Freitag, 23. März 2012

Projekt: Lagerbleuchtung - Kerzenziehen I

In Verfeinerung meiner Darstellung erwähnte ich so lapidar nebenbei, dass ich vorhabe Kerzen zu ziehen.

Da Beleuchtung an sich ja ein schwieriges Thema ist, hatten wir mehr beiläufig beschlossen unser Lager zukünftig aus einer Mischung von Talglichtern und Bienenwachskerzen zu beleuchten.
Wobei ich der Öllampe immer noch eine Chance geben würde, da sie hell brennt und auch vergleichsweise viel 'Zugluft' aka. Wind aushält. Mein Versuch mit Speiseöl ist nicht sonderlich erfolgreich verlaufen. Wir haben den Docht kaum zum brennen bekommen und das Flämmchen war eher zaghaft und gab jedwedem kleinen Lufthauch nach und ging aus. Konventionelles Lampenöl ist da deutlich effektiver, fürchte ich.

Also, ich hatte vor Kerzen zu ziehen. Diesen Versuch plane ich schon seit vor Weihnachten. Problem an der Sache ist eigentlich mehr, folgendes: ich denke, wir möchte halbwegs lange Kerzen. Wenn man bedenkt, dass die Kerzen schichtweise durch wiederholtes eintauchen in ein Wachsbad nur allmählich an Dicke gewinnen, stelle ich mir das als sehr zeitintensiven Vorgang vor. Also, je dicker die Kerze werden soll, desto länger bin ich dran. Hinzukommt, dass ja eine ausreichende Menge Wachs verflüssigt werden muss und flüssig bleiben muss, in einem ausreichend hohen Gefäß, welches sinnigerweise ein paar Zentimeter höher ist, als die geplante Kerze. Das zusammen scheint mir eine Menge Wachs vorauszusetzen. Und in regelmäßigen Abständen muss Wachs nachgefüllt werden, denn je dicker eine Kerze wird, desto weniger Wachs ist ja folglich im Behälter aus dem die Kerzen gezogen werden.

Gut, ich kann gar nicht genau schätzen wie viel Wachs dafür benötigt wird. Aber ich gehe mal schwer davon aus, dass für den Anfang mindestens 5kg Bienenwachs von Nöten sind. Nun, was kosten 5kg? Das ist ziemlich unterschiedlich. Überhaupt einmal diese Verpackungsgröße ist schon für viele Kerzenshops problematisch. Dort findet man Angebote von 100-1000gr. Ja, Gramm. Hochgerechnet ist das wirklich unbezahlbar. Aber dann gibt es auch noch einige Anbieter, die es tatsächlich kiloweise verkaufen. Und wie Überall gilt auch hier, je mehr man kauft, desto günstiger ist der Kilopreis. Eben fand ich ein Angebot für 25kg Bienenwachs. Vergleichsweise war das natürlich das günstigste Angebot, dass ich bisher fand. Aber selbst wenn das Kilo noch unter 8€ kostet, rechnet man das hoch, ist der Gesamtpreis doch erschreckend. vergleichsweise, das einzelne Kilo kostet knapp 10€ mehr - man spart also gute 250€ würde man das einzeln kaufen...

Aber sei es wie es ist, das ist gerade finanziell außerhalb meiner Reichweite. Und ohne geglückten Versuch wäre es blödsinnig das Geld von der Vereinskasse zu erbitten.

Mein Plan war ursprünglich einen im Kleinen angelegten Versuch, sollte dieser Glücken, dann ein, zwei, oder wie oft es eben nötig ist, eine Art Workshop einzuberufen, der sich dessen annimmt. Da die Kerzen für die Allgemeinheit gedacht sind, wäre es nur fair, wenn andere sich zumindest an der Arbeit beteiligen. Es brauchen ja nicht alle sein, aber 1-2 Helfer wären tatsächlich wünschenswert.
Wenn man mehrere Kerzen gleichzeitig zöge, wäre das eine enorme zeitliche Entlastung. Ich habe zwar Helfer gesehen, mit denen man gleich mehrere Kerzen auf einmal ziehen kann, aber ich fand es etwas übertrieben für einen ersten Versuch gleich die großen Geschütze aufzufahren. Aber natürlich - da geh ich mal ganz stark von aus - wollen die anderen auch wissen, welcher zeitliche Aufwand sie erwartet. So ohne eigene Erfahrungswerte ist das eine echt schwere Kiste für mich.
Alternativ kann man auch gleich Kerzen gießen. Ich schätze, das ginge schneller. Vorausgesetzt man hat mehrere Formen. Angeblich soll es möglich sein mit Klopapierrollen zu gießen... an die zu kommen, dürfte nicht all zu schwer sein.

Donnerstag, 22. März 2012

Projekt: Pflanzenfärben II (Erfahrungsbericht inkl. Fotos)

Da ich gerade meine SD Karte mit den Fotos im Laptop hab, könnte ich auch eben eine Foto gestützten Erfahrungsbericht über meinen Versuch mit dem Pflanzenfärben letzten Oktober geben ^.^

Gefärbt habe ich mit Walnuss- und Zwiebelschalen auf jeweils einem Stück wollweißen Wollstoff in Leinwand- und Köperbindung.

Die Arbeitsumgebung war ganz schnöde, meine Küche. Ich habe also nicht 'authentisch' gefärbt, überm Feuer, im Kessel etc. sondern auf dem Ceranfeld im Kochtopf usw.. Links sieht man in dem Gefrierbeutel die Walnusschalen (schon nicht mehr grün, sondern tief dunkelbraun bis fast schwarz ^.^) und in der weißen Tüte sieht man ein wenig die Zwiebelschalen (das sind bei weitem noch lange nicht alle, die ich mit der Zeit gesammelt habe). Der blaue Eimer kommt später noch zum Einsatz. In der Metallschüssel hatte ich die Walnusschalen in heißem Wasser schon mal etwas eingeweicht und anschließend in ein Stück Leinen abgeseiht und schön verschnürt mit ins Färbebad gegeben, die Reste sieht man noch. Mithilfe der Waage habe ich versucht die Schalen, das Alaun (oben rechts in der Ecke) halbwegs abzuwiegen. In der Mitte, recht unscheinbar gegen die weiße Arbeitsplatte liegt noch teilweise mein Färbegut, die Stoffstücke.

Die Zwiebelschalen hatte ich ebenfalls eingeweicht, allerdings brauchte ich für die 20gr Schalen ein deutlich größeres Gefäß.
Links schwimmen schon die jeweils ein Stück Köper und Leinwand, rechts weichen die Zwiebelschalen ein. Da ich meine guten Kochtöpfe nicht versauen wollte, mussten die alten Emailetöpfe herhalten. Das ging auch ganz gut. Zum Glück hab ich die ollen Kochlöffel nicht weggeworfen, die waren dann gerade noch gut genug, um mein Färbegut schon in Bewegung zu halten und am Ende aus der Flotte rauszufischen.

Natürlich hab ich die Wollstücke nicht einfach so ins heiße Färbebad geworfen. Die aufgeweichten Schalen habe ich samt dem Sud, in dem sie dank des Einweichens schwammen, in den großen schwarzen Topf geschüttet und mit kaltem Wasser aufgefüllt. In die Brühe habe ich dann die Stoffstücke gelegt und alles zusammen habe ich dann wieder erwärmt.

Da ich aber nur den einen großen 'überflüssigen' Topf habe, musste die Walnussbrühe weichen. Aber hier verkommt ja nix! Also habe ich das Färbebad nebsst Färbegut in besagten blauen Eimer geschüttet und da noch ein wenig drin liegen lassen. Auf dem Bild sieht man schon, dass der Stoff Farbe angenommen hat.

Derweil landete also der Zwiebeschalensud im schwarzen Topf, wurde mit Wasser aufgefüllt und das feuchte Färbegut wurde ebenfalls dem Topf zugeführt. Auf dem Bild sieht man, dass hier eine Kontaktfärbung stattfindet (o=

Allerdings muss ich anmerken, dass die Zwiebelschalenfärbung meines Erachtens nach, wie Erbrochenes gerochen hat. Die Walnussschalen haben nicht annähernd so unangenehm gerochen. Die Kombination aus Zwiebelschalen und nassem, sehr warmen Wollstoff roch einfach äußerst unangenehm und erweckte in mir die Assoziation.

Zum Schluss will ich euch auch nicht meine Ergebnisse vorenthalten! Tadaaaa!

Leider ist die Qualität des Bildes nicht so berauschend. Auf der linken Seite sind die Wollstoffstücke in Köperbindung, auf der rechten entsprechend die in Leinwandbindung. Achja, beide Stoffe waren von sich aus bereits gewalkt, weshalb ich mir wegen verfilzen gar keine Gedanken gemacht habe ^.^ Im Übrigen ist der Wollköper doch merklich mehr eingelaufen als sein Leinwandgegenstück.

Wer sich über das Format wundert, sei hiermit aufgeklärt: In Ermangelung eines ausreichend großen Topfes um ganze Kleidungsstücke oder den zugeschnittenen Stoff für solche zu färben, habe ich es mit etwas kleinerem versucht. (Almosen-)Beutel eignen sich meiner Meinung nach hervoragend als Probierstücke! Sie sind klein, man muss nicht darauf achten einen bstimmten Farbton zu treffen und überhaupt, praktisch! Wie gesagt man kann ja nie genug Beutelchen haben!
Aus den Köperstücken habe ich bereits Beutel genäht, welche auch schon den Besitzer gewechselt haben.
Also das Format: Ich habe hier mit Resten gearbeitet. Dass jeweils ein großes und kleines von beiden Bindungsarten herausgekommen ist, war mehr Zufall. Jedoch hat mir dieser Zufall ermöglicht einen direkten Vergleich zu ziehen bezüglich des unterschiedlichen Einlaufverhaltens.

Freitag, 16. März 2012

Nach den Beutelchen nun eine Pilgertasche - Borten und Bänder

Ja, schon lange maule und jammere ich, ich brauche endlich eine mittelaltertaugliche 'Handtasche'. Der Unauffälligkeit halber nennen wir sie Pilgertasche.

Ich habe noch von dem roten Stoff und eigentlich gefällt er mir auch ganz gut, jedoch habe ich lange nicht genug Stuff, um noch einen Träger daraus zu machen. Aber man sieht ja oft, dass die Taschen bunte Bänder als Träger haben...

Nun, seien wir realistisch, bis ich ein ausreichend langes Band brettchengewebt habe, bin ich eine alte Frau. Ich weiß auch nicht, warum das bei mir so langwierig ist. Und nachdem ich bei eBay Angebote gesehen hab, wo selbst aus farbigem Leinen unglaublich feine, saubere Bänder gewebt waren, bin ich erst recht grün vor Neid und ein wenig verzweifelt. So feine Bänder bekomme ich wohl nie hin. Erst recht, seit ich so unendlich zerstreut und unkonzentriert bin, da muss ich das gar nicht erst probieren. Mir ist es ja schon so schwer gefallen, einfach nur 4 vor, 4 zurück zu drehen, ohne mich zu verzählen... ok, ich hab einfach meist vergessen ob ich grad vorwärts oder rückwärts drehe >.< es war also kein wirkliches verzählen, bei vier Löchern und vier Drehungen kann man ja immer nachzählen.

Aber eben hab ich einfach mal so aus Neugier nach Mustern fürs Kammweben gesucht und war völlig Fassungslos, was für unglaublich schicke Bänder man allein mit dieser Technik zustanden bringen könnte! Das hätte ich nie für möglich gehalten.
Sehr verdrießlich an der Sache ist jedoch, dass ich bis jetzt keine wirklich verständliche Anleitung gefunden habe, wie man diese Muster zustandebringt! Selbst Flinkhand war da nur wenig hilfreich. Tatsächlich, ginge ich nur nach deren Anleitung, hätte ich nie geglaubt, dass man so komplexe Muster überhaupt mit dieser Technik fertigen kann.

Ahh, was tun? Ich will, ich will, ich will! Aber wie wann wo?

Montag, 12. März 2012

Verfeinerung meiner Darstellung

Nun, es ist ja wohl kein Geheimniss, dass ich nicht sonderlich zufrieden bin mit meiner Darstellung. Für eine freie Dame, finde ich, ist meine Gewandung und sonstige Ausrüstung doch recht schlicht.

Ach, was ich nicht noch alles haben will!
Erst gestern habe ich dank dem Kommentar einer Bekannten auf Facebook einen... Handwerker? gefunden. Ich bin mir nicht sicher, als was ich ihn bezeichnen soll. Auf seiner Seite fand ich einige recht hübsche Stücke, die aber mehr keltisch anmuteten. Aus reiner Neugier habe ich angefragt, ob er auch auf Auftrag nach hostorisch belegbaren Vorgaben etwas fertigen würde und er meinte das sei gar kein Problem, ob ich Bilder habe? Ich hatte gar nicht so bald mit einer Antwort gerechnet! Nun steh ich etwas in der Not entsprechende Bilder zu finden.
Ein hübsch verzierter Schapel wäre wirklich ausgesprochen wünschenswert ^.^ Auch ein paar hübsche Tasselscheien würde ich ganz sicher nicht verachten. Bis dato fand ich keine mir wirklich zusagenden Exemplare. Nun, ich weiß natürlich noch nicht, in welchem Rahmen sich die Preise besagten Handwerkers bewegen. Außerdem, das könnte ggf. manchen etwas verwundern, wohnt besagter Handwerker in Estland. Ist ja nicht so, dass wir hier in Deutschland keine begabten Handwerker hätten, aber alles was ich unmittelbar zum Suchbegriff finde, ist eher... sehr fantasylastig.

Und als ob das nicht finanziell ausreichend belastend sei, kam mir eben der mir nicht mehr nachvollziehbare Gedanke, ich könne doch auch gleich mal anfangen mit einem neuen Unterkleid. Ein seidenes Unterkleid sähe sicherlich äußerst chick aus! Oh, und für mein grünes Kleid wollte ich noch indigoblau gefärbte Seide als Futter. Aber alles auf einmal geht schon mal gar nicht.

Meine zwei Kleider gefallen mir nicht mehr so richtig. Das Rote hatte so viel Potential, aber ich werd das Gefühl nicht los, ich habe es versaut. Und bisher war ich auch zu faul es noch mal komplett aufzutrennen und es noch mal zusammen zu nähen. Es ist ja selbst mir noch zu weit...

Aber wie mich ja in letzer Zeit meine Hosen, die mir immer weiter werden gelehrt haben, sollte ich wohl vor neuen Projekten noch mal Maß nehmen. Wenn mir das rote Kleid schon zu weit ist, welches ich mit den alten Maßen genäht habe, würde mir jedes neue Kleid erst recht viel zu weit sein. Erstaunlich, was das für einen Unterschied macht!

Zudem dachte ich, es sei eventuell angebrachter ein seidenes Unterkleid mit seidenem Faden zu nähen. Nähseide hab ich aber keine. Die müsste ich auch erst kaufen.

Doch all diese Gedankenspielereien sind müßig, da mein Konto derzeit nichts dafür hergibt. Erst recht nicht, nachdem ich am Freitag endlich meine drei Dammwildfelle beim Gerber abgeholt habe.

Aber ich sollte den Tatendrang, der hinter diesem Kaufrausch steckt vielleicht in andere Projekte lenken, die ich mit meinem Vorhandenem Material realisieren kann.

Zum Beisppiel steht immer noch eine Pilgertasche auf meinem To-Do-Plan, genauso wie Strümpfe, ein brettchengeweber Gürtel, mein Versuch selbst ein einfaches Schapel zu fertigen. Oh, und Kerzen ziehen wollte ich auch mal ausprobieren. Letzteres würde jedoch weiterer finanzieller Investitionen bedürfen. Bei Erfolg würde ich mir das Geld allerdings wiederholen, da die enstehenden Kerzen nicht für meinen privaten Gebrauch gedacht sind.