Samstag, 4. Juni 2011

Feststellungen zur persönlichen Gewandung und Ausrüstung

Es wird Zeit darüber zu sinnieren, was ich aus der Wanderung am Donnerstag gelernt habe. Vor allem hat mir das gezeigt, dass ich definitiv eine Tasche und am Besten noch Beutel brauche, um mich freier bewegen zu können. Da mein bestickter Almosenbeutel immer noch in der Mache ist - er liegt jetzt schon wieder ein Weilchen brach - und ich noch nicht bis zu einer eigenen Pilgertasche gekommen bin, fühlte ich mich doch verhältnismäßig nackt. Man stelle sich das mal vor! Jemand wie ich, der immer eine Tasche, Rucksack oder vergleichbares dabei hat, völlig ohne selbige.

Zudem habe ich gelernt, dass mein dunkles Kleid bei so schönem Wetter in Verbindung mit Bewegung eher eingeschränkt passend ist. Mein Unterkleid hat so an mir geklebt, dass es mich schon wieder in der Bewegung eingeschränkt hat. Da fühlt man sich nicht mehr wirklich wohl.

Der Neuzugnang, von dem ich schon im Eintrag über die Wanderung berichtete wird auch eine freie Dame darstellen. Sie hat auch auf der Wanderung mein Rotes Kleid getragen. Ich war schon ein wenig neidisch, dass es an ihr besser ausgesehen hat als an mir, auch, wenn es immer noch nicht fertig ist - nach über 10 Monaten -.-

Im Vorfeld, als ich nach einem bestimmten Stoffrest suchte, stolperte ich wieder über meinen maigrünen Stoff. Ach ist der schön! Ich hatte schon vergessen, dass ich den überhaupt hatte! Da das ein recht dünner Stoff ist, hatte ich vor das Kleid daraus komplett mit farbiger Seide zu füttern. Ich denke, Indigo gäbe einen schönen Kontrast und sähe edel aus. Kurz hatte ich über Krapp nachgedacht, aber eigentlich stand mir nicht der Sinn danach.
Das grüne Kleid soll dann richtig schön große Trompetenärmel bekommen. Und ggf. möchte ich dann auch demnächst ein Unterkleid aus Seide mit dazu passendem Schleier und Gebende aus Seide. Aber diesmal einen ovalen Schleier.
Ich glaube nämlich, dass mein rechteckiger Schleier die Wirkung des dunklen Kleids noch verstärkt und die Leute denken lässt, ich sei sowas wie eine Nonne.

Inzwischen kam mir mal in den Sinn, dass ich möglicherweise das mit dem Gebende falsch verstanden habe. Ich hatte angenommen, dass das Gebende der Kinnriehmen zusammen mit dem Stirnriehmen sei (toll, jetzt stell ich mir vor, wie ich in einer Pferdetrense stecke T_T). Aber tatsächlich scheint nur der Kinnriehmen das Gebende zu sein und was ich immer unter dem Schleier trug, ist eigentlich schon ein Schapel o.O Da bin ich gerade ein wenig verunsichert...

Nichts desto trotz, da ich mich ja immer noch nicht traue meinen Schapel aus Messing selbst zu fertigen, werde ich es mit einem aus Borte probieren. So schwer kann das ja nicht sein... Der erste Versuch für eine Borte für das Mützchen welches ich verschenken wollte ist ja fast fertig und somit entfällt ein Großteil der damit verbundenen Arbeit.

Und wo wir schon beim Thema Arbeit sind. Ich habe auch noch dunkelblauen Wollstoff in Köperbindung. Der ist vermutlich ziemlich warm. Aber für ein Kleid wäre das nicht genug. Da kam mir der Gedanke, daraus könne ich doch ein ärmelloses Surcot machen. Und darauf gäben Perlen in dieser Dreieckskonstellation einen schönen Kontrast! Aber die Perlen aufzunähen ist auch wieder eine unglaubliche Arbeit... Das trüge sich bestimmt schön über ein seidenes Unterkleid.

Ja, inzwischen sind meine Ansprüche und Wünsche für meine Gewandung etwas prunksüchtig geworden. Mir geisterten solche Gedanken immer im Kopf herum, aber seid ich ja nicht mehr die einzige freie Dame bin, muss ich ja doch ein wenig investieren.

1 Kommentar:

  1. Mi, sag mal gibts irgendwo Bilder von deinen Kostümen? :)

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