Montag, 12. September 2016

Projekt: Provianttruhe (Fotos)

Das gute Stück von Vorn.
Ich hatte ja eine Styropor Box gekauft. Nachdem ich sie bisher u.a. unter einem Leinentuch versteckt hatte, war es langsam Zeit sie stilvoller zu 'präsentieren'. Schon im Mai hatte ich Bretter gekauft um eine Truhe zu bauen. Allerdings hat sich meine Vorstellung diesbezüglich mehrfach geändert. Außerdem bin ich ein Wusel und hatte einige Denkfehler unterwegs. Insgesamt war ich drei vier mal im Baumarkt, wegen besagter Denkfehler. Da ich kein “Holzwurm“ bin und dies nach meinem Tisch (aka. zwei zurecht gestutzte Baumarktböcke mit drei zusammengenagelten uralten Regalbrettern) das erste komplette Stück war, dass ich selbst und ganz allein gebaut habe, ist es keine nennenswerte Schönheit, noch sonderlich günstig geworden.

Vielmehr ist diese Truhe ein Zeichen meiner Bockigkeit und Sturheit. Ich wollte eine Truhe und ich wollte nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag darauf warten. Zudem hatte ich eine bestimmte Vorstellung, dass sie nicht nur die besagte Styropor Box beherbergen sollte, sondern eben mehr. Den ursprünglichen Plan habe ich wieder verworfen, weil ich mir mal wieder keine Vorstellung von Dimensionen gemacht habe. Es hat auch gedauert, bis ich darauf gekommen war, dass die aktuelle Ausrichtung der Box effizienter ist.vorher hätte ich einiges an Raum verschwendet.
Die Rückseite der Truhe.

Ja, es sind Leimholzbretter, aus Nadelholz und ziemlich dünn oben drein. Die Frontstollen sind absolut geschummelt. Und die wenigen Gelegenheiten, wo ich selbst die Säge geschwungen habe, ist es krumm und schief und puckelig geworden (zum Glück gibts den Sägeservice im Baumarkt, sonst wäre das ganze Material als Feuerholz geendet). Aber im Anbetracht der Tatsache, dass der geplante Inhalt der Truhe noch Eigengewicht haben wird, mehr als nur ein paar Kleider, wollte ich nicht schon der Truhe zu viel Eigengewicht geben. Ich muss meinen Kram ja schließlich selbst und alleine Schleppen können.

Das oberste Gebot lautet: Kannst du es nicht alleine tragen, ist es nicht lagertauglich.

Ok, vielleicht nicht das aller oberste, aber mit eines der unmittelbarsten sicherlich.

Aber was natürlich keiner sieht, sind die vielen Dübel, mit denen ich die Kiste zusammengebaut habe. Man sieht von der Kiste selbst nur knapp die Hälfte der Dübel. Die geschummelten Stollen (aka Beine) verdecken die nicht so hübsch angeordneten Dübel. Und ja, ich war ein echt faules Stück, die ersten 50 Dübel hab ich so genommen, wie sie aus der Tüte kamen. Da sind keine selbst passend zurechtgesägten Holzstifte oder Holznägel oder so. Aber man sieht ihnen das kaum an ^.^
Auch die Tatsache, dass ich mich schwer damit tue gerade runter zu bohren, fällt bei so dünnen Brettern ja schon schneller auf. Man kommt schließlich schnell an einer Seite wieder raus. ^_^;;; Das war insbesondere bei dem Deckel der Fall. Aber nach dem Dritten hatte ich den Bogen raus. Ich habe es trotzdem wie es war verdübelt und alles überstehende weggesägt und glatt geschmirgelt. Und ja, da musste ich auch was ansetzen, da ich extrem faules Stück, das ich bin, fertige Bretter genommen habe, und die nur auf Länge hab schneiden lassen. Dann ist mir aufgefallen, dass ich die Stärke der Bretter bei der Konstruktion gar nicht berücksichtigt habe und entsprechend waren überall dann Lücken... an zwei Stellen habe ich die Entsprechenden Bretter gekürzt und den Deckel dann breiter gemacht. Sollte ja nach Außen hin schon wie eine geschlossene Kiste aussehen, ohne "Belüftungslöcher". Das klingt alles sehr abstrakt, ich weiß, aber von meinen vielen Anläufen habe ich kein Beweismaterial gesammelt ^.^

Jetzt nach dem Ersten Einsatz weiß ich, dass die mehr oder weniger volle Truhe grenzwertig schwer ist. Mit Ach und Krach habe ich sie Zuhause ins Auto bekommen. Zugegeben, ohne die Entzündung im Handgelenk und im Ischias und Gott weiß was mein Rücken alles hat, wäre es vermutlich eleganter von Statten gegangen, aber hey, drin ist drin.
Das Innere der Truhe.
2 Flaschen Wasser und 1 Flasche Wein
(Hypocras) fehlen schon.
Zumindest weiß ich jetzt, dass mein gewöhnlicher Getränkevorrat perfekt in die Kiste passt. Da rutscht nichts. Allerdings ist dann das ganze Gewicht auf einer Seite T_T das war nicht richtig durchnacht. Der gaaaanz ursprüngliche Plan sah vor, dass die Styroporbox in der Mitte steht und rechts und links davon Platz sein wird. Auf einer Seite sollten die Wasser flaschen, auf die andere ... weiß ich gar nicht mehr. Die Säfte? Oder Brot und so? Das wäre allerdings etwas eng geworden mit nur knapp 14cm auf jeder Seite...

Das gute Stück wird jetzt noch mit Leinölfirnis eingepinselt und dann reicht es auch erstmal.
Für den nächsten Versuch habe ich dann inzwischen auch die passenden Bohrer.... knapp 80 Löcher mit 'Universalbohrern' zu bohren war sehr zeitaufwändig, anstrengend und hat mich beinahe an den Rand des Kollers gebracht, inklusive blutigem Amoklauf. Mit vernünftigen Holzbohrern geht es ganz gut, man muss nur aufpassen, dass man sich nicht verkantet.

Natürlich ist die nächste schon in Planung ^.^ Allerdings habe ich festgestellt, dass in meinem Auto mit der Truhe langsam der Platzmangel eintritt. Ich habe meine Ausrüstung nur so gerade ins Auto bekommen. Ich sollte mal nachmessen, in welchen Dimensionen ich Arbeiten muss, damit mein kleines Vehikel das noch packt. Aber ich schätze, um die Anhängerkupplung werde ich nicht viel länger rum kommen, wenn ich noch mehr Möbel haben möchte, wie z.B. ein Bett. Aber für solche zukünftigen Möbel habe ich bei dieser Truhe schon allerhand gelernt (o;

  1. Nur ewig halten wird sie nicht, das sehe ich schon. Leimholz ist halt nicht wirklich geeignet.

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