Montag, 27. April 2009

weitere Gedanken zur Ausrüstungsherstellung

Eigentlich wollte ich ja den Stoff für mein Kleid mittels Schafgarbe grün färben. Jedoch erscheint es mir nun, nachdem ich am Samstag den wirklich schicken Überrock unseres einen Freiherrn gesehen habe, vielleicht eine Nuance zu schlicht.
Jedenfalls hat Marianna vorhin schon mal einen Topf ersteigert, der uns für das Färben tauglich erscheint. Egal wie es nun kommt, werden wir in naher Zukunft dem Projekt des pflanzlichen Färbens einen Versuch gewähren. Wir müssen nur die Zeit dafür finden, befürchte ich.

Zeit ist das passende Stichwort. Wir sind derzeit universitär recht eingebunden. Heute habe ich mich auch informiert, was meine Zwischenprüfungsmodalitäten anbelangt, das scheint mir alles recht knapp zu werden, zumal mir ja auch noch Scheine fehlen. Dazu noch das gewöhnliche Referatsgezeter... etc.

Wie dem auch sei, versuche ich meinen eigenen Ratschlag zu beherzigen, und das ganze so ein wenig nebenbei laufen zu lassen. Es ist ja nicht gesagt, dass das Kleid unbedingt an einem Stück genäht werden muss. Und ehe ich mich einer neuen Sache widme, werde ich nun erst das Unterkleid vollends fertigstellen - was nach guten 4 Jahren wohl auch langsam Zeit wird.
Allenfalls, so denke ich, wäre es gerechtfertigt schon mal ein Schnittmuster zu erstellen - wo ich ja schon länger von spreche.

Ein wenig trauere ich schon meinem Geiz hinterher. Die Kone reines Seidengarn in natur... die wär schon was feines gewesen. Da hätte man schöne, vor allem edle Borten draus weben können. Und wir hätten es selbst einfärben können... Aber der Preis war nicht dem studentischen Geldbeutel angepasst - nicht wenn man eh schon einiges ausgegeben hat.

Und ein neues Stichwort: Borten weben. Brettchengewebte Borten weben.
Auf dem internen Lager werde ich nun eine kleine Brettchenweben 'Schulung' abhalten.
Dazu werde ich wohl die übrigen 9 Kartenspiele oder so, die hier noch in meinem Schrank vor sich hinvegitieren, zurechtschneiden müssen, und einige Wollkneule mitschleppen - und Musterbriefe ausdrucken. Natürlich wird daran einstweilen, bis auf die Technik an sich, nichts historisches sein. Die 'Brettchen' werden aus Spielkarten gefertigt, wir werden Baumwolle als Material verwenden - und erst die ausgedruckten, auf ordinärem Kopierpapier sich befindenden Musterbriefe...

Nun ist der Haushalt meiner Großeltern offiziell als 'aufzulösend' zu betrachten. Vermutlich werden mir dann sämtlichst alle Materialien, die irgend mit Handarbeiten in Verbindung gebracht werden nahe gelegt. Da meine Oma Schneiderin war, könnte das allerhand sein.

Der Aufbau der Zelte war dagegen am Samstag recht abenteuerlich. Es war bei beiden Zelten wohl eine Aufbauanleitung dabei, jedoch bei beiden eine für ein drittes, anderes Zelt. Wir mussten dann selbst herausfinden, wie wir die Zelte zum Stehen bekommen. Nach anfänglichem Probieren, hats auch geklappt. Lediglich die Heringe haben uns Sorgen bereitet, da die Abspannleinen immer wieder einfach abgerutscht sind. Meine Befürchtung ist, ja, dass auch ein wesentlich steilerer Winkel daran nur unwesentlich etwas ändern wird. Jeden Hering mit einer Kerbe zu versehen, könnte vielleicht helfen, wäre aber wiederum ein mehr an Arbeit. Zudem stünde mir diese Entscheidung ja auch gar nicht zu.

Ausversehen hatte ich ja ein Kochbuch bestellt. 'Das Kochbuch des Mittelalters'. Das war doppelt doof eigentlich. Zum einen, da ich wenn, zwei verschiedene Kochbücher bestellen wollte (damit der Gutschein auch was gebracht hätte) und zum anderen, wäre das Buch einzeln, so wie ich es nun bekommen habe anders wo min. einen Euro günstiger gewesen. Und zum dritten, die darin enthaltenen Rezepte sind fast alle mindestens ein Jahrhundert zu jung, manche auch zwei oder drei. Man kann zwar vermuten, dass diese Rezepte auf ältere zurückgreifen, man erfand das Rad ja auch nicht ständig neu, aber mit Sicherheit kann man darauf nicht wirklich zurückgreifen. Für den Anfang ist es natürlich besser einstweilen Rezepte zu verwenden, die für das Mittelalter an sich überhaupt schon mal dokumentiert waren, auch wegen der Region kann man sich ja langsam heran tasten.
Von den nächsten Beiträgen soll ein Gemeinschaftstopf angeschafft werden. Über weiteres Geschirr - als persönliche Habe - wurde auch kurz gesprochen. Eventuell möchte Tony sich daran versuchen einen Grapen (wie ich heute in einem Buch las, muss das Wort wohl doch maskulinum sein o.O) zu töpfern. Es fehlen dann immer noch sonstiges Möbeliar, sowie die Frage wie wir in den Zelten zu nächtigen gedenken ist immer noch ungeklärt.

Die Suche in der Universitätsbibliothek ergab einige Treffer unter den Stichworten 1200 und Köln. Ich habe dann gleich mal drei Büchlein ausgeliehen und eines vorgemerkt - ein viertes war leider bereits drei mal vorgemerkt, und zwei andere bereits entliehen. Die werde ich mir mal anschauen.
Ich habe auch mit einem Kollegen gesprochen, bezüglich dem Einscannen von Texten. Da ich ja in der Universitätsbiliothek arbeite, genauer gesagt für die Dokumentenbeschaffung zuständig bin, bot sich das geradezu an. Ich habe Zugang zum Magazin und könnte die Bücher dann in die Scanstation bringen und dort einscannen, statt alles kopieren zu müssen. Besonders für Zeitschriften Artikel böte sich das ja an. Die wären sowieso ob der Aktualität und thematischen Umgrenzung wohl vorzuziehen.

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