Dienstag, 14. April 2009

Die wunderbare Welt der pflanzlichen Farben

Zu meiner Überraschung und geradezu grenzenlosen Freude meldete sich gestern eine Freundin und fragte nach Hochmittelalterlichen Schnittmustern. Das ist natürlich nichts, was man pauschal so sagen kann, weil richtige Schnittmuster im heutigen Sinne gabs ja wohl nicht. Die Schnitte die ich bisher gesehen habe, waren alle bestechend durch ihre Einfachheit und doch kommt am Ende was raffiniertes raus. Find ich ja toll.

Ein wenig darüber geschnackt und dann ging das Thema der Materialbeschaffung wieder los. Sie scheint gerade so arbeitswütig, dass ich fasst schon befürchten muss, dass sie vor mir mit einer kompletten Gewandung fertig wird. Den Stoff für das Unterkleid hat sie wohl noch nicht, dafür aber schon einen mehr oder minder naturfarbenen Wollstoff wie sie sagte.
Darüber kamen wir über das Färben ins Gespräch. Eine Seite, die sie gefunden hat fand ich wirklich sehr interessant. Ich könnte mir auch vorstellen nach dieser Seite tatsächlich Kleidungsstücke färben zu können. Besonders haben mich jene pflanzlichen Färbemittel interessiert, die ich auch konstengünstig (also eigentlich umsonst, da frei in der Natur vorkommend) selbst beschaffen könnte. Als leicht zugänglich (jetzt mal Saison unabhängig gewertet) habe ich folgende eingestuft:
- Möhren
- Zwiebeln (Schalen?)
- Walnussschalen
- Haselnussblätter
- Eichenblätter /-rinde
- Birkenblätter
- Schafgarbe
- Brennessel
- Sonnenblumen
- Rharbarber
- Rhododendron
- Erika / Heide
- (Färber)Ginster (muss es dieser bestimmte Ginster sein? o.O)

Die Beizen, die man braucht um die Farben mit dem Stoff wirklich zu verbinden, machen mir mehr Kopfzerbrechen. Man soll das Zeug ja in der Apotheke bekommen... nur was kostet der Spaß? Und geben die das einfach so raus?

Nun ja, aber ehe ich mich mit solchen Problemen belaste, sollte ich wohl zunächst endlich den Kragen des Unterkleids säumen, sowie das Überkleid in Angriff nehmen. Da ich mich immer noch nicht hundertprozentig entschieden habe, welcher Art ich mein Kleid gern hätte, ist der Fortschritt nicht wirklich eingetreten.

Irgendwie muss ich meine Händchen an ausreichend Leinenzwirn bekommen, so dass das Kleid ein besserer Erfolg wird wie das Unterkleid. Aber irgendwie fehlt mir der Elan zum Nähen, jedenfalls von der Pike auf mit der ganzen Planung davor.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen