Freitag, 11. November 2011

Holz, Nägel, Holznägel und "Dackelgarage"

Gerade lese ich ein Buch, dass ich schon seit einiger Zeit in meinem Besitz habe - 5 oder 6 Jahre - und dessen ich mich nun das erste Mal angenommen habe. Ehrlich gesagt, hatte ich etwas anderes erwartet, als ich es damals kaufte und vielleicht ist es auch gut, dass ich es erst jetzt lese. Ich hätte es damals gar nicht zu schätzen gewusst, hätte nicht die weiterreichenden Implikationen erkannt und hätte mich lediglich geärgert, dass ich so viel Geld ausgegeben hatte, für etwas, das mir scheinbar konkret nicht wirklich weiter helfen würde.

Nun bin ich gerade mal im zweiten Kapitel und kann nicht über das ganze Buch urteilen, jedochscheint es mir durchaus angebracht zu vermuten, dass die übrigen Kapitel ebenfalls irgendwo in sich einen Hinweiß der mir bei meiner Darstellung nutzen wird bergen.

Hier ist die Rede von Alltag im Mittelalter von Ernst Schubert.
Als ich dieses Buch kaufte, erwartete ich wie gesagt etwas anderes. Ich erwartete Informationen über das Handeln und Alltagsgegenstände von Menschen, von ihren Gewohnheiten ... alles mehr so im Kleinen und im Detail.

Aber Herr Schubert geht das Thema sehr generell an. Er fängt bei den offensichtlichen Faktoren an, die das menschliche Leben damals bestimmt haben: die Landschaft, Umgebung, die Umwelt, der Wald, Gewässer... Dinge, die man eigentlich als gegeben hinnimmt und somit eher übersieht. Mir war klar, dass im Mittelalter wesentlich mehr Wald in Deutschland vorhanden war. Allerdings war mir neu, dass es sogar im Mittelalter Phasen gab, in denen es weniger Wald als heute gab. Dass es damals neben den Jagdrechten von Wild im Wald auch noch andere konkrete Nutzungsverabredungen gab. ... Und ich hatte mir keine Vorstellung davon gemacht, wie abhängig die Menschen im Mittelalter vom Faktor Holz waren!

Darüberhinaus, was die konkreten Hinweise für die Darstellung angeht... die waren für mich auch eher von allgemeinerer Natur. Beispielsweise dass kaum Metalnägel verwendet wurden - selbst beim Hausbau.
Entsprechend würden ja auch Truhen o.ä. nicht mit Metalnägeln zusammengehalten werden. Sattdessen Holznägel. Ich kann mir Holznägel allerdings nicht so gut vorstellen... Funktionieren die wie Dübel? Sind Dübel Holznägel? Bohrt man Löcher durch und schleift ggf. überstehendes vom Nagel ab? oder sieht man sie nicht wie moderne Dübel?
Ich vermute mal eher, dass sie abgeschliffen werden...

Das hat mich aber im Bezug auf Truhen noch auf weitere Gedankenspiele gebracht. Eine einfache Truhe wären dann ebenfalls nicht mit Metalscharnieren versehen gewesen - weil ohne Metalnägel, wie wollte man die mit Holznägeln denn befestigen? Eine einfache Truhe, so vermute ich mal, wäre dann eher mit Leder als Scharnier versehen. Um das aber anzubringen mit Holznägeln, müsste ein Holzstück als gegenstück angebracht werden... Angenommen, man baut die Truhe auch nicht aus einer Holzplatte, sondern aus mehreren kleinen, müssten diese ja auch verbunden werden. Das könnte man ja kombinieren. (Ok, diese Erklärung hilft vermutlich gar nicht zum besseren Verständnis).
Wie komme ich auf aus mehreren kleine Bretter? Weil Sägen schwierig zu schmieden waren und das Holz mit Äxten, Beilen und Keilen auf Form und Länge gebracht wurden und anschließend geglättet. So richtige Bretter in dem Sinne müssen also teuer gewesen sein. Und für eine einfache Truhe, hätten es da nicht auch Reste getan?

Ich glaub, sollte ich demnächst mal wieder etwas mehr Geld haben, werde ich das mal ausprobieren. Quasi eine Küchentruhe als Probestück - meine Truhe soll natürlich toll und überhaupt schön werden und Metalbeschläge haben :P

Zudem hatte ich noch mal durchdacht, wie ein praktisches Küchenzelt funktionieren könnte... Ich dachte an eine einfache Version einer Dackelgarage. Also quasi ein Satteldachzelt (ich bin mir nicht sicher, ob die auch so heißen). Im Anbetracht, wie unterschiedlich die Preise für Zeltstoff aus Baumwollen und aus Leinen sind, würde ich trotz allem 'A' Anspruch doch eher zur Baumwolle tendieren. Zeltleinen hab ich bisher für über 50€/lfm gesehen, wohingegen ich Zeltbaumwolle für 6,99€/lfm gesehen hab. Ich schäte mal ich werde gute 10m brauchen für den Stoff, da macht das schon einen imensen Unterschied im Preis!

Das Zelt würde ich dann so konzipieren, dass ich eine Seite auf zwei weitere, höhere Pfosten aufstellen kann, ähnlich den Wikimarktständen. So eine ähnliche Konstruktion habe ich mal als Lagerplane gesehen bei einer Gruppe. Meine Konstruktion hätte dann aber jeweils an jeder ecke einen Keil hängen, da im runtergelassenen Zustand möchte ich es auch verschließen können, um beispielsweise Wetterwidrigkeiten trotzen zu können.

Ist ja auch alles erst mal nur Theorie!

Was ich allerdings schon mal angehen könnte wäre mein Schapel. Inzwischen hab ich ja Metalbohrer - ich denke, damit sollte das ein Kinderspiel werden (o=

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen