Samstag, 21. März 2009

Das erste Kennen Lernen: die Mittelaltergruppe Terra Coloniensis

Wie ja schon mal berichtet, wollte ich mir mal die Grupierung, die sich da Terra Coloniensis nennt, aus der Nähe anschauen. Ein wenig traurig, dass es tatsächlich über drei Monate gedauert hat, bis ich dies umgesetzt habe, aber ich bin nun mal verplant und verpeilt obendrein.

Der Hinweg hat sich als schwieriger erwiesen als erwartet. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass es nicht ausschließlich an meinem Disorientierungssinn und Verpeiltheit lag!!! Der Google-Routenplaner hat irgendwie ein paar Teile in der Wegbeschreibung weggelassen. Ich war eigentlich schon richtig, aber ich war sehr verwirrt und verunsichert und bin umgekehrt, da ich dachte ich könne etwas übersehen haben... Nachdem ich dann irgendwo in Bonn statt in Rheinbach rausgekommen bin, bereits mit einer Virtelstunde Verspätung, habe ich bescheid gegeben und tätä, bekam auch gleich eine wesentlich brauchbarere Wegbeschreibung o.O Das sind die Momente, in denen man sich fragt: warum hast du denn nicht gleich gefragt??
In Rheinbach selber war ich von der Straßenführung und den allgegenwärtigen Einbahnstraßen reichlich irritiert. Doch letztlich, mit einer Stunde Verspätung, war ich dann in der richtigen Straße, hatte auch einen Parkplatz gefunden - wie sich dann später herausstellte genau hinter einem anderen Teilnehmer dieses Treffens.

Zum Treffen selbst kann ich allem voran sagen, dass ich dort durchweg sympatische Menschen vorgefunden habe. Ich kann ja manchmal ein wenig eigen sein, aber es war wirklich niemand dabei, bei dem ich gesagt hätte... naja, mit gehangen, mit gefangen - oder so ähnlich.
Nachdem also schon mal so rein menschlich kein Hindernis besteht, war ich auch von dem Ernst mit dem das ganze letztlich betrieben wird angenehm überrascht. Vom Wörtchen Ernst sollte man sich nun nicht abschrecken lassen. Es ist viel eher so, dass sich dort wirklich auch weiterführende Gedanken gemacht wurden und es gibt so etwas wie ein Grundgerüst, einen Plan und eine Zielsetzung die man verwirklichen möchte.
Es scheint, dass durch die wenigstens einmal monatlichen Treffen, und kleinere Treffen dazwischen zum Nähen der Gewandung, eine größere Motivation gegeben ist am Ball zu bleiben. Schön fand ich es auch, dass den weniger geübten / talentierten Mitgliedern tatkräftig unter die Arme gegriffen wird, so dass sich ein stetiger Fortschritt abzeichnen kann. Solche Treffen sind offensichtlich auch Motivation und Gelegenheit für jene, die in der Zwischenzeit nicht dazu kommen alleine weiterzuarbeiten.

Als inhaltliche Punkte wurden heute z.B. folgendes abgehandelt:
- mögliche Veranstaltungen und Stand der Dinge in Sachen Anmeldung
- bisherige Ausrüstungsteile der einzelnen Mitglieder
- gemeinschaftliche Ausrüstung: gerade 2 Zelte bestellt, Sitzgelegenheiten / Tisch(e), Kochgeschirr etc.
- anfertigen von gemeinschaftlicher Ausrüstung: Sitzgelegenheit, Geschirr / Becher / Krüge, ...
- selbst veranstaltetes Lager
- Termin für nächstes Treffen

Nebenbei wurde auch fleißig weiter genäht (o:

Der Tonus ging dahingehend, dass das ganze wohl vereinsartige Formen annehmen wird. Es wird wohl auch schon ein Mitgliederbeitrag von 5,00€ pro Monat erhoben, mit dem die Zelte finanziert wurden.

Der Anspruch der Authentizität ist auch moderat und vertretbar, wie ich finde. Immerhin werden Gewandungsteile, die mit Hilfe einer Nähmaschine genäht wurden, toleriert. Aber natürlich sind Ansprüche wie: keine modernen Schuhe (jaja, die leidige Schuhfrage), keine sonstigen syntetischen Materialien, keine offensichtliche Anachronismen eben. Und ich finde, das ist durchaus sinnvoll und vertretbar.

Schuhe wurden auch separat angesprochen, gewisse Kompromisse kann man eingehen (eine hat halt schon ein paar Schnabelschuhe bsw.) und andere Dinge gehen einfach gar nicht - Turnschuhe und Konsorten. Essutensilien wie Geschirr, Becher, Essmesser und Löffel wurden angeschnitten.
Schön, dass auch den kleineren Details Beachtung geschenkt wird. Natürlich handelt man sowas nicht alles auf einmal ab. Ich gehe stark davon aus, dass das auch noch mal zur Sprache kommen wird.

Also alles in allem hatte ich einen sehr positiven Eindruck und bin einem Anschluss an diese Gruppe auch alles andere als abgeneigt ^^; Ich finde auch diese Gruppenkasse vertretbar. Insbesondere der Grad an Planung sagt mir persönlich zu, denn man begibt sich nicht in irgendwelche abenteuerliche Aktivitäten.

Wieder so in Berührung mit wirklich begeisterten Menschen zu kommen hat mich auch wieder neu motiviert endlich meinen Hinter hoch zu bekommen und an meiner Gewandung weiter zu nähen. Mir kam auch schon der Gedanke morgen beim Training - da ich ja aus medizinischen Gründen nicht mitmachen darf - mir einen Stuhl und einen Tisch in den Vorgarten zu stellen und dann dort fröhlich vor mich hin zu nähen, während ich den anderen gelegentlich beim Prügeln zuschaue.
Wie schon anderen Orts erwähnt, kommt es mir seltsam vor, dass das Training trtotzdem bei mir stattfindet, wäre doch rein praktisch gesehen bei einem der anderen sinnvoller wäre, jedoch scheint es den armen an ausreichend Waffen für die Meute zu mangeln. Aber mich störts auch nicht, wenn sie vorbeikommen.

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