeitpunkt gerade nicht darin saß! Das Kind wäre mindestens schwer verletzt worden. Und obwohl der Pfosten u.a. auch auf den Tisch knallte, auf dem die ganze Keramik stand, ist nur ein Becher - der von unserer Neuanwärterin - zu Schaden gekommen. Neben diesem einen Opfer - dem Becher - gab es meines Wissens nach keine bleibenden Schäden. Auch wenn ein Teil des Kinderwagens abgesprungen war. Einer der Heringe war nen guten Meter weit geschleudert worden und lag auf der anderen Seite des Kinderwagens. Daraufhin kamen uns die Nachbarn von Gegenüber zu Hilfe und leihten uns Erdnägel - das waren ein paar Kawenzmänner! Ich schätze, der Schaft von den Langen war gute 30-40cm lang und hatte fast 2cm Durchmesser und oben zierte ein dicker Kopf jeden Erdnagel. Sie sahen sehr industriell aus, aber sie erfüllten ihren Dienst einwandfrei! Nun wissen wir, wir brauchen ggf. längere Heringe. Vielleicht auch Sandheringe. Mein Onkel erzählte mir, sowas gebe es auch und die seien extra für weichen Untergrund. Jedenfalls haben wir da wieder etwas gelernt!

Darüber hinaus, danke den sturmflutartigen Regenfällen von angeblichen 42L/m² (in welchem Zeitraum weiß ich nicht, aber es war wirklich verdammt viel Wasser, was da vom Himmel fiel) sammelte sich gerade neben dem schönen neuen Weg, genau dem, an den wir uns hätten ausrichten sollen, ein kleiner Graben. Und weil es so schön war, sammelte sich gerade an der einen Stelle, an dem der Graben unterbrochen war, das Wasser auf dem Weg. Aber die Wege waren... sagen wir interessant. Mit modernen Schuhen sicherlich wunderbar begehbar. Für die Ledersohlen unserer Schuhe waren sie allerdings geradezu Folter, ein Todesurteil in Vollstreckung. Meine Sohlen sahen gräßlich aus und das obwohl ich schon die meiste Zeit neben den Wegen gegangen bin. Im Laufe des Samstags waren aber auch meine Schuhe endlich durchgeweicht. Das Ölen hat auch seine Grenzen. Ich stellte meine Schuhe also nahe dem Feuer (aber nicht zu nahe, aus dem Gut-Schiff-Debakel habe ich ja gelernt, die Schuhe mussten ja nicht noch weiter ruiniert werden) und lief den Nachmittag dann barfuß rum. Es war nicht ganz so kalt, wie ich dachte. Vermutlich, weil die Füße einfach wesentlich schneller wieder getrocknet sind, als die klammen Schuhe und Socken. Allerdings war jeder Gang zur Toilette eine Tortur. Die Wege waren für die Schuhe schon nicht gut, aber an den Füßen war es wirklich schmerzhaft. Die ersten paar Meter auf dem Weg gingen ja noch. Aber sobald die losen Steinchen kamen, die sich dann schön spitz in die Fußsohlen bohrten, da war es vorbei. die Wege waren nämlich scheinbar Asphaltiert und anschließend mit kleinen Steinchen belegt und gewalzt worden - ich nenne das panniert. Hatte wirklich was von einem Schnitzel. Ein paar Wege waren noch wie Aschewege an sich mit losen Steinchen, aber die waren noch angenehmer für die Füße, wie ich fand, als diese pannierten Wege...

Über Nacht hatte ich die Schuhe wieder so gut es geht trocknen lassen und sie am Sonntag Morgen wieder geölt, so dass ich doch bis weit in der Nachmittag hinein noch mit trockenen Füßen rumlaufen konnte (o=
Dies hat mich gelehrt, dass ich in Zukunft a) immer Zeitungspapier dabei haben sollte, um die Schuhe nachts damit auszustopfen - dann trocknen sie besser. und b) die Schuhe jeden Morgen aufs neue zu ölen, dann sind die Füße schön warm und trocken. Demnächst schaue ich mal, dass ich nen 5L Kanister Leinöl bekomme, dann ist das auch gar kein Problem, das wir dann deutlich günstiger, als die kleine Flasche, die ich damals adhoc beim REWE für teuer Geld gekafut habe.

Außerdem wollte Benni anfangen eine Borte brettchenzuweben. Nun, sehr weit sind wir nicht gekommen. Wir haben Fäden zurecht geschnitten, aber auch das nur mit mäßigem Erfolg, da sich alles irgendwie wieder verzogen hat. Allerdings habe ich ihm gleich gesagt, er kann alles von mir haben, und ich erklärs ihm, aber machen muss er es selbst.

Dazu haben wir Dustin mit einem Rechteckmantel ausgestattet. Erst hatte ich Bedenken, ob das so gut funktionieren würde... aber der Stoff war recht dankbar (jaja, ich benutze es auch SO - ich böses, böses mi!) und musste nicht versäubert werden. Entsprechend habe ich ihm fix vier Nestellöcher genäht und mit einer Schnur ausgestattet und fertig war der Umhang. Das war vermutlich das schnellste Gewandungsstück, dass ich je gefertigt habe. Im Gegensatz zum Radmantel ist der Rechteckmantel vorne verhältnismäßig eng geschlossen und gerade im Nacken, wo er hochstippt, bietet er perfekten Schutz vor Wind und Regen. Man könnte ihn auch quasi über den Kopfziehen, wenns hart auf hart kommt... Ich hatte ihn beim Nähen kurz an und fand ihn super. Eigentlich will ich auch so einen, der ist viel besser als mein Radmantel o.O aber sowas von viel besser. Nur doof, dass der so weiß ist. Aber der Stoff war einfach klasse, als Mantelstoff. Sehr dicht und schwer. Wir wollten ihn noch färben... aber das sind vermutlich um die 2kg Stoff, schätze ich (müsste man prüfen), und halt viel Stoff. Dafür genügend Färbematerial zu bekommen ist eine Sache... aber ein Ausreichend großes Gefäß in dem man das ausführen kann, scheint mir geradezu unmöglich. Vermutlich sollten wir ihn mit Wallnussschalen kaltfärben, dann kann man ihn für mehrer Tage in eine Plastikwanne oder so legen und muss sich nicht darum sorgen, wie man das Wasser heiß bekommt und heiß hält.

Und zu guter Letzt habe ich mir endlich endlich endlich!!! meine Pilgertasche fertig genäht. Sie ist toll geworden! Leider ist mir der blöde ewiglange Leinenstreifen ein paar mal auf den nassen, z.T. matschigen und zum Teil irgendie grünen Boden gefallen und hat nun flecken >.< Die Pilgertasche kann ich garantiert nicht in die Waschmaschine werfen, weil die Borte vom Träger sonst gewaltig einlaufen wird und sich alles verzieht... Also mal sehen wie ich das in Handwäsche wieder raus bekomme *narf*

Den lieben Nachbarn hatten wir im Übrigen schon zu Anfang das Fingerschlaufenflechten nahe gebracht und die Holde unseres Nachbarn damit in die Lager versetzt ihr neues Kleid tragen zu können (o= Immer wieder schön, wenn man sich gegenseitig austauscht und hilft. Find ich nett.

Trotz dem miesen Wetter (ok, mit ein paar Regenpausen, das will ich zugeben) haben wir, finde ich, aber das Beste draus gemacht. der Abbau war insbesondere eine Meisterleistung. Erst einmal war es recht fix erledigt. Dann hat man mit äußerstem Geschick versucht zu verhindern, dass die Zeltplanen den Boden berühren. Ein Zelt haben wir glücklicherweise trocken abgebaut bekommen. Die anderen waren zwar nicht trocken, aber der Aufwand galt auch der uminösen grünen Farbe, die der Boden abzugeben schien, wie auch möglichen Matschflecken. Das Zusammenlegen in der Luft hat aber ausgesprochen gut funktioniert und sah aus, als habe man das schon x-Mal gemacht (o= Ich habe derweil sämtliche Heringe eingesammelt, die es zu finden gab. Und ist es nötig  zu erwähnen, dass wir sehr froh waren in den Zelten, in denen wir geschlafen haben Planen liegen gehabt zu haben? Das Wasser ist noch unter den Planen hergelaufen. Die Jungs nannten das 'aggressiven Springtau' - klingt irgendwie witzig. Zukünftig dann auch noch für das Versorgungszelt eine Plane und wir sind gut versorgt.
Insgesamt war es noch ne nette Veranstaltung. Mit besserem Wetter sicherlich ein Renner, so noch erträglich. Die Location war sehr schön und es war auch mal nett insgesamt Vorteile als Lagernde zu haben, hat man ja auch nicht mehr allzuoft. Und obwohl durch das Wetter eingeschränkt, sind wir noch positiv durch die Beteiligung bei der Markteröffnung, dem Einmarsch vorm Turnier und unserer Arbeit am Besucher aufgefallen, was uns schon mal Bonuspunkte für zukünftige Veranstaltungen dieses Veranstalters eingebracht hat. Wenn man bedenkt, das vorab noch überlegt wurde, die Veranstaltung gänzlich zugunsten des Schlechten Wetters ausfallen zu lassen, würd ich sagen, waren die nassen Füße es wert (o=

Nun bin ich schon seit 1 Woche an der Abrechnung des Lagers. Erst kamen die Angaben zum Spritverbrauch recht schleppend rein, und dann hat Excel mich irgendwie verarscht... Es unterschlägt irgendwie was. Ich hab noch nicht herausgefunden, wo genau der Fehler lag. Und langsam kann ich keine Zahlen mehr sehen >.<

Dienstag, 10. Juli 2012

Lagerresüme: Ritterspiele Burg Herzberg 2012

Die Ritterspiele Burg Herzberg (Edit: Burg Herzberg Einblick ins Mittelalter)waren in zweifacher Hinsicht ein Novum für die Terra Coloniensis. Zum einen war es unser erstes Lager als tatsächlicher e.V. Zum anderen war es unser bisher am weitesten entferntes Lager mit über 200km für eine Tour - zumdem auch noch in einem anderen Bundesland (Hessen)! Als weitere Neuerung war dies eine zeitlich sehr stark geordnete Veranstaltung, die es schaffte die so verschrieenen GroMi-Leute außenvor zu lassen.
Ok vielleicht sagen wir einfach, im mehrfacher Hinsicht viele neue Aspekte (o=

Wie immer war der Transport abenteuerlich, aber das ist ja nun schon eher was man erwartet (o= Das spontane bilden von Fahrgemeinschaften funktionierte, war mir persönlich aber wirklich zu spontan und ich denke für alle Beteiligten etwas stressig. So dass ich nicht um 12Uhr los fuhr, sondern eher gegen 18Uhr. Aber dieses Mehr an Zeit hat mir leider nicht wirklich etwas gebracht. Aber sei es drum. Wir waren die letzten, die am Veranstaltungsort ankamen, mit Einbruch der Dunkelheit. An sich waren wir noch gut durch gekommen mit nur eine Stau ganz am Ende, der uns aber viel Zeit gekostet hat. Für die letzten 45km, wovon ein beträchtlicher Teil nachher noch Landstraßen und kleinere Ortschaften waren, brauchten wir über 1,5h. Wir machten uns schon Sorgen, man ließe uns nicht mehr mit dem Auto auf den Platz und dass wir alles selbst schleppen müssten... jedoch war dies gänzlich unbegründet. Noch weit nach Einbruch der Dunkelheit kamen immer noch weitere Autos auf den Lagerplatz.

Vom Freitag hatten wir Spätankömmlinge natürlich nicht viel. Aber man saß noch nett beieinander, plante den folgenden Morgen (für mehr war die Aufnahmefähigkeit nicht gegeben), trank nett was zusammen und lernte auch noch den ersten Nachbarn kennen - der zufällig auch noch aus der Nähe war (Siegerland). Bei all dem nähte ich noch fix das letzte Stückchen vom Ärmelsaum von Bennis Unterhemd und begann das Bundhäubchen für Jean-Marc, der interessanterweise all seine Gewandung aus Leinen gefertigt hat, nur das bisherige Bundhäubchen ist aus dicker Wolle :P

Dummerweise war der Wein mein Verderben... Wir tranken Weißwein - denn der war 'übrig' vom Kochen. Doch der war bald alle und so gingen wir zur nächsten Flasche Wein über, die allerdings Rotwein beinhaltete. Dabei dachte ich mir nichts böses, weil meinem Verständnis nach, war ja Wein mit Wein nix böses. Man sagt doch Bier auf Wein, das lass sein - oder sowas. Aber ich hätte wissen sollen, dass, wenn ich nicht mal Kölsch und Pils 'durcheinander' trinken kann, dass ich ebensowenig Rotwein und Weißwein abwechselnd trinken kann. Noch in der Nacht ging es mir als bald nach dem Hinlegen sehr schlecht, so dass ich mich das erste Mal auf einem Lager übergab. Das war vielleicht eine Sauerei! 
Auch am Samstagmorgen war mir nicht gut. Ich kann nicht mal sagen, dass mir nach dem Aufstehen, der Kopf wehgetan hätte, oder mir übermäßig schlecht war. Mein Kreislauf war einfach ein wenig wackelig und ich war halt ein wenig kaputt. Ich dachte, nachh dem Frühstück wirds schon besser werden. Viel konnte ich nicht zu mir nehmen, weil mir komisch wurde. Die weiteren Details möchte ich hier nicht erörtern, nur dass ich im Laufe des Tages weder Nahrung, noch Wasser bei mir behalten konnte. Gegen späten Nachmittag war mein Kreislauf so kaputt, dass ich anfing zu zittern und mir immer wieder kalt wurde, obwohl ich in der Sonne saß. Ich war so verzweifelt, dass ich wild wachsende Kamillenblüten vom Weg pflückte, sie unter fließendem Wasser wusch und in meinem 'Minigrappen' am Feuer versuchte daraus einen Tee zu kochen. Zugegeben, bis das ganze endlich heiß genug war, verging eine schier ewige Zeitspanne, aber am Ende hatte ich wahrlich Kamillentee - und der hat wirklich gut geholfen. Ganz kurz war es etwas schlimmer, und ich fragte mich, ob das wohl nicht die richtigen Kamillen gewesen sein könnten... aber andererseits, wäre es auch egal gewesen, weil ich bis dato eh nichts bei mir behalten konnte. Aber wie gesagt, danach ging es mir wirklich rasch besser und ich konnte sogar ein wenig Wasser trinken und einen Apfel essen. Später überkam mich natürlich der Hunger, da ich ja unfreiwillig den Tag über gefastet hatte.

In dem beschriebenen Zustand war ich nur mäßig in der Lage meinen Näharbeiten nachzugehen, weshalb das Bundhäubchen eher schleppend voran ging. Auch war ich nicht wirklich in der Lage lange zu sprechen, ohne einen 'Zwischenfall' zu befürchten, so dass ich die Erklärbär-Rolle auch nicht übernehmen konnte. Alles in allem war der Samstag für mich damit gelaufen. Ich quälte  mich gerade lang genug, um quasi als Komparsin die Zuschauertribüne des Landgrafen von Hessens zu bevölkern, was zu meinem Erstaunen auch wirklich gut ging. So lange ich einfach nur da saß oder stand, war alles gut. Das Aufstehen und Gehen war ein wenig riskant, aber es ging alles gut. Inzwischen, nach dem Tee, war ich aber fit genug meine Näharbeiten wieder aufzunehmen, erklärbärerisch war ich dieses WE aber nicht so gut aufgelegt. Sodass das Bundhäubchen noch am späten Samstagabend fertig wurde.

Nach diesem Fiasko  halte ich mich, glaube ich, lieber fern vom Wein. Und im Anbetracht der Tatsache, dass die Bierkrüge auch immer willkürlich mal mit Pils, mal mit Schwarzbier und mal mit Kölsch befüllt werden, werde ich wohl auch vom Bier Abstand halten müssen in Zukunft - das bedeutet, Nüchternheit >.< Ich bitte daher inständig um ein gemäßigtes Verhalten der Vereinskollegen, da ich sonst wegen Lagerkoller unausstehlich sein werde....

Am Zubertermin am Samstagnachmittag konnte ich leider wegen massiver Kreislaufbeschwerden nicht Teil nehmen, doch der um Mitternacht entging mir nicht! Endlich! nach JAHREN hab ich es geschafft mal zu zubern! Es ist super, nicht mit dem Dreck eines ganzen Wochenendes nach Hause zu kommen (o=
Schon am Nachmittag hatte ich erfahren, dass man dort auch Massagen anbot und im Zuber bekam ich schon eine Kostprobe. Für den Sonntagmittag holte ich mir dann einen Termin.

Der Sonntag drohte erst ein Reinfall zu werden, ob des nass-kalten Wetters am Morgen, doch im Laufe des Tages klärte sich der Himmel und es trocknete recht schnell alles wieder. An sich fand ich den Sonntag etwas stressig, denn zwei mussten Wachdienst schieben (Eintrittskontrolle), zwei fuhren auf der Suche nach der nächsten Tankstelle fort, und nach einer von zwei Stunden Wachdienst wechselte man sich ab, da dann die Modenschau stattfinden sollte, an der wir auch am Samstag schon Teil genommen hatten. Bis kurz vor knapp war es ungewiss, ob die zwei Tankstellensucher rechtzeitig wieder da sein würden, so dass ich meinen Massagetermin verlegte. Im Nachhinein war dies aber unnötig, da ja die zwei pünktlich zurück waren.

Die Belagerung hab ich nur am Rande mitbekommen, als ich einen kurzen Spaziergang über das Gelände wagte, nach meiner Massage. Von den Fotos stellte ich jedoch heute fest, dass ich scheinbar nicht viel von der Burg gesehen hatte. Ich habe keine Ahnung, wo die Jungs die Bilder gemacht habeen o.O Ich bin auch nicht durch das ganze Lager gekommen. Ach, immer wieder das Selbe! Schade eigentlich.

Die Kukulle, die ich letztes Jahr irgendwann angefangen hatte - die immer noch nicht ganz fertig ist - gab ich den beiden Tankstellen suchern mit für den kleinen Paul, damit er nicht so nass wird. Die Bilder sind echt süß geworden (o= und erstaunlich, wie gut dem kleenen das Ding gepasst hat. Nachdem sie zurück waren, hab ich endlich angefangen den Ausschnitt zu versäubern / zusammenzunähen (diesmal in einem Schritt, dat wird bombenfest halten) und vielleicht bekomm ich das Teil ja mal in nächster Zukunft fertig. Damit hätte ich dann wieder einen Punkt auf meiner To-Do-Liste abgearbeitet.

Auch mein selbstfabriziertes Schapel kam gut an. Und irgendwann hatte ich sogar den Dreh raus wie ich diesen Seidenschal als Wimpel wickeln musste, damit es hält. 

Und wo wir bei den Accessoires sind: einer unserer Nachbarn schräg gegenüber fertigte Fiebeln, und allerlei Nadeln selbst an. Auch hingen dort Gürtel, einige Paar Schuhe standen dort, sowie verschiedene Kleider, Gugeln, Taschen und Hüte konnte ich dort im Angebot sehen. Neben den Fiebeln hatte er auch Tasselscheiben! Ach, war ich entzückt! Mir fiel die Entscheidung so schwer, denn es gab tatsächlich einige zur Auswahl. Nicht wie im Internet, wo es nur ein oder vielleicht zwei Modelle gibt, wie ich ja hier bereits feststellte. Ich hab mir ein Paar hübsche kleine mit einer Blütenprägung geleistet. Wobei ich sagen muss, im Vergleich zu einigen der Scheibenfiebeln schienen sie mir eher mittelgroß als klein. Den Spaß hab ich mir auch 50€ kosten lassen. Ich find es so toll, dass ich endlich Tasselscheiben habe!! Und dann auch nicht dieses Standardmodell (o= und keine gegossenen, sondern äh... Press... weiß nicht mehr genau wie das hieß, gepresste Messingbleche auf einer Kupferscheibe. Dadurch sind die auch nicht so wahnsinnig schwer und werden entsprechend nicht so nach unten hängen und ziehen an meinem Umhang ^.^
Außerdem hab ich mir eine sehr feine Bronzenadel (ich mein es war Bronze...) geleistet. Am liebsten hätte ich gleich auch noch ein paar Stecknadeln gekauft, aber irgendwann muss man auch mal einen Schlussstrich ziehen und an das Konto denken ^.^;;

Auf der Rückfahrt merkte ich dann den Effekt der Massage, wie sich langsam der Muskelkater bemerkbar machte. Mir war nicht klar gewesen, dass ich derart verspannt war. Aber das war's wert!

Eben versuchte ich schon, den Matsch wieder aus dem roten Kleid auszuwaschen, jedoch befürchte ich, dass es diesmal nicht mit dem Handwaschgang getan ist. Der Saum sieht immer noch sehr schmuddelig aus und das linnen Unterkleid zeigte gar keine Verbesserung was die Sauberkeit angeht.

Was ich noch erwähnen wollte: Ich kam mir so niedlich, so klein und so schlicht vor... da hab ich Gewandungen gesehen, da bin ich bald grün vor Neid geworden! Was die für tolle Sachen hatten! da will ich auch gleich mehr und besser und toller und überhaupt... Naja, dazu wird es noch genug Einträge geben (o=

Nun geht es an die Vorbereitung des nächsten Lagers! Ehrenbreitstein, wir kommen!

Mittwoch, 4. Juli 2012

Projekt: Schapel selber machen IV

In Sachen Schapel hab ich etwas kurzentschlossen gehandelt. Als Henrike berichtete, sie habe bei Silberkram den Schapel bestellt, kam mir der Gedanke, so schwer kann das ja nicht sein. So recht gefallen wollte mir das angebotene Exemplar nicht, das ist aber wohl mehr persönlicher Geschmack ^.^

Aber von der Art, wie dort das Schapel gefertigt wird, dachte ich, man könne doch ein Schepel flechten. Ja, flechten! In der Heidelberger Liederhandschrift sieht das ein oder andere Schapel auch aus wie aus Drähten 'geflochten'. Nicht?
Gut, es könnte auch ein Goldreif mit irgendwas umwickelt sein. Aber von der Farbe her, würde ich nicht sagen, dass es so ein doofer Polsterring ist, so ein Hämorriedennotkissen >.< Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass man zwei stärkere Drähte so wickelt, dass sie eine unendliche 8 bilden (ich weiß nicht, wie ich das sonst beschreiben sollte) und dann eventuell ein Band oder Borte darin ein'weben'

Letztendlich habe ich 4m versilberten Kupferdraht gekauft (der reine Silberdraht in der Stärke hätte ca. 35x so viel gekostet... Für einen ersten Versuch wollte ich ehrlich gesagt nicht so viel Geld ausgeben.

Was ich nicht bedacht habe: Kupferdraht ist schon recht stabil... es war nicht einfach damit zu flechten. Und ja, ich habe tatsächlich geflochten, das mit den 8en kam mir danach erst... aber ich hab auch 3m Messingdraht gekauft ^.^ also könnte ich dekadenterweise auch noch ein solches ausprobieren. Vielleicht finde ich die Zeit ja noch.

Trotz der Starrheit des Drahtes, ist das ganze recht gleichmäßig geworden. Allerdings sind 4m verdammt viel Zeug und ich hab jeden der drei Stränge doppelt genommen. Ich verschätzte mich allerdings beim Längenschwund... ich dachte, das Endprodukt würde kürzer ausfallen ^.^ Nun ist dieser Schapel doch ziemlich weit geworden. Und ganz ehrlich, die Rückseite ist mir nicht so schön gelungen. Da könnte ich noch mal irgendwie nacharbeiten.

Vielleicht wäre es kürzer geworden, wenn ich das Schapel nicht so schmal gemacht hätte? hmm...
Noch mal auseinandernehmen halte ich für nicht so ne gute Lösung, der Draht ist ja nun an einigen Stellen doch etwas stark verbogen, das wäre nachher nicht mehr schön. Aber hey, 1,79€ für 4m war jetzt nicht unendlich teuer ^.~

Leider hab ich das erste Produkt noch nicht photographiert ^.^; also all ihr neugierigen dadraußen, sorry!

Projekt: seidenes Unterkleid III

Ein kurzes Update, ich bin in den zwei Wochen nicht sonderlich weit gekommen mit dem Unterkleid.

Der optimale Stoffverbrauch ist ermittelt mittels meines Entwurfblocks - um mal einen Einblick zu vermitteln, wie das läuft, hab ich das photographiert
Rechts einmal das ganze Blatt inkl. meine A5 Block für alle Notizen, vornehmlich Maße und Ideen
 Und dann noch mal das ganze in fast erkennbar, ohne Notizblock ^.^


 Dann hab ich begonnen die Abmessungen auf den Stoff zu übertragen, was mich wieder sehr frustriert hat, weil der Stoff nach dem Waschen doch ziemlich verknittert war -.-
Also hab ich den Seidenstoff gebügelt. Dass sich der Stoff dabei extrem statisch aufgeladen hat, hat nicht zu meiner Unterhaltung beigetragen.

Anschließend hab ich die bereits angezeichneten Markierungen (gerade mal den Vorderteil ^.^ ohne Details) und angefangen den Rückenteil anzuzeichnen. Aber meine Motivation ist nicht sonderlich hoch. Der Stoff ist so... fisselig o.O Ich hab jetzt schon keinen Bock mehr Seide zu verarbeiten *narf*

Ich denke, ich werd es nicht bis Herzberg fertig machen. ich hab gar keine Lust mich da noch zu stressen, ehrlich gesagt.