Dienstag, 5. August 2014

Mit Euphorie der Saison 2015 entgegen

Man kann ja vergangenen Dingen nachtrauern, man kann sie verteufeln, oder man wertet es einfach als Erfahrung und behält sich die besonders schönen Erinnerungen als Andenken. Entsprechend ist ein Ende nicht unbedingt eine endgültige Sache. Es schafft Raum für einen Neubeginn. Und ich bin gerade in Aufbruchsstimmung - ist einfach das beste Mittel gegen Frust. So richtig euphorisch bin ich noch nicht, aber das will ich gleich noch näher erläutern.

Also, für diese Saison habe ich erst mal mit dem Thema Mittelalter als aktivem Hobby abgeschlossen. Ohne Auto ist das für mich erstmal nur schwer umzusetzen. Und davon ab gibt es noch das kleine Problem mit dem diabeteskranken Kater. Füttern ist schon lästig für Leute, Tabletten geben noch lästiger, aber Insulin spritzen müssen scheint absolut abschreckend zu sein. Also, entweder der Kater berappelt sich, oder er geht über die Wupper >.< klingt hart, aber in Wirklichkeit ist es noch viel nervenaufreibender.

Entsprechend drehen sich meine Gedanken also um die Saison 2015.
Und da fangen ja auch schon die Probleme an. Ich gehe davon aus, ab Oktober ein Auto zu kaufen - garantiert ist das nicht. Schon gar nicht, was für ein Auto und zu welchem Preis ich es kaufen werde. Anschließend kommt das nächste organisatorische Hindernis: Unterbringung, sprich Zelt. Werde ich in der Zwischenzeit eine andere Gruppe gefunden haben, der ich mich anschließe als Mitglied oder Gast? Kontakte dieser Art bestimmen ja zwei Faktoren ganz entscheidend: brauche ich ein eigenes Zelt, ja oder nein? Und welche Termine ergeben sich daraus. Mit eigenem Zelt wäre ich ja natürlich schon ein Stück weit unabhängiger und könnte auch selbstständig Veranstaltungen besuchen. Dann muss ich mich natürlich auch um Termine, Anmeldung etc. selber kümmern. Zudem wäre es dann wohl angeraten auch eine eigene Kochstelle und eine rudimentäre Ausstattung in Sachen Möbeln zur Verfügung stehen zu haben. Das sind alles Kostenpukte.....

Im Zusammenhang dieser  Unabhängigkeit kommen aber noch andere Fragen auf. Was mache ich denn da überhaupt? Kann ich mit dem, was ich bisher dargestellt habe überhaupt alleine, glaubhaft, an Lagern Teil nehmen? Ich halte es für unrealistisch den Alltag einer landadeligen Frau ohne Kammerfrau, Mägde und Knechte... ohne sozialen Kontext darstellen zu wollen. Eine witzige Idee wäre, sich eine Darstellung zusammen zu basteln, dass man gerade auf dem Weg ins Kloster ist :P sowas wie dritte Tochter und keine Mitgift mehr über oder so... wobei man sich ja auch ins Kloster einkaufen musste... hm, schwieirig.

Meine Anfänge waren ja wirklich standard GroMi, eher sowas romantisch-rustikales. Danach hab ich mich ein wenig in Living-History versucht, aber vor einiger Zeit kam mir schon der Gedanke, das ggf. doch etwas mehr auf die Re-enactmentschiene zu versuchen. Bisher waren die Living-History Bemühungen auch nur mäßig tiefgehend. Beispielsweise  haben wir unsere Rollen, wie ich finde, kaum ausgearbeitet. Es gab nicht mal einen fiktiven historischen Charakter dahinter. Es war immer nur ein generischer freier Herr und Ritter, eine generisch freie Dame. Es gab nicht mal Namen dazu, eine nähere Eingrenzung aus welcher konkreten Region man kommt oder in welchem Verhältnis die dargestellte freie Dame zum dargestellten freien Herren steht. Es war alles eher zufällig zusammengewürfelt. Es gab Ansätze, die wirklich Potential hatten, aber natürlich ist das mit Arbeit verbunden - und für sein Hobby, seine Freizeit auch noch so viel Mühe und Arbeit zu investieren? Ist sicherlich herausfordernd.
Aber ich habe mich dann mal ein wenig auseinandergesetzt mit dem Geschlecht, welchem wir uns zugeordnet haben. den Herzögen von Berg (Altena) ... zugegeben, es war nur eine recht oberflächliche Recherche, aber ich konnte zumindest gewisse verwandtschaftliche Beziehungen nachvollziehen (Eltern, Geschwister, Onkel etc.), die Lebensdaten, Ehegatten ... Ist ja schon mal ein Anfang. Ob ich diesen Ansatz verfolge, weiß ich allerdings nicht.

Und im Zuge dieser neuerlichen Auseinandersetzung mit meiner Darstellung, bis in seine Grundfeste, dachte ich, könnte ich das auch auf einer Webseite dokumentieren. Etwas detaillierter als hier, vor allem anders strukturiert. Man kann ja wirklich viel mit Blogger machen, wenn man sich damit auseinandersetzt, aber so richtig das was ich will, kommt damit am Ende immer noch nicht raus. Hab mich eben schon dabei ertappt über Domain und solche Dinge nachzudenken. Dabei gibts zuvor so viele Bedingungen zu erfüllen und so viele Dinge von denen eine solche Webseite abhängig wäre. Das reicht schon wieder an Träumerei ran.

Nun, wo würde ich denn wenn neue Kontakte knüpfen? Ich kenne zwar schon einige, aber es kann nie schaden mehr Leute kennen zu lernen. Auf Tempus Vivit habe ich wenig Hoffnung. Die Seite hat so stark abgebaut seit ich mich da ursprünglich registriert habe... ich kann dem ganzen kaum noch einen Nutzen abgewinnen....

Und um das Gewirr noch perfekt zu machen: Urlaub muss ich bis zum 31.10. einreichen - ich hoffe da bereits stolze Besitzerin eines Gebrauchtwagens zu sein. Für Veranstaltungen meldet man sich, wie ich hörte möglichst bis zum Ende des Jahres an. Aber bei einigen Veranstaltungen bekommt man trotzdem erst sehr spät eine Rückmeldung. Wäre also schade meinen Urlaub auf so eine Veranstaltung verbraten zu haben um dann vielleicht im Frühjahr erst eine Absage zu erhalten...
Das mit dem Urlaub ist wirklich, wirklich wichtig. Ich arbeite ausschließlich nachts, Montag bis Freitag ab 23:15 bis mindestens 3:15 Uhr - eher länger. Entsprechend ist es für mich ein Totalverlust auf eine Veranstaltung zu fahren, wenn ich die Nacht von Freitag auf Samstag gearbeitet habe, diese Erfahrung musste ich mit hartem Lehrgeld bezahlen.

So viele Dinge, die es da zu beachten gibt. Ach, wird das aufregend ^.^

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