Montag, 20. September 2010

Lagerresüme: Belagerung von Gut Schiff

Sonntag abend gegen 23:45 Uhr war ich Zuhause, circa 3 Stunden später, als ich veranschlagt hatte. Zugegeben, 21 Uhr war vielleicht etwas optimistisch, aber nicht übertrieben. Aber wie schon vorab erwähnt, hatten wir einige Transportschwierigkeiten.

Auf der Hinfahrt haben wir tatsächlich fast unser ganzes Lager in zwei Autos mit Stufenheck verstaut, wobei bei einem der beiden die Rückbank nicht umgeklappt werden konnte. Im Anbetracht der geringen Teilnehmerzahl haben wir ein Zelt und zwei Bänke nicht mitgenommen. Außerdem haben wir auf den Pranger verzichtet.

Die Anfahrt war auch dank Martins Zielstrebigkeit problemlos zu bewältigen. Ich war ziemlich fasziniert, durch wie viele kleine Orte wir gefahren sind.
Bei der Ankunft verkündete uns die Orga, wir haben ein Feld von 30x16m - da standen wir erst mal geschlossen mit offenem Mund da. 30m sind verdammt groß, wenn man sich das mal anschaut.
Da wir definitiv keine 30m brauchten bei nur zwei Zelten, haben wir unseren Rest an unsere Nachbarn abgetreten. Die hatten nämlich nur 8x10m und das war für zwei Zelte und Sonnensegel ein wenig eng bemessen.

Der Aufbau wird auch immer schneller. Trotz Unterbrechung wegen Regens und einer Minimalbesetzung von nur 4 Leuten haben wir die beiden Zelte, das Sonnensegel und die beiden Tische und Bänke binnen 30 Minuten aufgebaut. Anschließend waren zwei von den Jungs einkaufen, während Heinrich und ich weiter im Lager eingeräumt haben (Stroh fürs Zelt, Geschirr aufstellen, Feuerstelle ausheben).

Bedauerlicherweise wurde die Tradition, dass aus dem Mittagessen ein Nachtmahl wurde, fortgeführt. -.- Auch das Spülen wurde auf den nächsten Morgen vertagt, was es irgendwie ekliger gemacht hat, da einiges bereits eingetrocknet war. Nachdem die Spüllappen in einem desolaten Zustand zurückkamen, habe ich mich dann erbarmt und doch noch vor Ort erst mal ein leinenes Spülläppchen fabriziert. Im Laufe des Lagers wurden es insgesamt 3 Läppchen. Ich muss aber ohne Eigenlob verkünden, das Leinenläppchen wesentlich spülfähiger sind, als Schwammtücher oder andere konventionelle Spülhilfswerkzeuge.

Die meiste Zeit bei diesem Lager habe ich wohl mit Näharbeiten verbracht, das Lager bewachend, oder bei den Nachbarn. Derer gab es einige nette. Jene, mit denen wir unseren Lagerplatz geteilt haben und eine Familie, die gleich gegenüber 'gewohnt' hat. Man hat auch Kontaktdaten ausgetauscht.
Überdies wurde ich von der Nachbarin eingeladen für gemeinsame Handarbeiten. Da die Familie aus Frechen kommt, ist das auch ein durchaus realisierbares Vorhaben.
Andersherum habe ich die recht jungen Nachbarn - oder sagt man besser Mitbewohner? (o; - zu unserer Nähgruppe eingeladen.

Zudem haben meine Jungs teilweise täglich gezubert. Nur hätte ich auch gerne mal den Genuß eines Bades gehabt... Damit lässt sich behaupten, dass dies das sauberste Lager überhaupt war. Bis auf den vom Regen total aufgeweichten, morastigen Boden.

Unsere Lagerausrüstung hat auch Zuwachs bekommen. Martin hat sich in die Werkstatt gestellt und ein Dreibein geschmiedet und einen Rost, auf dem man Töpfe abstellen könnte - oder mit feineren Rippen ggf. auch Grillen.

Ansonsten war es des nächtens auch recht kalt. In der letzten Nacht bin ich sogar aufgewacht, weil meine Füße mal wieder so fürchterlich kalt waren, dass es anfing weh zutun. Allerdings habe ich nun die Erkenntnis gewonnen, wenn man kurz vor dem Hinlegen sich für einen kurzen Zeitraum der Kälte aussetzt, produziert der Körper im Nachtlager schneller mehr Wärme und ich brauche weniger Decken - die mich gegen Morgen eh nur zum Schwitzen bringen.

Da der Boden auch so nass war, ist mir leider ein unverzeihlicher Faux Pas passiert. Ich wollte meine Füße ein wenig am Feuer wärmen, doch stieg die Hitze unerwartet plötzlich auf und hatte in Windeseile die Sohle meiner Schuhe deformiert. Sie sind noch tragbar, doch befürchte ich trotzdem Einbußen, wie schneller feuchte Füße und eine um einiges verkürzte Lebensdauer der Sohle als solche.

Als ein Mitbringsel habe ich mir diesmal 10 Hölzerne Klemmwäscheklammern gekauft, welche ich auch gleich für Spüllappen und Trockentücher in Aktion gebracht habe. Aber schon vor dieser Anschaffung war der Gedanke für eine Wäscheleine aufgekommen, u.a. da natürlich dank dem wechselhaften wetter die Jungs immer wieder ihre Klamotten aus und wieder angezogen haben und diese dann immer irgendwo rumlagen. Außerdem könnte man so ohne großes Trara einfach ein wenig mehr Ausrüstung zeigen, z.B. die Zweitklamotten einiger Mitglieder.

Der Abtransport gestaltete sich dann noch schwieriger als wir angenommne hatten. Mein Vater war nicht zu erreichen und es wurde langsam dunkel. Letztlich mussten wir Pascal anrufen, da sonst niemand mehr mit Auto zu erreichen war. Als wir endlich luden, war es auch schon dunkel - gerade das wollte ich nicht. Und leider ist Pascal dann auch noch im Morast stecken geblieben. Anschließend mussten wir noch umpacken, damit bei mir noch ein Passagier rein passt, und so sind wir dann abgefahren. Benni hat dann mit mir die Sachen in Rheinbach abgeliefert.

Trotzdem freue ich mich schon auf das nächste Jahr.

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